Zum Franken zeigt sich die europäische Einheitswährung derweil mit 1,0778 weiterhin nur wenig verändert. Der Dollar hat sich dagegen auch zur Schweizer Währung wieder etwas verstärkt und notiert mit 0,8893 Franken wieder nahe der Marke von 89 Rappen.

EZB-Rat Villeroy de Galhau sagte, die Notenbank sei mit Blick auf den Eurokurs "sehr wachsam". Eine derartige Formulierung kann als verbale Intervention gegen einen zu starken Euro aufgefasst werden. Ähnlich wie Villeroy hatte sich im September EZB-Chefökonom Philip Lane geäussert, als er sagte, der Wechselkurs sei für die Wirtschaft der Eurozone von hoher Bedeutung. Damals hatten Analysten auf die Marke von 1,20 US-Dollar verwiesen, deren Überschreiten der EZB offenbar Sorge bereite.

Eine starke Währung kann einerseits Ausdruck wirtschaftlicher Robustheit sein. Andererseits lastet eine zu starke Währung auf der wirtschaftlichen Entwicklung, da der Aussenhandel durch teurere Exporte belastet wird. Viele Analysten sehen die Kursgewinne des Euro jedoch vor allem als Folge eines schwachen US-Dollar. Wesentlicher Grund sind die Fortschritte in der Herstellung von Corona-Impfstoffen, was die Nachfrage nach der Weltreservewährung Dollar gedämpft hat.

Unter anhaltendem Druck stand vor dem Wochenende das britische Pfund. Die Währung Grossbritanniens leidet unter dem zunehmend wahrscheinlichen Szenario eines Brexit Ende des Jahres ohne Handelsabkommen mit der Europäischen Union. Nach Einschätzung vieler Ökonomen wäre dies mit wirtschaftlichem Schaden vor allem für die Briten verbunden. Grossbritannien und die EU haben sich eine Verhandlungsfrist bis Sonntag gesetzt.

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(AWP)