Zum Schweizer Franken verlor die Gemeinschaftswährung jedoch unterdessen leicht an Wert. Das EUR/CHF-Paar nähert sich am Nachmittag mit 1,0407 wieder der 1,04-Marke an, nachdem es im Mittagshandel noch bei 1,0418 notierte. Ein US-Dollar kostet derzeit mit 0,9190 Franken, etwas mehr als am Mittag und bewegt sich somit wieder in Richtung 0,92-Marke.

Konjunkturdaten gaben keine entscheidenden Impulse, sie vermittelten das bekannte Bild: Arbeitsmarktzahlen aus der Eurozone spiegelten die anhaltende Erholung wider, während Preisdaten auf Unternehmensebene einen rekordhohen Inflationsdruck ergaben. Die EZB sieht die Preisentwicklung bisher jedoch nicht als länger anhaltendes Phänomen an und will daher nicht dagegen vorgehen.

Unter anhaltendem Druck stand die türkische Lira, die gegenüber Dollar und Euro um jeweils etwa drei Prozent nachgab. Analysten nannten als Grund, dass Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan seinen Finanzminister Lutfi Elvan ausgetauscht hat. "Beobachter spekulieren darüber, dass Elvan gehen musste, weil er der Niedrigzinspolitik des Präsidenten kritisch gegenüberstand", kommentierte Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank.

Der Personalwechsel ist einer von vielen, die in jüngerer Vergangenheit vor allem in der Notenbank stattfanden. Hintergrund ist Erdogans strikte Ablehnung hoher Zinsen, die aufgrund eines Inflationsschubs von fast 20 Prozent aber angebracht wären. Anleger zweifeln daher an der Unabhängigkeit der Notenbank, weshalb die Lira schon seit längerem von einem Rekordtief zum nächsten fällt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85135 (0,85000) britische Pfund, 127,94 (128,27) japanische Yen und 1,0414 (1,0427) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1771 Dollar gehandelt. Das waren etwa sieben Dollar weniger als am Vortag./bgf/mis/jg/kw

(AWP)