Auch gegenüber dem Franken tendiert der Euro derzeit schwächer, er kostete zuletzt 0,9618 Franken und ist damit für fast einen halben Rappen günstiger zu haben als noch am frühen Morgen. Der Franken zeigt sich auch gegenüber dem Dollar stark. Das USD/CHF-Paar fiel im Verlauf des Morgens auf 0,9565 von zuvor 0,9590.

Zuletzt hatten robuste Konjunkturdaten aus der US-Wirtschaft den Dollar gestärkt und im Gegenzug den Euro geschwächt. Börsianern zufolge könnte nun US-Notenbankchef Jerome Powell auf dem in der nächsten Woche anstehenden traditionellen Treffen der Notenbanker in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming eine restriktive Gangart im weiteren Kampf gegen die hohe Inflation signalisieren. Dies würde mit weiteren deutlichen Zinserhöhungen einhergehen und den Dollar entsprechend stützen.

Aus Sicht von Börsianern spricht auch das aktuelle Umfeld in der Eurozone derzeit eher gegen den Euro. So steht Italien vor einem Rechtsruck. 100 Jahre nach der Machtergreifung der Faschisten unter Benito Mussolini haben die rechtsextremen Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) um Parteichefin Giorgia Meloni im Herbst beste Chancen auf die Regierungsübernahme.

Als Belastung hinzu kommt die aktuelle Energiekrise als Folge der Ukraine-Krieges und der gegen Russland verhängten Sanktionen. So hat der Gaspreis in Europa wieder zu einem Höhenflug angesetzt. Dies setzt Industrieunternehmen, die grosse Mengen an Erdgas benötigen, immer stärker unter Druck.

Wie stark sich der hohe Gaspreis auf die Unternehmen auswirkt, zeigten am Freitag Daten zur Entwicklung der deutschen Erzeugerpreise. Die Preise, die Unternehmen für ihre Waren verlangen, waren im Juli im Jahresvergleich so stark gestiegen wie noch nie. Hauptverantwortlich für den Schub der gewerblichen Erzeugerpreise ist weiterhin Energie. Mit den stärksten Einfluss hat die Preisentwicklung bei Erdgas.

/la/jkr/mis/tv/kw

(AWP)