Zum Franken hat die Gemeinschaftswährung klar zugelegt und am Mittag die Schwelle von 1,08 überschritten. Aktuell notiert der Euro zu 1,0838 Franken. Auch der Dollar hat zum Franken wieder angezogen und steigt auf 0,9103 nach 0,9030 Franken am Morgen.

Für die Entwicklung der vergangenen Tage verantwortlich ist laut den Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) weniger eine Euro-Stärke als eine Dollar-Schwäche. Dazu trugen auch die anhaltenden Spannungen der Vereinigten Staaten mit China bei. Washington hat geplante Gespräche mit Peking zur Überprüfung der erzielten Fortschritte seit dem Abschluss eines Teilhandelsabkommens im Januar bis auf Weiteres abgesagt. Mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie, die ihren Ursprung um den Jahreswechsel in China genommen hatte, sagte US-Präsident Donald Trump: "Nach dem, was sie diesem Land und der Welt angetan haben, will ich jetzt nicht mit China sprechen."

Die US-Notenbank (Fed) veröffentlicht im Verlauf das Protokoll ihrer jüngsten Sitzung. Nach Einschätzung der Helaba dürfte die Sorge zum Ausdruck kommen, dass neue Corona-Infektionen die konjunkturelle Erholung in den USA gefährden könnten. Zudem hätten in den letzten Wochen Fed-Vertreter mehrfach darauf hingewiesen, dass die Geldpolitik an Grenzen stosse und nun die Fiskalpolitik nochmals gefordert sei.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90345 (0,90375) britische Pfund und 125,74 (125,54) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1990 Dollar gehandelt. Das waren etwa 13 Dollar weniger als am Vortag./jsl/la/he

(AWP)