ROCHE: Pläne der US-Regierung, die Preise für Medikamente in der staatlichen Krankenversicherung Medicare für Rentner zu begrenzen, könnte Roche treffen. Der Konzern hat im vergangenen Jahr in seinem wichtigsten Markt USA Arzneien im Wert von 23 Milliarden Franken verkauft. Das berichtet die "NZZ am Sonntag". Ein Roche-Sprecher sagte gegenüber der Zeitung, rund 40 Prozent dieser Umsätze habe der Konzern über Medicare vergütet erhalten. Aufgrund verschiedener Sonderfaktoren seien aber insgesamt lediglich Umsätze in Höhe von rund 3,5 Milliarden Franken direkt durch die Pläne der US-Regierung tangiert. Laut den Plänen des Gesundheitsministeriums, die im August vorgelegt werden sollen, sollen die Preise für Medikamente bei Medicare deutlich gesenkt werden. (siehe separate Meldung, NZZaS, S. 25)

Coop: Nachdem Coop den Kreditkartenherausgeber gewechselt hat, hat der Detailhandelskonzern offenbar Probleme die Kunden zu halten. Der Wechsel habe bei den Kunden zudem für Verwirrung gesorgt. Laut Coop haben erst rund 150'000 Nutzer die neue Supercard-Kreditkarte beantragt - knapp ein Drittel der per Ende 2017 im Geschäftsbericht ausgewiesenen 442'000 Kunden, wie die "SonntagsZeitung" berichtet. Coop müsse also noch einiges tun, um wieder auf das alte Niveau zu gelangen. Statt der von Coop vermarkteten Karte nutzen mehr Kunden inzwischen die neue Cashback-Karte von Swisscard. Man habe "die Mehrheit der Kundinnen und Kunden überzeugt, vom neuen Loyalitätsprogramm zu profitieren", so ein Sprecher. (SoZ, S. 33)

EWZ: Der Zürcher Versorger EWZ wurde vom Preisüberwacher Stefan Meierhans für seine Preisgestaltung bei Glasfaseranschlüssen gerügt. Das berichtete die "NZZ" am Samstag. Demnach wurde beanstandet, dass sogenannte Layer-1-Anschlüsse ohne Endgeräte weniger kosten würden als Layer-2-Anschlüsse mit entsprechenden Nertzwerk-Geräten. Darum habe sich der Internetanbieter Init7 an den Preisüberwacher gewandt und tiefere Preise für den "nackten" Zugang verlangt. Das EWZ habe argumentiert, dass man in der Preisgestaltung im Wettbeweb mit der Swisscom stehe und konkurrenzfähige Preise anbieten müsse, hiess es in dem Artikel weiter. (NZZ, 20.07.19, S. 26)

STEUERN: Die Pläne von OECD und G20 zur Umstellung der Besteuerung von Firmen könnte laut der "NZZ am Sonntag" die Schweiz deutlich mehr Steuerausfälle bescheren, als dies bisher angenommen wird. So schätzt der Bund, dass Einnahmen zwischen einer und fünf Milliarden Franken wegfallen könnten. Wirtschaftspolitiker warnen nunmehr in der Zeitung, dass das Loch noch grösser werden könnte. "Kantone und Gemeinden eingerechnet, könnte das den Schweizer Fiskus bis zu zehn Milliarden Franken kosten", sagte etwa der Präsident der Wirtschaftskommission des Ständerates, Pirmin Bischof, gegenüber der Zeitung. Er sprach sogar von einem Steuerkollaps. Der Zürcher FDP-Ständerat Ruedi Noser bezeichnete in der "NZZ am Sonntag" zudem die Situation als einen regelrechten Angriff auf das Steuersubstrat. (NZZaS, S. 9)

SBB: 60 Lokomotivführer müssen ein zweites Mal für den Doppelstockzug FV-Dosto von Bombardier geschult werden. Aufgrund der verzögerten Inbetriebnahme ist ihre Zulassung verfallen. Die Berechtigung, den Zug zu führen, sei nicht mehr gültig, wie die "NZZ am Sonntag" berichtet. Das passiere, wenn ein Lokomotivführer einen Zugtyp während längerer Zeit nicht fahre, sagt SBB-Sprecher Raffael Hirt. (NZZaS, S. 11)

MODEKETTEN: Tally Weijl will in der Schweiz fünf bis sieben von 81 Läden schliessen, schreibt die NZZ am Sonntag. Europaweit ist die Schliessung von etwa jedem zehnten der 860 Läden geplant. Das Unternehmen möchte die Einkäufe im Laden und die im Internet aufgegebene Bestellungen "nahtlos miteinander verlinken", sagte ein Sprecher gegenüber der Zeitung. Experten rechnen damit, dass die Schliessungswelle in der Modebranche anhalten werde. "Im Bekleidungssektor sind viele der Ketten gefährdet", wird Nordal Cavadini vom Beratungsunternehmen Oliver Wyman zitiert. Benetton, H&M und andere Schwergewichte wie Marc O'Polo haben in den letzten zwei Jahren zahlreiche Läden dicht gemacht. Bekannte Marken wie Puma haben sich sogar ganz aus Schweizer Städten und Einkaufszentren verabschiedet und liefern nur noch über das Internet. (NZZaS, S. 22f)

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(AWP)