Zum Franken hat der Dollar seit dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed deutlich an Wert eingebüsst und dies auch am Donnerstag im Zuge des Zinsentscheids der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Aktuell kostet ein Dollar 0,9176 Franken nach gut 0,90 Franken im frühen und etwas weniger im gestrigen Handel. Der Euro kletterte über die 1,09-Marke und geht nun zu 1,0928 Franken um.

Nicht nur der Euro oder der Franken, auch andere bedeutende Währungen wie das britische Pfund standen zum Dollar unter erheblichem Druck. Auslöser war die Zinsentscheidung der US-Notenbank vom Mittwochabend. Zwar setzte die Fed ihre extrem lockere Geldpolitik zunächst fort. Sie gab sich aber auch zuversichtlicher für die US-Wirtschaft und signalisierte perspektivische Zinsanhebungen.

Ausserdem gab Fed-Chef Jerome Powell zu erkennen, dass im geldpolitischen Ausschuss eine Debatte über die Rückführung der milliardenschweren Wertpapierkäufe begonnen hat. Der Dollar reagierte auf die Aussicht einer weniger lockeren Geldpolitik mit deutlichen Kursgewinnen.

An den Finanzmärkten stiegen die Kapitalmarktzinsen an. "Die Märkte werden auf eine straffere Geldpolitik vorbereitet", sagte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Experten können sich vorstellen, dass die Fed um die Jahreswende herum damit beginnt, ihre Wertpapierkäufe von derzeit 120 Milliarden Dollar je Monat zurückzufahren. Allerdings dürfte das Vorhaben stark vom Fortgang der Corona-Pandemie abhängen.

Zugleich machte die SNB an ihrer Pressekonferenz klar, dass sie an der geldpolitischen Ausrichtung mit Negativzinsen festhalt und bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv wird. "Wir verändern unsere Geldpolitik nicht, nur weil sie im Ausland verändert wird", sagte SNB-Direktor Thomas Jordan mit Blick auf mögliche Anpassungen in den USA.

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(AWP)