Der Euro hat sich damit zum Franken etwas von seinem Tief gelöst. Das EUR/CHF-Währungspaar notierte zuletzt bei 1,0576 nach 1,0542 am Morgen, im asiatischen Handel war das Paar noch bis auf 1,0534 und damit erneut auf ein Jahrestief gefallen. Die Gründe dafür seien in den soliden Fundamentaldaten der Schweiz zu suchen, heisst es in einem Kommentar der UBS: solides Wachstum, gedämpfte Inflation, starke Handelszahlen und gut geordnete Staatsfinanzen.

Doch warum sollten diese langfristigen Faktoren gerade jetzt eine Rolle spielen, insbesondere wenn andere Zentralbanken kurz vor einer Zinserhöhung stünden und einen sehr attraktiven Geldmarktzins böten, mit dem die Schweiz nicht mithalten könne, fragt sich der Autor. Die vorläufige UBS-Antwort lautet: "Solange wir diese Frage nicht beantworten können, gehen wir davon aus, dass sich der derzeitige Aufschwung als vorübergehend erweisen und einer Abwertung weichen wird, die durch die Währungsinterventionen der SNB unterstützt wird."

Euro und Franken standen am Morge vor allem wegen eines aufwertenden US-Dollar unter Druck. Auch andere grössere Währungen wie der australische Dollar verloren gegenüber der US-Währung. Zusätzliche Belastung kam durch schwache Konjunkturdaten aus Deutschland. Im September setzte sich die Schwächephase der Industrie fort. Die Gesamtproduktion fiel, während Analysten eine Erholung erwartet hatten. Seit Monaten leiden die Unternehmen unter erheblichem Materialmangel.

Unter anhaltendem Druck stand das britische Pfund. Am Vortag hatte die Entscheidung der britischen Notenbank, den Leitzins entgegen Spekulationen unter Anlegern nicht zu erhöhen, die Marktteilnehmer auf dem falschen Fuss erwischt. Das Pfund war stark unter Druck geraten, am britischen Kapitalmarkt gaben die Renditen kräftig nach. Analysten kritisierten die Kommunikation der Bank of England, die vor der Zinssitzung Erwartungen in Richtung höherer Leitzinsen geweckt hatte.

Spannend wird es zu Wochenschluss vor allem am Nachmittag. Auf dem Programm steht die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für Oktober. Die Jobdaten werden an den Finanzmärkten stark beachtet, da die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik erheblich von der Stellenentwicklung anhängig macht.

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(AWP)