Auch zum Franken hat sich der Euro im Tagesverlauf etwas abgeschwächt, er bleibt mit 1,0325 aber auch am späten Abend über der Marke von 1,03 Franken. Der US-Dollar bleibt mit 0,9568 Fr. zur Schweizer Währung ebenfalls teurer als noch am Vortag.
Gestützt wurde der Dollar durch die Aussicht auf eine grössere Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank im Mai. Am Vortag hatte Fed-Chef Jerome Powell auf einer Podiumsdiskussion des Internationalen Währungsfonds deutlich gemacht, dass eine Erhöhung des Leitzinses um 0,50 Prozentpunkte auf der Zinssitzung im Mai möglich ist. Es sei angesichts der Inflation und nach der Erhöhung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte im März "angemessen, ein bisschen schneller vorzugehen". Ein höherer Leitzins macht eine Währung für Anleger attraktiver.
Allerdings belasten die gestiegenen Zinserwartungen die Aktienmärkte. Die Anleger fürchten zudem, dass die Konjunktur und der Arbeitsmarkt abgewürgt werden könnten, wenn die Zinsen zu schnell steigen. Denn höhere Zinsen verteuern Kredite für Unternehmen und Verbraucher. Zudem belastet die harte Corona-Politik in China die Weltwirtschaft und sorgt für Verunsicherung an den Märkten. Davon profitierte die Weltleitwährung Dollar.
Überraschend positiv ausgefallene Konjunkturdaten aus der Eurozone spielten am Markt kaum eine Rolle. Dank eines Aufschwungs im Dienstleistungssektor verbesserte sich die Unternehmensstimmung im Euroraum im April. "Die robusten Einkaufsmanagerindizes stehen im krassen Widerspruch zu anderen Konjunkturfrühindikatoren, wie etwa dem Ifo-Geschäftsklimaindex für die deutsche Wirtschaft", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank.
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(AWP)