Zum Schweizer Franken gab der Euro im Verlauf des Tages auf 1,1018 nachgegeben, nachdem im frühen Handel noch 1,1030 Franken bezahlt wurden. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9920 Franke, nach 0,9904 am Morgen.

Die Märkte schauten auf die letzte Zinssitzung der EZB unter Führung von Notenbankchef Mario Draghi. Der Italiener bekräftigte den Mitte September nochmals verschärften ultralockeren Kurs. Dies war an den Finanzmärkten erwartet worden. Draghi verwies auf die zuletzt weiterhin schwachen Wirtschaftsdaten. Abwärtsrisiken für die wirtschaftliche Entwicklung würden überwiegen.

"Trotzdem dürfte seine Nachfolgerin Christine Lagarde zunächst eine Politik der ruhigen Hand betreiben, um die Wogen im EZB-Rat zu glätten", erwartet Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Zuletzt hatte es in dem Rat Streit über den geldpolitischen Kurs gegeben. Die Wachstumsprognosen der Notenbank seien immer noch zu optimistisch und müssten mittelfristig gesenkt werden. "Wir rechnen deshalb für das Ende des ersten Quartals leider mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik", so Krämer. Die Aussicht auf weitere Lockerungen der Geldpolitik belastet gewöhnlich eine Währung.

Kurzzeitigen Auftrieb hatte der Euro am Vormittag durch Konjunkturdaten aus Frankreich erhalten. Die Einkaufsmanagerindizes, eine Unternehmensumfrage, hatten sich im Oktober aufgehellt. Allerdings war die Entwicklung in Frankreich besser ausgefallen als in Deutschland. Der Indikator für die gesamte Eurozone stieg daher nur leicht und von einem niedrigen Niveau aus. Der Euro gab seine Gewinne deshalb später wieder ab.

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(AWP)