Zum Franken rutschte der Euro ebenfalls ab, und so liegt er nun mit 1,1499 Franken tiefer als noch im frühen Geschäft, als er bei 1,1540 Franken umging. Demgegenüber hat sich der Dollar am frühen Dienstag nach dem Rückfall bis in den Bereich von 0,9930 Franken in der Folge zurück in Richtung Parität bewegt. Derzeit kostet ein Dollar 0,9959 Franken.

Die Situation am Devisenmarkt wird vor allem durch den Handelskonflikt bestimmt. "Es riecht nach Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China, nachdem das Weisse Haus gestern bekanntgab, dass US-Präsident Donald Trump die Prüfung neuer Strafzölle auf chinesische Produkte angeordnet habe", kommentierte Thu Lan Nguyen, Devisenexpertin bei der Commerzbank.

Nguyen begründet auch die aktuelle Dollar-Stärke insbesondere zum Euro mit dem Handelsstreit. Denn die Auseinandersetzung lasse über steigende Importpreise in den USA eine höhere Inflation erwarten, die wieder die US-Notenbank Fed zu stärkeren Zinserhöhungen animieren könnte. Der Dollar-Index, der die Entwicklung der Weltleitwährung zu den anderen wichtigsten Währungen wider gibt, befand sich am Dienstag auf dem höchsten Stand seit Juli 2017.

Peking kündigte am Dienstag Vergeltung an, kurz nachdem das Weisse Haus die Prüfung von weiteren Zöllen in Höhe von zehn Prozent auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar in Auftrag gegeben hatte. Der Markt wolle daher Risiken vermeiden, schreibt Nguyen. Davon profitierte vor allem der als sicher geltende japanische Yen, der zu allen wichtigen Währungen zulegte.

EZB-Präsident Mario Draghi bestätigte im portugiesischen Sintra unterdessen die bisherige vorsichtige Haltung der Notenbank. Bei der Bestimmung für den Zeitpunkt für eine erste Leitzinsanhebung werde man "geduldig" sein. Draghi hatte bereits am vergangenen Donnerstag den Plan für den Ausstieg aus den milliardenschweren Anleihekäufen verkündet. Gleichzeitig hatte er das Versprechen abgegeben, die Zinsen bis zum Ende des Sommer 2019 auf dem aktuellen Niveau zu belassen. Draghi verwies am Dienstag erneut auf Risiken für den Ausblick. Hierzu zählt er auch den wachsenden Protektionismus.

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(AWP)