Das EUR/CHF-Währungspaar startete derweil am Morgen im Bereich von 1,1790 und notiert aktuell mit 1,0789 nicht weit davon entfernt, zwischendurch erreichte es im Hoch 1,0808 und im Tief 1,0751. USD/CHF wird aktuel mit 0,9109 gehandelt, hier lag das Tief bei 0,9065 und das Hoch bei 0,9130.

Der Auftragseingang in der deutschen Industrie hat sich nach dem Einbruch in der Corona-Krise im Juni unerwartet stark erholt. Der Euro profitierte aber nur kurzzeitig. Die weiter grassierende Corona-Pandemie sorgt für Verunsicherung. So ist auch in Deutschland die Zahl der Neuinfektionen zuletzt gestiegen. Auch in anderen Ländern der Eurozone stiegen die Zahlen.

Die jüngste Schwäche des Dollar dürfte nach Einschätzung von Commerzbank-Expertin Antje Praefcke aber anhalten. Sie verwies auf die Unsicherheit rund um die Präsidentschaftswahl, die dauerhaft lockere Geldpolitik der US-Notenbank und steigende Defizite im Staatshaushalt und der Handelsbilanz. "Entsprechend dürfte der Dollar weiterhin unter Abwärtsdruck bleiben und in Phasen steigender Risikoaversion - wenn überhaupt - nur vergleichsweise wenig an Wert zulegen."

Die türkische Lira ist unterdessen auf ein Rekordtief zum Dollar gefallen. Der Dollar stieg im Gegenzug in der Spitze bis auf 7,3081 Lira. Dies ist der höchste jemals erreichte Kurs. Der letzte Rekordstand war im Mai erreicht worden. Am Donnerstag stieg der Kurs um 3,6 Prozent. Auch der Eurokurs legte zur Lira deutlich zu und erreichte bei 8,6697 Lira für einen Euro einen neuen Höchststand. Die türkische Notenbank kündigte am Nachmittag, dass sie den starken Kursschwankungen entgegenwirken wolle. Die Aussagen stützen die Lira aber zunächst nicht.

Die türkische Wirtschaft wurde von der Corona-Krise hart getroffen. "In diesen weltweit schwierigen ökonomischen Zeiten steigt der Druck auf die Währungen von Schwellenländern wie die türkische Lira", sagte Thilo Pahl, Geschäftsführer der Deutsch-Türkischen Industrie- und Handelskammer. "Die wegbrechenden Einnahmen aus dem Tourismus, die negative reale Verzinsung und die schwindenden Währungsreserven der türkischen Zentralbank lasten auf dem Lira-Kurs", sagte er. Die Finanzmärkte seien skeptisch, dass sich die türkische Wirtschaft rasch erholen könne.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90033 (0,90265) britische Pfund und 124,96 (125,37) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 2064 Dollar auf einem neuen Rekordhoch gehandelt. Das waren etwa 26 Dollar mehr als am Vortag./jsl/la/he

(AWP)