"SonntagsBlick":

Der Bund hat laut dem "SonntagsBlick" ein Millionengeschäft mit Russland verhindert. Zwischen Juli und September habe Moskau versucht, an Schweizer Technik zu gelangen, die für militärische Zwecke gebraucht werden könne. Eine russische Privatfirma habe Drehtische im Wert von 1,3 Millionen Franken bei einem Schweizer Technologiekonzern bestellt - angeblich für den zivilen Gebrauch. Doch der Bund habe das Geschäft gestoppt, weil er davon ausging, dass die Lieferung in Wahrheit an einen militärischen Empfänger weitergeleitet werden sollte. Die Drehtische könnten zur Herstellung von Sensoren gebraucht werden, die in Kampfflugzeugen und Raketen zum Einsatz kämen. Ein Einsatz bei der elektronischen Kriegsführung sei ebenfalls nicht ausgeschlossen, hiess es weiter. Um welche Schweizer Firma wollte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) dem "SonntagsBlick" zwar nicht verraten. "Es bestanden erhebliche Zweifel über die Plausibilität der Endverwendung", bestätigte ein Seco-Sprecher aber der Zeitung. Eine Kontrollgruppe mit Vertretern mehrerer Departemente und Spezialisten des Nachrichtendienstes des Bundes NDB hätten Verdacht geschöpft, schrieb das Blatt zudem zu der Angelegenheit.

"SonntagsZeitung":

Die Grossbank UBS kappt laut einer Meldung der "SonntagsZeitung" alle Geschäftsbeziehungen zur Elfenbeinküste. Das Bankhaus schliesse alle Konten und Kreditkarten von Kunden, die im westafrikanischen Land wohnten. Unter den Betroffenen seien auch Schweizer, hiess es. So könne die AHV nicht mehr in der Elfenbeinküste über ein UBS-Konto bezogen werden, schilderte die Zeitung. Die Betroffenen hätten nur 45 Tage lang Zeit, bis etwa ihr Konto aufgelöst werde. Dies gehe konkret aus Schreiben der Bank an Kunden hervor. Warum sie die Beziehungen zu allen Kunden in der Elfenbeinküste abbreche, wollte die Grossbank UBS gegenüber der Zeitung nicht erklären. Auch liess sie offen, wie viele Schweizer von der Massnahme betroffen sind. Laut dem Bundesamt für Statistik BFS lebten derzeit rund 260 Schweizer in dem Land.

"NZZ am Sonntag":

Eine Gruppe von Professoren und Lehrbeauftragten äussert gegenüber der "NZZ am Sonntag" harsche Kritik am Staatssekretariat für Migration (SEM). In einem Bericht von dessen Abteilung für Sprach- und Herkunftsanalysen töne eine Reihe von Aussagen wie die chinesische Staatspropaganda. Konkret gehe es um eine als vertraulich klassifizierte Analyse zu einem tibetischen Asylsuchenden, die ein Experte der Abteilung des SEM angefertigt hatte und die über ein Leck an Dritte gelangte. Es sei offensichtlich, dass der SEM-Experte sehr chinafreundlich sei, hiess es. Überdies kritisiere die Gruppe die mangelnde Kompetenz des Experten und die schlechte Qualität der Analyse. Der Fall lege nahe, dass das Staatssekretariat im Bereich seiner Lingua-Analysen kein oder ein nur ungenügendes Qualitätsmanagement betreibe, lautete das Fazit zudem. In vielen Fällen seien die Berichte der SEM-Experten aber ausschlaggebend, ob eine Ablehnung der Asylgesuche erfolge, schrieb die Zeitung weiter.

"SonntagsBlick":

Der Bundesrat lässt sich bei der Ergreifung von deutlich strikteren Coronavirus-Massnahmen trotz steigender Infektionszahlen erstaunlich viel Zeit, weil Gesundheitsminister Alain Berset (SP) laut einer Meldung des "SonntagsBlick" seinen Bundesratskollegen am Mittwoch lediglich eine sogenannte Infonotiz vorgelegt hat. Es habe keine konkreten Vorschläge gegeben, hiess es. Zugleich habe der Magistrat lediglich die Kantone gebeten, in Eigenregie "starke oder sehr starke" Massnahmen zu ergreifen. Die Zeitung beruft sich dabei auf mehrere, mit der Angelegenheit vertraute Quellen. Als Grund für das zögerliche Handeln des Bundesrates vermutet das Blatt die Angst vor einer "Corona-Diktatur". Im Frühjahr war der Bundesrat von Kantonen und Parlamentariern dafür gescholten worden, zu lange auf Notrecht gesetzt zu haben. Diesen Vorwurf wolle sich SP-Bundesrat Berset kein zweites Mal machen lassen. Deshalb sei für ihn der Übergang zu Notrecht derzeit kein Thema, hiess es weiter.

"NZZ am Sonntag":

IT-Spezialisten sind laut einer Meldung der "NZZ am Sonntag" gar nicht so begehrt, wie weithin angenommen werde. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine noch unveröffentlichte Studie des Wirtschaftsprofessors George Sheldon von der Universität Basel. Er habe zusammen mit der Thalwiler Analysefirma X28 rund fünf Millionen in der Schweiz im Internet erschienenen Jobinserate zwischen den Jahren 2012 und 2019 ausgewertet. Zwar habe die Zahl der online ausgeschriebenen Stellen seit 2012 jedes Jahr stark zugenommen. Im gleichen Zeitraum sei der Anteil Stellenangebote, die von den Kandidaten spezielle IT-Kenntnisse verlangten, aber von 36 auf 26 Prozent gesunken. Auch die Ausschreibungsdauer der Inserate deute nicht darauf hin, dass ein besonderer Mangel an Computer-Cracks herrsche. Die Studie gehe davon aus, dass je länger die Stellen online ausgeschrieben seien, es schwieriger sei, sie zu besetzen. Es seien aber kaum Unterschiede bei der Ausschreibungsdauer festzustellen, wenn Stelleninseraten mit und ohne Anforderungen von Computerkenntnissen betrachtet würden.

"SonntagsZeitung" / "Le Matin Dimanche":

Intensivpflegende gehen laut Meldungen der "SonntagsZeitung" und "Le Matin Dimanche" erschöpft in die zweite Welle des Coronavirus. Die Zeitungen berufen sich dabei auf Angaben der Gesellschaft für Intensivmedizin. Die Pflegenden auf Intensivstationen und den Coronavirus-Abteilungen hätten während des ersten Lockdown im Frühjahr teilweise bis zur Erschöpfung gearbeitet. Pflegende seien noch am Regenerieren von den Schichten im Frühling, erklärte Franziska von Arx-Strässler, Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin gegenüber den Blättern. "Viele sagen, sie könnten eine zweite Welle mit ausserordentlich langen Arbeitszeiten kaum noch stemmen", hiess es weiter. Ausserdem würden mehr Quarantäne-Fälle unter der Belegschaft und ohnehin mehr Mitarbeiter-Ausfällen während der kalten Jahreszeit zu Engpässen beim Intensivpflegepersonal führen.

"NZZ am Sonntag":

Ende des Jahres 2019 waren in der Schweiz laut der "NZZ am Sonntag" 61'452 Spielsüchtige von Casinos und Online-Spielen ausgeschlossen. Die Zeitung beruft sich dabei auf die neu im Internet publizierte Statistik der Eidgenössischen Spielbankenkommission. Die Zahl der Spielsperren habe vergangenes Jahr gegenüber 2018 um 4278 Personen zugelegt. Dieser Anstieg sei grösser als in früheren Jahren, hiess es weiter. Diese Entwicklung sei auf die Eröffnung von vier Online-Casinos in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 zurückzuführen, erklärte eine Sprecherin der Kommission gegenüber dem Blatt. "Die Gesamtzahl der Sperren steigt kontinuierlich, weil kaum verhängte Ausschlüsse aufgehoben werden", hiess es zudem.

"SonntagsBlick":

Steigende Coronavirus-Fallzahlen lassen den Tourismus in der Schweiz laut einer Meldung des "SonntagsBlick" zittern. So zitiert das Blatt einen Hotelier aus dem Wallis, wonach die zweite Coronavirus-Welle viel intensiver und schneller gekommen sei, als angenommen. Zwar seien seine Hotelbetriebe an diesem Wochenende noch komplett ausgelastet - doch die steigenden Coronavirus-Fallzahlen verunsicherten die Gäste allmählich. Die Verschärfung der Massnahmen sei der richtige Entscheid gewesen, um die zweite Welle in den Griff zu bekommen und den Start der Wintersaison zu retten, hiess es weiter.

"NZZ am Sonntag":

An Schweizer Universitätsspitälern werden Ärztinnen und Studentinnen laut einer Meldung der "NZZ am Sonntag" benachteiligt und belästigt. Die Zeitung beruft sich dabei auf Gespräche mit über einem dutzend von Betroffenen. Den Personen seien ohne sachliche Gründe etwa Weiterbildungen, Forschungszeit oder längst fällige Beförderungen verweigert worden. Frauen, die schwanger geworden seien, hätten sich rechtfertigen müssen und hätten sogar ihre Stellen verloren, hiess es weiter. Selbst Ärztinnen in leitenden Positionen bestätigten solche Abläufe. Die Universitätsspitäler distanzierten sich jedoch in der Zeitung von jeglichem Verhalten, das sich nachteilig für Frauen auswirke. Das Problem der Benachteiligung beginne bereits während in der Ausbildung, schrieb die Zeitung zudem und zitiert eine Umfrage des Lausanner Universitätsspitals. Demnach haben ein Drittel der befragten Studentinnen und Assistenzärztinnen bereits sexuelle Belästigungen erlebt.

SonntagsZeitung:

Die Coronavirus-Pandemie führt im Gesundheitswesen zu einem Schub bei der Digitalisierung. Dies schreibt die "SonntagsZeitung" unter Berufung auf den Krankenkassenverband Santésuisse. Während sich im Jahr 2019 fast 20 Prozent der Spitäler und Krankenkassen noch gegenseitig die Dossiers per Fax zuschickten, tauschten immer mehr Kantone, Krankenkassen und Spitäler nunmehr Informationen digital aus. Dies erfolge etwa über das Swiss Health Information Processing, kurz Ship. Das System ist eine Datenautobahn zwischen Leistungserbringern im Gesundheitswesen und Kostenträgern. Entwickelt wurde es vom Datalogistiker Sasis, einer Tochtergesellschaft von Santésuisse. Informationen seien damit Tag und Nacht abruf- und übermittelbar, hiess es weiter. Es müsse also nicht erst gewartet werden, bis jemand ein Fax-Gerät bediene oder eine Email bearbeite. Allein für Kostengutsprachen würden grössere Spitäler noch über 100'000 Briefe jährlich an Krankenkassen und Kantone verschicken. Dies könnte elektronisch kostengünstiger verarbeitet werden, erklärte der Verband gegenüber der Zeitung.

"Le Matin Dimanche":

Eine vom Wirtschaftsminister Guy Parmelin (SVP) beauftragte Analyse der Gewerbemieten zeigt grosse Unterschiede je nach Branche und Region, wenn man auf die Schwierigkeiten von Unternehmen während der Coronavirus-Krise schaut. Dies berichtet die Westschweizer Zeitung "Le Matin Dimanche". Dem Bericht zufolge war nur ein Drittel der 390'000 gewerblichen Mietverträge in der Schweiz vom Lockdown des Landes betroffen. Die Zahl der Mieter in Schwierigkeiten während sei während der Hochphase der Krise von sechs auf 33 Prozent gestiegen. Das Problem habe hauptsächlich die französischsprachige Schweiz und das Tessin betroffen, hiess es weiter. Rund 40 Prozent der gewerblichen Mieter hätten aber gar nicht darum gebeten, über die Miete mit ihrem Vermieter zu sprechen. Für die rund 60 Prozent, die dies allerdings getan hätten, sei in den meisten Fällen eine Lösung in Form einer Mietzinsreduktion gefunden worden.

(AWP)