Etwas schwächer notiert derweil der Schweizer Franken. Ein Euro kostet am späten Nachmittag 1,0480 Franken und damit etwas mehr als noch am Morgen. Der Dollar notiert mit 0,9957 ebenfalls leicht höher. Damit setzt der Dollar seinen Aufwärtstrend zum Franken fort und nähert sich weiter der Parität. Dies stehe im Einklang mit einer breiten Aufwertung des Dollar, während das Fed seine Normalisierung der Geldpolitik fortgesetzt und die Zinssätze letzte Woche um 50 Basispunkte angehoben habe, heisst es in einem Marktkommentar von Richard Benson, Co-CIO bei Millennium Global.
Vor allem habe auch der Euro in der vergangenen Woche gegenüber dem Franken - trotz der anhaltenden Schwäche an den globalen Aktienmärkten - angezogen, so Benson weiter. Einen möglichen Grund dafür sieht er im Anstieg der europäischen Renditen, da sich die Rhetorik der EZB weiterhin in eine restriktive Richtung entwickle. Der Experte geht davon aus, dass die EZB die SNB in den nächsten Quartalen überbieten und sich der Euro/Franken-Kurs daher trotz der Risikoaversion auf dem aktuellen Niveau halten wird.
Der jüngste Abwärtstrend des Euro zum Dollar kam derweil schon in der vergangenen Woche zum Erliegen. Die US-Währung hatte zuvor von der Aussicht auf deutlich höhere Leitzinsen in den Vereinigten Staaten profitiert. Das Fed hat wegen der hohen Inflation die Zinswende vollzogen und wird diese nach Meinung vieler Experten mit raschen und deutlichen Schritten fortsetzen, währen die EZB vorsichtiger als die US-Notenbank vorgehen dürfte.
Dem Devisenmarkt fehlt es ansonsten an klaren Impulsen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben düster. Die Sentix-Konjunkturstimmung für den Euroraum trübte sich im Mai nach Daten vom Vormittag erneut ein und fiel auf ein Zweijahrestief. Auch in anderen Weltregionen wie den USA verschlechterte sich die Stimmung weiter. Die ökonomischen Spuren des Ukraine-Kriegs würden immer sichtbarer, kommentiert Sentix die Entwicklung. In Deutschland fiel der Unterindikator für die Konjunkturerwartungen auf ein Rekordtief.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85235 (0,85625) britische Pfund und 138,10 (137,90) japanische Yen fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 1859 Dollar. Das waren 25 Dollar weniger als am Freitag.
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(AWP)