Zum Franken notiert der Euro im frühen Geschäft bei 1,0753 Franken, nachdem er am Vorabend noch bei 1,0745 gehandelt wurde. Der Dollar verliert derweil auch zur Schweizer Währung leicht und wird mit 0,8892 wieder unter der Schwelle von 89 Rappen gehandelt.
Händler schliessen nicht aus, dass der Aufwärtsdruck auf den Franken wieder grösser werden könnte. Wenn die USA, wie es in einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg heisst, die Schweiz auf die Liste der Währungsmanipulatoren setzen sollte, könnten die Marktteilnehmer möglicherweise an der Entschlossenheit von SNB-Präsident Thomas Jordan, energisch gegen einen rasch steigenden Franken zu intervenieren, zu zweifeln beginnen.
Gemäss dem Bericht, der sich auf ungenannt bleiben wollende Quellen beruft, dürfte die Schweiz wahrscheinlich alle drei Kriterien erfüllen, wenn das US-Finanzministerium seinen Bericht über die Währungspraktiken der Handelspartner aktualisiert. Die SNB interveniert seit Jahren gegen den nach ihrer Ansicht überbewerteten Franken.
Doch zunächst dürften am Devisenmarkt die Beschlüsse der EZB, die am frühen Nachmittag erwartet werden, im Fokus stehen. Nach einhelliger Einschätzung von Ökonomen dürfte die Notenbank ihre Geldpolitik weiter lockern und im Kampf gegen die Folgen der zweiten Welle der Corona-Pandemie gleich an mehreren Stellschrauben drehen. Unter anderem wird eine Ausweitung der Anleihekäufe erwartet. Notenbankchefin Christine Lagarde hatte bereits auf der Zinssitzung im Oktober eine "Rekalibrierung" der Geldpolitik angekündigt.
Unter Druck steht dagegen das britische Pfund, das am Morgen im Handel mit allen wichtigen Währungen gesunken ist. Im Ringen um einen Brexit-Handelspakt zwischen der EU und Grossbritannien war am Vorabend der erhoffte Durchbruch beim persönlichen Spitzentreffen von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und dem britischen Premier Boris Johnson ausgeblieben. Beide Seiten haben sich eine letzte Frist bis zum Sonntagabend gesetzt.
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(AWP)