"SonntagsBlick":

Nicht im Parlament, sondern auf der Strasse wandelt sich gerade die Gesellschaft. Das zeigen die jüngsten Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt, die Studentenproteste in Hongkong, die Forderungen zum Klimaschutz und der Frauenstreik. "Die Zeit ist reif", sagte Tidiane Diouwara, eine der führenden Köpfe der "Black Lives Matter"-Proteste in der Schweiz, gegenüber dem "SonntagsBlick". Die Politologin Cloé Jans spricht von einem neuen Zeitgeist. Aus Sicht der Demonstranten habe die politische Elite keine Lösungen für einige der drängendsten Probleme unserer Zeit.

"NZZ am Sonntag":

Der Bundesrat arbeitet laut Alain Berset derzeit ein Konzept für eine zweite Corona-Welle aus. Einen landesweiten Lockdown wird es laut "NZZ am Sonntag" jedoch nicht mehr geben. Stattdessen stehe ein regionaler Ansatz im Zentrum, bei dem die Kantone die Federführung hätten. Sie sollen selbständig Massnahmen wie die Quarantäne verfügen können. So könnten etwa bei einem regionalen Ausbruch des Virus Läden, Restaurants, Hotels oder gar ganze Ortschaften abgeriegelt werden. Aussagen von Sicherheitsdirektoren aus den Kantonen Graubünden, Bern und Wallis untermauern diese Stossrichtung.

"SonntagsBlick":

Während des Lockdowns waren Familien wegen des Home Office stark gefordert. Erste Studien zur Arbeitsteilung von Eltern im Lockdown, so etwa vom britischen Institute for Fiscal Studies zeigen nun, dass die Bilanz durchzogen ist, wie der "SonntagsBlick" berichtet. So waren es viel häufiger Mütter, die während des Home Office ihre Arbeit unterbrechen mussten, um Haushalt und Kinder zu betreuen. Die Väter konnten 70 Prozent ihrer Zeit ungestört arbeiten. Den Müttern gelang dies nur zu 53 Prozent. Die Autoren der Studie fanden ferner heraus, dass Männer die Zeit, die sie während des Lockdowns mit ihren Kindern verbrachten, fast verdoppelten, nämlich von vier auf acht Stunden pro Tag.

"Le Matin Dimanche":

Die Westschweizer Sonntagzeitung "Le Matin Dimanche" greift das Thema Frauen in Zeiten der Coronavirus ebenfalls auf. Demnach sind Männer unter den Experten aus der Wissenschaft überrepräsentiert. So sind beispielsweise 43 Männer und nur 19 Frauen in der Task Force Wissenschaft des Bundes zu finden. Weiter erwähnt die Zeitung, dass nur ein Drittel der Videos, die von den Universitätskliniken Genf (HUG) zur Beantwortung häufig gestellter Fragen verteilt wurden, von Frauen stammten. Auch auf der Ebene des Bundesrates war Gesundheitsminister Alain Berset stärker präsent als Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga.

"SonntagsZeitung":

Aussenminister Ignazio Cassis und seine EU-Diplomaten rechnen mit höheren Beitragszahlungen der Schweiz für die Teilnahme am europäischen Binnenmarkt. Doch Schweizer Politiker wollen das Geld nicht einfach so an die EU schicken. SP-Parteipräsident Christian Levrat und FDP-Europapolitiker Hans-Peter Portmann verlangen deshalb vom Bundesrat einen Deal mit der EU. Die Schweiz solle höhere Beiträge bezahlen und dafür ein günstigeres Rahmenabkommen erhalten. Ein solcher Deal wäre für alle Seiten interessant, glaubt Levrat. Und Portmann spricht sogar von einer Win-Win-Situation.

"SonntagsBlick":

Frauen beziehen im Durchschnitt aus der zweiten Säule eine deutlich tiefere Rente als Männer. Laut Zahlen des Bundesamtes für Sozialversicherungen, die der "SonntagsBlick" veröffentlicht hat, beträgt die Differenz 37 Prozent. So lag 2017 die monatliche Rente im Median bei Männern bei rund 2300 Franken. Bei den Frauen waren es lediglich 1200 Franken. Die Gründe für die Differenz sind vielfältig. Die heutigen Rentnerinnen arbeiteten wegen der Kindererziehung oft nicht oder nur mit tiefen Pensen. Sie seien häufig in Tieflohnbranchen tätig oder seien in Teilzeit beschäftigt.

"NZZ am Sonntag":

Die zunehmende Alterung der Bevölkerung zeigt sich exemplarisch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bundesverwaltung. Der Anteil der über 50-jährigen ist in den letzten zehn Jahren von 34 auf 42 Prozent gestiegen. Das berichtet die "NZZ am Sonntag" mit Verweis auf Angaben des Bundesamtes für Statistik. Laut Anand Jagtap, Sprecher des Eidgenössischen Personalamtes, spielen auch andere Faktoren eine Rolle. So fördere die Bundesverwaltung im Gegensatz zu früher Frühpensionierungen weniger. Ähnlich wie beim Bund verläuft die Entwicklung bei den kantonalen Verwaltungen.

"SonntagsZeitung":

Der Whistleblower, der die Missstände an der Klinik für Herzchirurgie des Universitätsspitals Zürich ans Licht gebracht hat, wehrt sich gegen seine Entlassung. Die Kündigung enthalte nur pauschale Behauptungen, zu denen ein nachvollziehbarer Sachverhalt fehle, zitiert die "SonntagsZeitung" den Whistleblower. Wenn ein öffentlich-rechtlicher Arbeitgeber jemanden kündige, müsse er einen sachlichen Grund nachweisen und das rechtliche Gehör beachten. Das fehle in diesem Fall, sagte die Rechtsanwältin Martina Wagner Eichin. Die Mängel seien derart gravierend, dass die Kündigung nichtig sei und damit keine Wirkung entfalte.

"SonntagsZeitung":

Nach langem Widerstand haben sich die Grossverteiler Migros und Coop entschieden, probeweise auf verschiedenen Eigenmarken die Lebensmittelampel Nuri-Score aufzudrucken. Laut "SonntagsZeitung" führen Migros und Coop ab August auf insgesamt drei Eigenmarken schrittweise den Nuri-Score ein. Coop druckt die Ampel auf die vegetarische Linie Délicon, während es bei Migros die Tiefkühlprodukte von Pelican und die vegetarischen Lebensmittel der Marke Cornatur sind. Ein Teil der Kunden habe anders als früher ein Bedürfnis nach einer einfachen Nährwertkennzeichnung signalisiert.

"SonntagsBlick":

Gegen den ehemaligen Fifa-Präsidenten Sepp Blatter läuft laut "SonntagsBlick" ein weiteres Verfahren. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen Blatter sowie gegen den ehemaligen Generalsekretär Jérôme Valcke und Finanzchef Markus Kattner. Es besteht der Verdacht der ungetreuen Geschäftsbesorgung. Die Ermittlungen drehen sich um eine Zahlung von einer Million US-Dollar an den Fussballverband von Trinidad und Tobago, die am 13. April 2010 auf dem UBS-Konto der Fifa belastet wurden. Das Geld soll damals als Darlehen geflossen, jedoch nie zurückbezahlt worden sein. Noch im gleichen Jahr wurde die Zahlung in eine Subvention umgewandelt.

"NZZ am Sonntag":

Altbundesrat Johann Schneider-Ammann übernimmt erstmals seit seinem Rücktritt aus der Landesregierung Ende 2018 wieder ein Mandat als Verwaltungsrat. Er wird Verwaltungsrat bei der Crypto Valley Venture Capital, wie die "NZZ am Sonntag" meldet. Die Investitionsfirma hält Beteiligungen und unterstützt Startups. Dass er sich in der noch jungen Blockchain-Technologie engagiere, begründet der 68-Jährige mit deren Potenzial als Basistechnologie für Innovationen in zahlreichen Wirtschaftszweigen.

(AWP)