Bis Börsenschluss gewannen die Aktien von Novartis 0,8 Prozent auf 90,90 Franken hinzu. Damit gehörten sie zu den wenigen Gewinnern und verhinderten ein Absacken des Leitindex SMI in die Verlustzone. Dieser schloss unverändert bei 9'898,90 PUnkten.

In aktuellen Kommentar heisst es sowohl bei der Bank of America Merrill Lynch (BofAML) als auch Goldman Sachs, dass die jüngste Entscheidung des Gerichtes positiv für den Konzern sei. So hat laut BofAML das US-Bezirksgericht in Delaware Novartis bereits am vergangenen Freitag eine einstweilige Verfügung erteilt, mit der die Markteinführung von generischen Versionen des MS-Medikaments Gilenya bis zum Ergebnis der laufenden Rechtsstreitigkeiten blockiert wird. Eine Ausnahme bildet der US-Konzern Mylan, der den Angaben zufolge bereits am 17. Juni aus dem Rechtsstreit entlassen wurde.

Wie die Experten beider Häuser betonen, ist diese Entscheidung wichtig. So werde dadurch zunächst das Risiko einer bevorstehenden risikobehafteten Markteinführung von generischem Gilenya nach Ablauf seines Zusammensetzungspatents im August dieses Jahres klar gesenkt.

Gleichzeitig zeigt sich Sachin Jain von der BofAML zuversichtlich, dass Novartis die Rechtsstreitigkeiten gewinnen könnte, da entweder Gilenya bis 2027 geschützt ist oder Vergleiche für eine spätere Markteinführung als das Jahr 2021 getroffen werden. Das könnte sich positiv auf die Gewinnentwicklung auswirken.

Wie Goldman-Sachs-Analyst Keyur Parekh noch ergänzt, könnten weiterer Markteintritts-Verzögerungen zu einem Anstieg seiner und der Konsensschätzungen führen. Alle sechs Monate, in denen es in den USA keine Gilenya-Nachahmerprodukte gibt, könnten 250 Millionen Dollar an zusätzlichen Umsätzen in die Umsatzentwicklung einfliessen.

hr/tt

(AWP)