Gleichzeitig kostet ein Euro aktuell 1,0917 Franken. Der US-Dollar geht zeitgleich zu 0,9234 Franken um. Wie die Devisen-Experten der Valiant-Bank festhalten, hat der Euro zuletzt recht kontinuierlich in Richtung 1,0920 Franken nachgegeben.
Insgesamt sei das positiv, aber der sich abzeichnende Anstieg der Infektionszahlen dämpfe den Optimismus, so die Experten weiter. In vielen EU-Staaten sei die Bereitschaft der Politik drastische Einschränkungsmassnahmen zu verhängen gross und so könnte die konjunkturelle Erholung etwas gebremst werden. Für den Euro sei aber vornehmlich entscheidend, dass die EZB dann höchstwahrscheinlich ihre geldpolitische Unterstützung ausweiten werde, das Krisen-Anleihenkaufprogramm also nicht so schnell auslaufen lasse. "Solche Befürchtungen lasten auf dem Euro und dürften ihn in den nächsten Tagen gegen 1,0880 Franken drücken.
Derweil belasten die schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland den Euro nicht nachhaltig. Die Industrie hat ihre Gesamtproduktion im Mai erneut eingeschränkt. Analysten hatten hingegen mit einem Anstieg gerechnet. Die deutsche Industrie trete derzeit auf der Stelle, kommentierte Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. Konjunkturexperte Ralph Solveen von der Commerzbank verwies vor allem auf die Schwäche der Autoproduktion, die durch den derzeitigen Mangel an Halbleitern belastet wird.
Unterdessen hat die EU-Kommission ihre Wachstumsprognosen für die EU und den Euroraum angehoben. Begründet wird der Optimismus mit der Corona-Impfkampagne und einer effektiven Corona-Eindämmungsstrategie. Ein Risiko sieht die Kommission in der Verbreitung neuer Virusvarianten.
Im Tagesverlauf könnte die US-Geldpolitik Impulse liefern. Am Abend veröffentlicht die Notenbank Federal Reserve ihr Protokoll zur jüngsten Zinssitzung. Marktteilnehmer dürften die Mitschrift auf Hinweise untersuchen, ob die Fed eine etwas weniger grosszügige Geldpolitik anpeilt. Angesichts der robusten Erholung der US-Wirtschaft vom Corona-Einbruch können sich Fachleute eine weniger lockere Ausrichtung zur Jahreswende vorstellen.
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(AWP)