Auch gegenüber dem Schweizer Franken schwächte sich der Euro ab bis auf ein bisheriges Tagestief von 1,0546 Franken am frühen Dienstagnachmittag. Derzeit wird er zu 1,0560 Franken gehandelt. Derweil kostet der Dollar 0,9610 Franken und hat damit innerhalb von 24 Stunden annähernd 2 Rappen hinzugewonnen.
Marktbeobachter verweisen auf immer neue Krisenmassnahmen durch Regierungen im gemeinsamen Währungsraum, die die konjunkturelle Entwicklung ausbremsen. Unter anderem hatte zuletzt Frankreich eine Ausgangssperre für die Bürger des Landes verfügt.
Erste Anzeichen für die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise liefert ein heftiger Einbruch der ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland. Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) fiel im März zum Vormonat um 58,2 Punkte auf minus 49,5 Punkte. Es ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Erhebungen im Dezember 1991 und der niedrigste Stand seit Dezember 2011, als die Eurokrise für deutliche Verunsicherung gesorgt hatte.
Die EZB versucht die Lage mit neuen Finanzspritzen für die Banken des Währungsraums zu stützen. Wie die Notenbank am Dienstag in Frankfurt mitteilte, haben 110 beteiligte Banken Zentralbankgeld in Höhe von 109,1 Milliarden Euro abgerufen. Das Geld steht ihnen gut drei Monate zur Verfügung.
Weitere Kursverluste gibt es beim britischen Pfund. Im Verlauf von etwa einer Woche hat die britische Währung im Handel mit dem Dollar bereits rund acht Prozent an Wert verloren. Nachdem die Infektionszahlen mit dem neuartigen Coronavirus in Grossbritannien zunächst vergleichsweise gering waren, droht in dem Land mittlerweile ebenfalls eine starke Verbreitung der Lungenkrankheit.
Die türkische Lira setzt ihre Talfahrt weiter fort. Im Mittagshandel wird ein US-Dollar zeitweise für 6,49 Lira gehandelt. Die Lira ist damit so schwach wie seit September 2018 nicht mehr. Kurz zuvor hatte die türkische Notenbank im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise den Leitzins erneut gesenkt. Damit hat die Zentralbank im laufenden Jahr bereits zum dritten Mal den Leitzins reduziert.
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(AWP)