Gegenüber dem Franken stieg der Euro leicht auf 1,0846 Franken, nachdem er am späten Nachmittag noch zu 1,0841 Franken gehandelt worden war. Der Dollar erholte sich wieder etwas auf 0,9158 Franken nach 0,9140 wenige Stunden zuvor. Allerdings hatte der "Greenback" noch am Morgen mehr als 0,92 Franken gekostet.

Schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt drückten auf den Dollar-Kurs. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, ein Kurzfristindikator, stieg leicht. Volkswirte hatten hingegen mit einem merklichen Rückgang gerechnet. Die US-Notenbank Fed beobachtet die Lage am Arbeitsmarkt sehr genau. Eine weniger deutliche Erholung am Arbeitsmarkt würde gegen eine baldige Wende bei der Geldpolitik sprechen.

Die Überprüfung der geldpolitischen Strategie durch die EZB bewegte den Devisenmarkt kaum, waren am Vortag doch schon Details durchgesickert, die auch da schon kaum überrascht hatten. Europas Währungshüter verschaffen sich beim Thema Inflation mehr Spielraum. Sie streben künftig eine jährliche Teuerungsrate von zwei Prozent an. Das ist etwas mehr als bisher. Zudem will die Europäische Zentralbank künftig zumindest zeitweise "moderat über dem Zielwert" liegende Inflationsraten akzeptieren.

Ökonomen sehen darin keinen grossen Wurf. "Letztlich wird die neue Strategie - gemessen daran, wie die alte Strategie seit Jahren interpretiert und umgesetzt wurde - keine grossen Veränderungen für die konkrete geldpolitische Ausrichtung mit sich bringen", sagte etwa Chefvolkswirt Christian Lips von der NordLB. Er folgert, dass die EZB-Geldpolitik auch auf mittlere Sicht klar expansiv ausgerichtet bleibt. "Leitzinserhöhungen vor 2024 sind weiterhin unrealistisch, auch unter der neuen Strategie", so der Experte.

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(AWP)