CHAM GROUP: Nachdem die Industriegruppe Pavatex Anfang Jahr die Schliessung ihres Werks in Cham angekündigt hat, stellt sich die Frage, was mit dem Areal passiert. Dieses befindet sich im Besitz der Cham Group, die direkt angrenzend auf dem "Papieri-Areal" ein neuen Stadtteil errichtet. Die Parzelle hatte man als "strategische Landreserve" erworben. Eine Umnutzung des Areals wäre längerfristig wohl sinnvoll, zitiert die "Zentralschweiz am Sonntag" den Medienbeauftragten der Cham Group. Diese sei aber zum heutigen Zeitpunkt kein Thema. "Auf den Zeitplan und die Realisierung des Projekts auf dem Papieri-Areal hat diese neue Situation keinen Einfluss", betone der Sprecher.

MEYER BURGER: Der grösste Aktionär des Solarausrüsters Meyer Burger macht laut der "SonntagsZeitung" weiter Druck. In einem Brief an den Verwaltungsrat fordere Sentis Capital des russischen Investors Pyotr Kondrashev nicht mehr nur den Rücktritt des Verwaltungsratspräsidenten Alexander Vogel, sondern des grössten Teils des Gremiums. Einzig Hans-Michael Hauser und Eric Meurice seien unbelastet, wird ein Sprecher zitiert. Alle andern sollten gehen. Kondrashev erhebe schwere Vorwürfe. So seien die Erhöhung der VR-Bezüge verschleiert worden. Kondrashev bereits früher mehrfach harsche Kritik am VR-Präsident Vogel und dem damaligen Finanzchef Michel Hirschi geübt. Hirschi warf unter dem Druck Ende August 2018 das Handtuch. (SoZ, S. 34)

FINMA: Finma-Chef Mark Branson fordert ein nationales Cyberabwehrzentrum. Der Leiter der Finanzmarktaufsicht des Bundes erklärte in einem Interview mit der "SonntagsZeitung", die Schweiz habe hier Nachholbedarf. "Cyberrisiken bereiten uns grosse Kopfschmerzen, denn der Finanzsektor wird technologisch immer vernetzter und damit immer verletzlicher." Bisher sei zwar keine Bank durch einen Hackerangriff lahmgelegt worden oder habe massiv Daten verloren. "Aber wir sollten uns nicht in falscher Sicherheit wiegen." Es gehe nicht nur um Kriminalität, sondern auch um Angriffe durch staatliche Stellen oder Attacken durch Terroristen. Daher sollte es nicht so sehr darum gehen, wo ein solches Kompetenzzentrum des Bundes angesiedelt werde, sondern "dass es schnell kommt und dass es eng mit dem Privatsektor koordiniert wird". Weitere Risiken sieht Branson im Immobilienmarkt. Es gebe schweizweit gleich viele leer stehende Wohnungen wie Wohnungen im Kanton Schwyz, und es werde weiter rege gebaut. "Sollte es zu einer Korrektur kommen, und sollten Kredite ausfallen, müssen die Banken in der Lage sein, die Verluste zu absorbieren", sagte Branson. Die Finma habe deswegen bei Banken schon mehrfach Kapitalzuschläge angeordnet. (SoZ, S. 33)

TWINT: Die Mobil-Bezahllösung der Schweizer Banken wächst rasant. Sehr beliebt ist Twint, seit April 2017 operativ auf dem Markt, bei Teenagern. Die Bezahllösung zählt "bald 1,2 Millionen registrierte Nutzer" sagte Twint-Geschäftsführer Markus Kilb der "Schweiz am Wochenende". Seit Dezember sei die Nachfrage mit 15'000 Neukunden pro Woche "regelrecht explodiert", so Kilb. (SaW, S. 12)

SBB: Der neue, pannenanfällige SBB-Doppelstockzug "FV-Dosto" wird für den Hersteller Bombardier offenbar zum Finanz-Fiasko. Wie der "SonntagsBlick" unter Berufung auf den Aargauer SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner berichtet, muss Bombardier pro Zug und pro Woche Verspätung 500'000 Franken zahlen. Laut dem Mitglied der Verkehrskommission hält Bombardier auch Versprechen im Hinblick auf den Energieverbrauch nicht ein. Zudem werde wegen des Schüttelns im Zug eine Busse fällig. Giezendanner schätzt die Schadenersatzsumme grob auf rund 600 Millionen Franken.

Wie die "SonntagsZeitung" berichtet, planen die SBB den Einsatz von drohnenähnlichen Lufttaxis, in die Passagiere an Bahnhöfen für einen Flug nach Hause umsteigen können. Das Bahnunternehmen habe sich beim Bundesamt für Zivilluftfahrt über die rechtlichen Möglichkeiten erkundigt. Dem Bericht zufolge setzen die SBB bei dem Projekt auf die deutsche Firma Lilium, die bereits einen Prototypen der neuartigen Flugobjekte entwickelt hat. Die Fluggeräte mit Platz für fünf Personen sollen Passagiere direkt an Bahnhöfen abholen und an ihr Ziel bringen.

WEF: Kurz vor Beginn des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos kommt es erneut zu Misstönen rund um die Sicherheitskosten für den Grossanlass. Linke Politiker fordern eine höhere Beteiligung durch die private WEF-Stiftung, die über auf 321 Millionen Franken angewachsenes Eigenkapital verfügt, wie die "Ostschweiz am Sonntag" und die "Zentralschweiz am Sonntag" berichten. "Die Schweiz subventioniert das WEF, damit es im Land bleibt - und das WEF nutzt dann dieses Geld, um im Ausland zu expandieren", wird der Fraktionschef der Grünen, Balthasar Glättli, zitiert. Angesichts der hohen Reserven hält er die geltende Kostenverteilung für unfair. Die Bündner SP-Nationalrätin Silva Semadeni wirft dem Bundesrat dem Artikel zufolge vor, ungenügend mit dem WEF verhandelt zu haben. Sie hält eine hälftige Beteiligung an den polizeilichen Sicherheitskosten für gerechtfertigt. Die WEF-Verantwortlichen lehnten eine höhere Beteiligung bislang ab.

WAGNISKAPITAL: Im vergangenen Jahr floss so viel Geld in Schweizer Jungunternehmen wie noch nie. "Erstmals wurde von allen Investoren mehr als 1 Milliarden Franken in Schweizer Firmen investiert", sagt Maurice Pedergnana, Geschäftsführer der Private Equity & Corporate Finance Association (Seca) zur "NZZ am Sonntag". 2018 geh3 damit als bisher bestes Jahr in die Schweizer Wagnis-Kapital-Geschichte ein. Im Vorjahr flossen 938 Millionen Franken in die Schweizer Jungunternehmen. Die detaillierten Zahlen werden demnächst veröffentlicht. Laut Pedergnana stammt der grösste Teil des Geldes, das in Schweizer Venture-Finanzierungen fliesst, aus dem Ausland. (NZZaS, S. 33)

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(AWP)