CREDIT SUISSE: CS-Chef Thomas Gottstein will die Grossbank nach dem von Enttäuschungen und Skandalen geprägten Jahr 2021 in ruhigere Fahrwasser führen und strebt im laufenden Jahr einen Gewinn an. Allerdings seien auf dem Weg dahin Unsicherheiten wie Russland, China, die Inflation und das Zinsumfeld nur schwer einzuschätzen, sagte Gottstein im Interview mit der "Finanz und Wirtschaft". Frustriert äusserte sich Gottstein zum nach wie vor sehr tiefen Aktienkurs der Bank. "Ich glaube, dass wir substanziell unterbewertet sind. Dass dies Übernahmefantasien auslösen kann, ist weder neu noch überraschend." Jedoch sei die Übernahme einer systemrelevanten Bank nicht ganz einfach und die CS wolle ihre Stärken selbst ausspielen. (FuW, S. 5/6; sh. separate Meldung vom Freitag)

IKEA: Der schwedische Einrichtungskonzern Ikea plant gleich zwei neue Niederlassungen in der Schweiz und stösst dabei in die Bergregionen vor. In der Walliser Gemeinde Riddes soll bis im Herbst 2023 das zehnte Schweizer Einrichtungshaus entstehen. In Chur will Ikea im Oktober ein Planungsstudio für Küchen- und Möbellösungen eröffnen, Ikea-Chef Jesper Brodin im Interview mit der "NZZ am Sonntag" sagte. (NZZaS, S. 23; sh. separate Meldung)

RUAG: Der Bundesrat will im Zuge der Entflechtung des Rüstungskonzerns Ruag die Munitionssparte Ammotec abstossen. Das sorgt für Diskussionen in der Politik, denn ein Schweizer Käufer für die kommerziell erfolgreiche Ruag-Tochter sei nicht in Sicht, schreibt die "NZZ". Und bei einer allfälligen Übernahme durch ein ausländisches Unternehmen fordern Politiker Zugeständnisse zum Erhalt der rund 400 Arbeitsplätzen in Thun. Laut dem Portal Tippinpoint seien für die bis zu 400 Millionen Franken dotierte Ammotec vier Angebote beim Bund eingegangen. Als aussichtsreichster Käufer gilt die italienische Beretta Holding. Der Chef Pietro Gussalli Beretta bestätigte das Interesse gegenüber der "NZZ". Zu den weiteren Bietern zählen das norwegische Rüstungsunternehmen Nammo sowie zwei tschechische Firmen. (NZZ Samstagsausgabe, S. 9)  

COOP: Chef Philipp Wyss rechnet mit Preissteigerungen bei Milchprodukten, wie er im Gespräch mit der "Sonntagszeitung" sagte. "Für die Produzenten sind die Preise gestiegen. Coop wird den Bauern mehr zahlen, denn wir sind der Ansicht, dass auch sie genug verdienen sollen", sagte Wyss. Auch für das Onlinegeschäft hat der Coop-Chef Pläne: "Noch dieses Jahr werden wir die Lieferzeit von dreieinhalb auf drei Stunden reduzieren." Zudem will er den stationären Handel weiter ausbauen. Von den im Mai angekündigten 50 neuen Filialen wurden bisher zwölf Läden eröffnet, "weitere zehn bis zwölf werden jedes Jahr folgen". Und langfristig soll Coop zu einem Null-Abfall-Unternehmen werden. (SoZ, S. 37)

MIGROS/COOP: Die Detailhandelsriesen zeigen sich offen für Gentech-Lebensmittel. Bisher ist in der Schweiz der kommerzielle Anbau und Verkauf von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) verboten. Im Parlament wird aktuell darüber diskutiert, das Genom-Editing vom Moratorium auszunehmen. Zu den Unterstützern dieses politischen Vorstosses zählen auch Migros, Coop und der Agrarkonzern Fenaco, wie die "Sonntagszeitung" schreibt. Gegen diese Allianz formiert sich Widerstand. Die Kampagnenorganisation Campax lancierte eine Petition, in der sie die Grossverteiler auffordert, die Finger vom "Gentech-Food" zu lassen. Andreas Freimüller, Geschäftsführer von Campax, pocht auf das Mitspracherecht der Genossenschafterinnen und Genossenschafter. (SoZ, S. 41)

KRYPTO: Die auf Kryptowährungen basierende Kriminalität erreichte 2021 ein Allzeithoch, wie die "Sonntagszeitung" berichtet. Auf Kryptoadressen, die eindeutig mit illegalen Aktivitäten in Verbindung gebracht werden können, wurden laut einer Analyse der US-Firma Chainalysis im letzten Jahr rund 14 Milliarden Dollar eingezahlt, fast doppelt so viel wie im 2020. Der wertmässig bedeutendste "Geschäftsbereich" war im letzten Jahr Kryptobetrug, der 7,8 Milliarden Dollar ausmachte und zum Vorjahr um 82 Prozent zunahm. Dabei gaukeln Betrüger dem Publikum mit Kryptoprojekten lukrative Investitionen oder neue Anwendungen vor und hauen dann mit dem einbezahlten Geld ab. An zweiter Stelle folgen die Krypto-Diebstähle. Mit Hacker-Methoden wurden 2021 Kryptowährungen im Wert von rund 3,2 Milliarden Dollar gestohlen, eine Versechsfachung gegenüber 2020. (SoZ, S. 35/36)

ENERGIE: Der Ausbau der erneuerbaren Energien stockt. Die Schweizer Stromkonzerne, die zum grössten Teil den Kantonen gehören, investieren lieber im Ausland. Die Kantone verdienen dort gutes Geld. Beim Streit um die Versorgungssicherheit halten sie sich zurück. Umweltministerin Simonetta Sommaruga sieht das anders. Der Bundesrat habe mit seiner Vorlage zur Sicherung der Stromversorgung und der Beschleunigung von Verfahren Investitionssicherheit geschaffen, sagte Sommarugas Departement gegenüber dem "SonntagsBlick". Es sei an den Eignern, die Investitionen auch tatsächlich auszulösen. Erstes Interesse für den Bau eines der drei geplanten Gaskraftwerkes hat laut "Sonntagszeitung" bereits die Papierfabrik in Perlen LU angekündigt. (SoBli; SoZ, S. 5)

CORONA I: Apotheker fordern ein Ende des Impf-Flickenteppichs. Vor einem Jahr sprangen die Apotheken ein, um den Ansturm auf die Covid-Impfung zu bewältigen. Doch alle anderen Impfungen sollen sie nicht vornehmen dürfen, oder nur eingeschränkt. Eine schweizweite Übersicht des Schweizerischen Apothekerverbands, die der "Sonntagszeitung" vorliegt, zeigt einen Flickenteppich: Während in Kantonen wie Baselland oder Solothurn auch Apotheken alle zugelassenen und von der Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) empfohlenen Impfungen verabreichen dürfen, verbieten ihnen dies Kantone wie Schwyz oder der Aargau. Besonders die Westschweizer Kantone und das Tessin sind sehr restriktiv beim Impfen in der Apotheke. Dagegen regt sich bei den Apothekern Widerstand. (SoZ, S. 7)

CORONA II: In der Corona-Pandemie ist der Föderalismus an seine Grenzen gestossen. Wie die "NZZ am Sonntag" schreibt, fordern verschiedene Politiker von SVP bis zu den Grünen: Für künftige Krisen braucht es eine dritte Instanz, die zwischen Bund und Kantonen vermittelt und die Massnahmen koordiniert. SVP-Nationalrat Albert Rösti etwa schlägt einen Krisenstab vor, der aus Vertretern von Bund und Kantonen bestünde und der an den Gesamtbundesrat berichten würde. In eine ähnliche Richtung denkt Epidemiologe und EPFL-Professor Marcel Salathé: Im Krisenstab müssten aber auch Leute aus Wissenschaft und Wirtschaft vertreten sein. Lukas Engelberger, der Präsident der Gesundheitsdirektorenkonferenz sagt: "Mein Anliegen wäre es, dass der Bundesrat künftig früher reagiert und schweizweit gültige Massnahmen ergreift." (NZZaS, S. 10)

SRG: Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG bewegt sich nach Ansicht von Mitte-Parteipräsident Gerhard Pfister mit ihrem Online-Angebot ausserhalb ihres Auftrages. Sie konkurrenziere damit die Plattformen der Zeitungsverlage. Bevor über weitere Massnahmen zur Förderung privater Medien diskutiert werde, sei der Auftrag der SRG zu klären, fordert Pfister im Interview mit den Tamedia-Zeitungen. (TA Samstagsausgabe, S. 5; sh. separate Meldung)

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(AWP)