Gegenüber dem Franken verlor der Euro ebenfalls, wenn auch weniger deutlich. Am frühen Nachmittag kostet ein Euro 1,1369 Franken, nachdem sich der Kurs in der Nacht noch nahe an 1,14 bewegt hatte. Entsprechend stieg der Dollar/Franken-Kurs und steht bei 1,0094.

Marktteilnehmer nennen aktuell vor allem zwei Gründe für die Euro-Verluste. Zum einen verweisen sie auf eine breit angelegte Stärke des Dollar. Die US-Währung profitiert schon seit einiger Zeit von Erwartungen weiter steigender Leitzinsen in den USA. Die amerikanische Zentralbank Federal Reserve hatte erst vergangene Woche einen solchen Kurs signalisiert. Steigende Zinsen lassen US-Anlagen lukrativer werden und stützen damit den Dollar.

Zudem wird der Euro durch den Haushaltsstreit zwischen Italien und der Europäischen Kommission belastet. Die italienische Regierung hat bis Dienstag Zeit, den von ihr vorgelegten Haushaltsentwurf für kommendes Jahr im Sinne der Kommission nachzubessern. Bislang lässt Italien kein Zeichen des Einlenkens erkennen. Hauptstreitpunkt ist die Höhe der Neuverschuldung, die deutlich über dem Niveau liegt, das die mittlerweile nicht mehr im Amt befindliche Vorgängerregierung mit der Kommission vereinbart hatte.

Unter erhöhtem Druck steht zum Wochenbeginn auch das britische Pfund. Einmal mehr sorgten Nachrichten zum Brexit für Belastung. Die britische Zeitung "Sunday Times" hatte berichtet, mehrere Regierungsmitglieder zögen einen Rücktritt in Erwägung. Sie seien unzufrieden mit dem Brexit-Kurs von Premierministerin Theresa May.

Die deutsche Bundesregierung hält unterdessen eine rasche Lösung bei den Brexit-Verhandlungen für möglich. Europastaatsminister Michael Roth sagte am Montag in Brüssel, die Zeit sei überreif und er setze darauf, "dass wir das Ding noch wuppen werden". Ob es noch in diesem Monat einen Brexit-Sondergipfel zum Abschluss der Verhandlungen geben könnte, liess er offen. tos/bgf/jha/jl/kw

(AWP)