Themen rund um das Coronavirus

"SonntagsBlick":

Die Passagierzahlen im öffentlichen Verkehr nehmen mit dem Ende der Schulferien in allen Kantonen wieder deutlich zu. Bei den SBB beträgt die Auslastung der Züge aktuell rund 70 Prozent im Fern- und 75 Prozent im Regionalverkehr, zitiert der "SonntagsBlick" SBB-Sprecher Reto Schärli. Vor den Sommerferien lag die Auslastung im Vergleich zur Vorjahresperiode bei rund 55 Prozent im Fern- und 65 Prozent im Regionalverkehr. Auch Postautos, Privatbahnen und Städtische Verkehrsbetriebe verzeichnen eine wachsende Zahl an Passagieren. Der Trend gehe in die richtige Richtung, hiess es.

"SonntagsZeitung":

Der Druck auf den Bundesrat steigt, scharfe Vorgaben für die Durchführung von Grossanlässen zu erlassen. Der Bund müsse in seiner Verordnung zur Bewilligung von Sport-Anlässen klare epidemiologische Kriterien festlegen, die erfüllt sein müssten, damit solche Anlässe bewilligt werden könnten, sagte Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der Gesundheitsdirektoren (GDK), gegenüber der "SonntagsZeitung". Aus Sicht der GDK wären etwa die Entwicklung der Fallzahlen und genügend Kapazitäten beim Contact-Tracing als Kriterien denkbar. Auch die wissenschaftliche Corona-Taskforce des Bundes sowie Parlamentarier forderten entsprechende Vorgaben.

"NZZ am Sonntag":

Die Stadt Zürich befindet sich nach Ansicht von Stadtpräsidentin Corine Mauch angesichts hoher Fallzahlen beim Coronavirus in einer besorgniserregenden Lage. Es brauche eine Ausweitung der Maskenpflicht zum Beispiel in den öffentlichen Gebäuden oder in Läden, sagte Mauch in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag". Der Regierungsrat habe ihren Appell zur Kenntnis genommen. Es gelte, zu reagieren, bevor die Kontrolle entgleite. Niemand habe ein Interesse daran, dass Zürich zum Risikogebiet erklärt werde. Und niemand wolle, dass immer mehr Menschen in Quarantäne müssten.

"SonntagsBlick":

Der Lockdown im Zuge der Coronakrise wirkt sich auch auf den Immobilienmarkt aus. Immer mehr Menschen wollen laut "SonntagsBlick" raus aus den Zentren und ab aufs Land. Die Schweizer Immobilien-Portale vermelden eine markante Zunahme der Besuche. Rund 8 Millionen Aufrufe habe ImmoScout24 allein im Juni verzeichnet. Das seien 62 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Ziel der Suchenden seien Regionen ausserhalb der Zentren. Einen massiven Anstieg der Suchanfragen gebe es in den Tourismusgebieten sowie in kleinen und mittelgrossen Städten inklusive Umland.

"Le Matin Dimanche":

Die Coronakrise macht sich ferner auf dem Markt für gewerbliche Liegenschaften in der Schweiz bemerkbar, wie die Westschweizer Sonntagszeitung "Le Matin Dimanche" berichtet. Mit dem Rückgang der Beschäftigung und neuen Telearbeitsplätzen sei die Nachfrage nach Geschäfts- und Büroräumen abrupt und vermutlich dauerhaft gebremst worden. Vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftskrise versuchten viele Unternehmen, Arbeitsplätze einzusparen. Laut Experten wird die Nachfrage nach Geschäfts- und Büroräumen bis Ende 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 600'000 m2 sinken. Mittelfristig sei ein Rückgang der gewerblichen Mieten zu erwarten.

"SonntagsZeitung":

Über 7000 Reisende hat der Bund in der Coronakrise mit Spezialflügen zurück in die Heimat geflogen. Für die Kosten müssen die Geretteten zum grossen Teil selber aufkommen. Doch die Zahlungsmoral nach Ablauf der Frist von 30 Tagen lässt zu wünschen übrig. Aktuell seien rund 1500 Zahlungen in Verzug, zitiert die "SonntagsZeitung" EDA-Sprecherin Elisa Raggi. Allen säumigen Zahlerinnen und Zahlern hat das Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) diese und letzte Woche Mahnungen verschickt. Die unbezahlten Rechnungen belaufen sich auf insgesamt 1,7 Millionen Franken.

"SonntagsZeitung":

Das Bundesamt für Gesundheit rät, Säuglinge ab dem Alter von sechs Monaten und Kinder gegen die saisonale Grippe impfen zu lassen. Während Kinder nur leicht an Covid-19 erkrankten und das Virus schlecht auf andere Personen übertrügen, könne sie eine Grippe schwer treffen. Zudem seien Kinder oft Überträger von Influenza-Viren und Treiber der Grippewelle, wie die "SonntagsZeitung" schreibt. Für eine Impfung der Kinder spreche ferner, dass sie bei kleinen Kindern einen besonders guten Schutz böten. Der Bund versuche, 1,8 Millionen Impfdosen bereitzustellen, 50 Prozent mehr als im Vorjahr.

"SonntagsBlick":

Seit dem Ausbruch der Coronakrise sind deutlich mehr Menschen in der Natur unterwegs. Das bekommen die Wildtiere zu spüren. Laut Kurt Hurschler, Wildhüter in Engelberg OW, drohen Wildtiere aus ihren Lebensraum verdrängt zu werden. Markus Raschle, Wildhüter am Mythen im Kanton Schwyz, zieht gegenüber dem "SonntagsBlick" ein ernüchterndes Fazit. Viele Leute wollten die Natur nutzen, ohne Rücksicht zu nehmen. Sie machten Feuer mitten auf der Wiese, campierten in Schutzgebieten oder schreckten das Wild auf. Seltene Arten wie etwa das Birkhuhn seien sehr empfindlich. Werde deren Balz gestört, gebe es keine Brut. Der Bestand nehme ab.

"SonntagsZeitung":

Der Entscheid des Bundesamtes für Gesundheit, dass auch schwangere Frauen zur Corona-Risikogruppe gehören, zeigt Wirkung. Schwangere Lehrerinnen meldeten sich vermehrt vom Dienst ab, sagte Thomas Minder, Präsident des Verbandes der Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz, gegenüber der "SonntagsZeitung". Der Corona-Dispens bringe erste Schulen an den Anschlag. Laut Philipp Grolimund, Co-Präsident des Aargauer Schulleiterverbandes, verschärft sich dadurch der bestehende Personalmangel an den Schulen. Die Lehrerschaft plane von Woche zu Woche. Hier und dort müssten Stunden ausfallen oder Klassen würden zusammengelegt.

Sonstige Themen:

"NZZ am Sonntag":

Der Bund verhandelt derzeit mit China über die Verlängerung eines Vertrages, der es chinesischen Sicherheitsbeamten erlaubt, ohne offiziellen Status in die Schweiz einzureisen. Diese Beamten dürfen die Identität von Personen ermitteln, die sich illegal in der Schweiz aufhalten und mutmasslich chinesischer Nationalität sind, wie die "NZZ am Sonntag" schreibt. Das Abkommen läuft nächsten Dezember aus. Gegen die Verlängerung des Vertrages regt sich bei der SP und den Grünen Widerstand. Kritik üben ferner Amnesty International und die Gesellschaft für bedrohte Völker.

"NZZ am Sonntag":

Die Klinik für Herzchirurgie am Zürcher Universitätsspital (USZ) kommt nicht zur Ruhe. Wie mehrere Krankenkassen bestätigen, wurden sie vom USZ über mutmasslich unrechtmässig abgerechnete Leistungen informiert. Die Klinik für Herzchirurgie soll über längere Zeit viele zu hohe Beiträge für Gespräche mit Patienten eingefordert haben. Es seien sogar Visiten in Rechnung gestellt worden, die gar nicht stattgefunden hätten. Angeblich kassierte die Klinik auf diese Weise mindestens eine Million Franken. Die Klinik ist seit Wochen in den Schlagzeilen, nachdem ein Whistleblower mutmassliche Verfehlungen des Klinikdirektors öffentlich gemacht hatte.

(AWP)