Auch gegenüber dem Franken kann der Euro inzwischen die Marke von über 1,00 verteidigen. Er kostete zuletzt 1,0006 Franken. Damit ist er allerdings noch immer gefährlich nah an der Paritätsgrenze, die er am Nachmittag wieder unterschritten hatte. Der Dollar hat zum Franken in der Zwischenzeit dagegen wieder etwas an Terrain eingebüsst. Er wurde zuletzt zu 0,9601 Franken gehandelt. Am Nachmittag war das USD/CHF-Paar zeitweise auf die Marke von 0,9630 gestiegen.

Der Euro wird von der immer noch eher trüben Stimmung an den Aktienmärkten gebremst, die die als besonders sicher geltende Weltleitwährung Dollar begünstigt. Sowohl die vor dem Wochenende freundliche Wall Street als auch die etwas stabilisierten europäischen Börsen haben wegen der Konjunktursorgen ein tiefrotes erstes Halbjahr 2022 hinter sich.

Untermauert wurden die Konjunktursorgen am Freitag von aktuellen Wirtschaftsdaten von dies- und jenseits des Atlantik. So zeugte die Inflationsrate für den Euroraum von weiterhin hohem Preisdruck: Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Juni im Jahresvergleich noch etwas stärker als von Volkswirten erwartet. Zugleich fiel die Industriestimmung sowohl in Grossbritannien als auch in den USA auf ein Zweijahrestief. In den Vereinigten Staaten halten zudem die Schwächesignale vom Häusermarkt an, wie die im Mai gegenüber dem Vormonat überraschend gesunkenen Bauausgaben belegten.

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(AWP)