"SonntagsZeitung" / "Le Matin Dimanche":
Das Bundesamt für Gesundheit BAG hat der "SonntagsZeitung" und "Le Matin Dimanche" einige Angaben zum Coronavirus-Impfplan für die Schweiz gemacht. Demnach sollen nur ein paar Monate nach dem Beginn der Impfungen im Januar 2021 die meisten Menschen in der Schweiz bereits geimpft sein. "Wir gehen davon aus, dass alle, die sich impfen lassen wollen, also auch die breite Bevölkerung, bis im Frühsommer geimpft sein können", teilte das BAG den Zeitungen mit. Klar sei, dass zuerst die Risikogruppen - also ältere Menschen und jene Personen mit Vorerkrankungen - geimpft würden. Danach hänge die Vorgehensweise aber von der Verfügbarkeit der Coronavirus-Impfstoffe ab, hiess es weiter.
"NZZ am Sonntag":
Die Debatte um Missbrauch im Sport hat sich bisher auf das Turnen beschränkt - doch nun berichtet die "NZZ am Sonntag", dass auch andere Athletinnen betroffen gewesen sein sollen. So war Marina Ganci im Synchronschwimmen international erfolgreich - die 25-Jährige erzählte aber dem Blatt, wie qualvoll sie manche Trainings bei den Limmat-Nixen Zürich empfunden habe. Ganci berichtete, es sei oft passiert, dass sie oder andere Athletinnen vor Anstrengung oder Schmerz weinen mussten. Ganci rutschte zeitweise in die Magersucht ab, wofür sie jene Trainerin mitverantwortlich macht. Das Gleiche sei Alyssa Thöni, ebenfalls Synchronschwimmerin, sowie der Eiskunstläuferin Yoonmi Lehmann passiert, hiess es. Die Westschweizerin wog nur noch 30 Kilo, als sie 2019 ins Spital kam. Alle drei berichten in der "NZZ am Sonntag" von abfälligen Bemerkungen ihrer Trainer über ihr Gewicht.
"SonntagsBlick":
Der Chefredaktor der "Neuen Zürcher Zeitung", Eric Gujer, hat in einem Interview die SRG-Medien scharf kritisiert. Er nehme sie als eine "PR-Agentur des Bundesrats" wahr, erklärte Gujer gegenüber dem "SonntagsBlick". Die permanente Kritik an staatlichen Regeln zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie sei eine "kritische Begleitung von politischen Entscheiden", betonte er. Dies sei "eine Kernaufgabe der Medien in der Demokratie", hob Gujer weiter hervor. Doch nicht nur der Service Public habe sich in "geistiger Habachtstellung" vor den Bundesrat gestellt, auch manche privaten Medien "haben in der Corona-Krise ein bisschen ihre Wächterfunktion vergessen", kritisierte der "NZZ"-Chefredaktor im "SonntagsBlick" die Situation in den Schweizer Medien.
"SonntagsBlick":
Der Leiter des Bereiches Zulassung beim Schweizerischen Heilmittelinstitut Swissmedic, Claus Bolte, hat noch Klärungsbedarf vor der Zulassung eines Coronavirus-Impfstoffes in der Schweiz. Dies sagte er in einem Interview mit dem "SonntagsBlick". Zwar würden sich die Konzerne Pfizer/Biontech, Moderna und Janssen in einem Kopf-an-Kopf-Rennen befinden. "Bei einigen Punkten besteht Klärungsbedarf zur Wirksamkeit, Qualität und Sicherheit", betonte er aber. Besonders bei den Altersgruppen der über 65-Jährigen und der zwölf bis 18-Jährigen fehlten noch zuverlässige Daten, hiess es. "Und wir wissen noch immer zu wenig, wie Personen mit Vorerkrankungen und Risikopatienten auf die Impfstoffe reagieren", sagte Bolte weiter. Kommende Woche erwarte er ein Set von Daten, das Aufschluss über mögliche Nebenwirkungen gebe. "Wenn wir die Risiken für vorerkrankte oder ältere Menschen nicht klar benennen können, müssten wir zunächst von einer Zulassung für diese Bevölkerungsgruppen absehen", betonte Bolte. Damit würde aber der Schweizer Impfplan, der die Impfung für besonders gefährdete Personen an vorderster Stelle vorsieht, gefährdet. Der Bund müsse seine Strategie dann umgestalten, sagte er. "Ein Zielkonflikt, den wir uns natürlich so nicht wünschen", wie der Swissmedic-Experte gegenüber dem "SonntagsBlick" erklärte.
"SonntagsZeitung" / "NZZ am Sonntag":
Fünf Schweizer Universitätsspitäler haben diese Woche laut der "SonntagsZeitung" eine Warnung bezüglich der Situation mit Coronavirus-Patienten an Bundesrat Alain Berset gesendet. In einem Brief hätten sie "grosse Besorgnis zur aktuellen Lage" geäussert. Die Betten in den Intensivstationen würden knapp, das Pflegepersonal sei an seiner Belastungsgrenze angelangt und seit Oktober hätten die Unispitäler mehr als 4000 Operationen verschoben. "Es werden sich da ethische Fragen auftun", sagte etwa Uwe E. Jocham, Chef des Berner Inselspitals, diesbezüglich zu der Zeitung. Die Spitaldirektoren befürchten, dass es nach Weihnachten zu einer dritten Coronavirus-Welle kommt und, dass das Spitalwesen kollabieren könnte. In ihrem Brief an Berset verlangen sie ein strengeres Eingreifen des Bundesrates. Im Universitätsspital Zürich, einem der grössten Krankenhäuser des Landes, seien gerade noch drei Betten in der Intensivstation frei, hiess es. Dies habe drastische Folgen für Patienten mit anderen lebensbedrohlichen Krankheiten. Auch in der "NZZ am Sonntag" gibt es einen Appell von Medizinern. Drei Zürcher Chefärzte wollen da die Öffentlichkeit aufrütteln. Sie warnen vor dem Kollaps der Spitäler. "Das Gesundheitssystem ist jetzt schon überlastet. Seit Wochen", sagen Urs Karrer, Chefarzt am Kantonsspital Winterthur, Huldrych Günthard, Professor für Infektiologie am Unispital Zürich, und Gerhard Eich, Chef-Infektiologe am Triemli. Sie haben sich per Email an die Zeitung gewendet.
"SonntagsBlick":
Öffentlicher Sektor bewahrt die Schweiz laut einer Meldung des "SonntagsBlick" vor einem grösserem Einbruch bei der Beschäftigung. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine Analyse der Beschäftigungsstatistik. An der Spitze der traurigen Rangliste rangiere die Gastrobranche. Ende des dritten Quartals 2020 zählten Bars, Cafés und Restaurants in der Schweiz noch 168'200 Beschäftigte - rund 23'000 weniger als im Jahr zuvor. Zu den grossen Verlierern gehöre auch die Hotellerie. Dort seien binnen Jahresfrist 6200 Jobs verschwunden. Spitzenreiter im Personalaufbau sei dagegen das Gesundheits- und Sozialwesen, das mittlerweile 764'300 Beschäftigte zähle. Dies entspreche einem Plus von 17'400 Personen gegenüber dem Vorjahr. Auf den Plätzen zwei und drei beim Personalaufbau folgen die öffentliche Verwaltung mit einem Zuwachs von 7500 Beschäftigen sowie der Bereich Erziehung und Unterricht mit einem Plus von 7300 Beschäftigten.
"SonntagsZeitung":
Die Coronavirus-Krise hat laut einer Meldung der "SonntagsZeitung" in der Schweiz eine Welle der Solidarität aus. So hätten 1080 Freiwillige einen von Caritas vermittelten unentgeltlichen Einsatz bei den Bergbauern geleistet. Das seien 30 Prozent mehr als im Vorjahr, hiess es. Insgesamt leisteten die Helfer 1600 Einsatzwochen, was einem Plus von 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche. Als Hauptgründe für den Freiwilligenboom eruiert das Blatt, dass die Coronavirus-Pandemie für grosse Betroffenheit gesorgt habe. Hinzu sei gekommen, dass Reisen ins Ausland zum Teil nicht mehr möglich gewesen waren und viele Menschen in der Heimat etwas Sinnvolles haben tun wollen, hiess es weiter.
"NZZ am Sonntag":
Der Druck auf die Nachrichtenagentur Keystone-SDA nimmt laut einer Meldung der "NZZ am Sonntag" zu. Mehrere grosse Verlagshäuser würden im kommenden Jahr auf Dienste der Text- und Bildagentur Keystone-SDA verzichten, hiess es. So verzichte die Pendlerzeitung "20 Minuten" ab 2021 auf sämtliche Angebote der Schweizer Nachrichtenagentur. CH-Media und die NZZ-Mediengruppe würden zudem beide weniger Dienstleistungen im Textbereich beziehen; hiess es weiter. Keystone-SDA wollte sich gegenüber der "NZZ am Sonntag" nicht zu den verlorenen Aufträgen äussern. Man habe weiterhin "den Anspruch, als multimediale Nachrichtenagentur eine Branchenlösung zu sein und einen Beitrag zur Vielfalt und Qualität auf dem Medienplatz Schweiz zu leisten", erklärte ein Sprecher von Keystone-SDA lediglich gegenüber der Zeitung.
"SonntagsZeitung":
Priester wollen laut der "SonntagsZeitung" einen Aufstand gegen das vom Bundesrat erlassene Singverbot an Weihnachten proben. Seit Anfang Dezember formiere sich unter Gläubigen der Widerstand, hiess es. Petitionen würden lanciert und Protestschreiben würden verfasst. Doch bisher blieben die Worte ungehört. Bei der Bischofskonferenz habe man sich aber noch nicht mit einem Weihnachtsfest ohne Gesang abgefunden, wie eine Sprecherin gegenüber der Zeitung betonte. "Wir hoffen darauf, dass der Bundesrat vor Weihnachten nochmals über die Bücher geht und das Singverbot zumindest für die Messen über die Festtage wieder aufhebt", hiess es weiter. Als Alternative sehe die Bischofskonferenz die Möglichkeit, vor den Kirchen mit entsprechendem Abstand und Masken zu singen. "Weihnachten ohne Gesang ist für die meisten Gläubigen schlicht nicht vorstellbar", hiess es zur Begründung von der Bischofskonferenz.
"SonntagsZeitung":
Die Operation Libero hat laut der "SonntagsZeitung" ein grosses Echo auf ihren am Mittwoch ausgesprochenen Spendenaufruf erhalten. In den ersten 24 Stunden seien 130'000 Franken zusammengekommen. So viel Spenden habe die Polit-Organisation an einem Tag noch nie eingenommen. Bis am Samstag seien die Zuwendungen auf über 200'000 Franken gestiegen, schrieb das Blatt unter Berufung auf Angaben der Organisation. "Dass gerade in Corona-Zeiten Menschen diese Unterstützung für uns sprechen, ist alles andere als selbstverständlich", sagte die Co-Präsidentin Laura Zimmermann gegenüber der Zeitung. Dies sei eine Bestätigung, dass es viele Menschen gebe, welche die Arbeit der Operation Libero wichtig fänden, hiess es weiter. Die Organisation will über ein Crowdfunding bis Ende Februar eine halbe Million einnehmen, um ihren Fortbestand zu sichern.
"NZZ am Sonntag":
Eine Cyber-Attacke auf die Swatch Group hat laut der "NZZ am Sonntag" Ende September die Omega-Fabrik in Biel lahmgelegt. Dies bestätigte Omega-Chef Raynald Aeschlimann gegenüber dem Blatt. "Acht Tage lang ist die Omega-Produktion komplett stillgestanden", sagte er. Die Attacke habe das hochautomatisierte Lager des Uhrenherstellers besonders getroffen. Das Jahr 2020 sei generell speziell gewesen, erklärte Aeschlimann weiter. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie habe man zeitweise 50 von 170 Boutiquen schliessen müssen. Allerdings wurde bei Omega wegen dem Coronavirus bisher niemand entlassen. Nicht einmal die Verschiebung des neuen James-Bond-Films habe allzu grosse Negativauswirkungen gehabt, hiess es.
"SonntagsZeitung":
Der Verein detailwandel.ch leitet laut der "SonntagsZeitung" ein Rechtsverfahren gegen den Grossverteiler Coop ein. Die Genossenschaft habe bei den Wahlen für den Regionalrat der Genossenschaft geltendes Recht gebrochen, sagte Raffael Wüthrich, Co-Präsident des Vereins, gegenüber dem Blatt. "Wir werden in den kommenden Tagen juristisch gegen Coop vorgehen und uns ans Zivilgericht Basel wenden", sagte er. Der Detailhändler habe im September in einer Nacht- und Nebel-Aktion die Bedingungen für die Wahlen in den Regionalrat geändert und damit deutlich höhere Hürden aufgestellt, hiess es zur Begründung. Neu braucht es die Unterschrift von 6 statt 2 Prozent der Genossenschafter. Diese müssen zudem neu in 15 statt 30 Tagen gesammelt werden.
"NZZ am Sonntag":
Die Universität Zürich hat laut der "NZZ am Sonntag" knapp 200 Personen des Prüfungsbetrugs bezichtigt. Gut die Hälfte von ihnen habe inzwischen gestanden, im Frühling bei Online-Prüfungen geschummelt zu haben. Nun zeige sich aber, dass die Beweise, welche die Universität gegen die Studenten ins Feld führe, wissenschaftlich fraglich seien. So würden ähnliche Antwortmuster als Indiz genommen. Wiederlegen lassen sich die Vorwürfe kaum, hiess es allerdings.
"Le Matin Dimanche" / "SonntagsZeitung":
In einem Interview mit Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga in den Zeitungen "Le Matin Dimanche" und "SonntagsZeitung" erklärte die SP-Politikerin auf die Frage nach einer Bilanz zu ihrem Präsidialjahr, dass die Zeit psychisch sehr belastend sei. "Ich spüre das Gewicht der Verantwortung manchmal bis tief in die Nacht", sagte Sommaruga. Zur Eindämmung der Coronavirus-Ausbreitung glaube sie aufrichtig, dass viel getan wurde, um die Wirtschaft zu unterstützen. Aber man müsse ehrlich sein, niemand wisse, wohin diese Coronavirus-Krise führe. "Das Schwierigste ist die Dauer der Unsicherheit", betonte Sommaruga. Die Kritik am Bundesrat, er habe zu spät gehandelt, lässt die SP-Politikerin zudem nicht gelten. "Hätte der Bundesrat früher gehandelt, wäre das nie akzeptiert worden. Denn die Unterschiede zwischen den Kantonen waren zu gross. Heute ist die Situation überall besorgniserregend, weshalb wir uns wieder einschalten", sagte sie.
(AWP)