PRÄMIENSCHWUND: Die in der Lebensversicherung tätige Swiss-Life-Gruppe hat in den ersten drei Quartalen 2016 deutlich weniger eingenommen. Die Prämienerlöse sanken von Januar bis September um 8 Prozent auf rund 13,4 Milliarden Franken, die Bruttoprämien um 6 Prozent auf rund 8,2 Milliarden Franken. In Frankreich gingen die Einnahmen um 3 Prozent auf rund 3,3 Milliarden Franken nach unten. Einen Einbruch verzeichnete Swiss Life im Geschäftsbereich International. Die Beitragseinnahmen sanken um 38 Prozent auf nur noch rund 1 Milliarde Franken. Das Management sieht die Gruppe dennoch auf Kurs. Konzernchef Patrick Frost bestätigt die finanziellen Ziele für 2016. Bezüglich der Gewinnsituation nach neun Monaten lässt sich Swiss Life aber nicht in die Karten schauen. Der Konzern gab lediglich bekannt, dass die direkten Anlageerträge mit nunmehr rund 3,3 Milliarden Franken in etwa auf Vorjahresniveau lagen.

GV ZUM VERKAUF: Charles Vögele führt im Rahmen des Übernahmeangebots einer Investorengruppe um den italienischen Modekonzern OVS eine ausserordentliche Generalversammlung am 2. Dezember durch. Dabei sollen unter anderem drei Mitglieder der Käuferschaft in den Verwaltungsrat gewählt werden. Die Investorengruppe Sempione Retail um den italienischen Modekonzern OVS hat bekanntlich im September ein Übernahmeangebot für Charles Vögele lanciert. Die Offerte beläuft sich auf einen Betrag von 6.38 Franken je Aktie und wird vom Verwaltungsrat unterstützt. Das Angebot unterliegt verschiedenen Bedingungen, unter anderem einer Mindestkontrollquote von 70 Prozent und der Wahl von drei Mitgliedern der Käuferschaft in den Verwaltungsrat.

MEHR PASSAGIERE: Die Fluggesellschaft Swiss hat im Oktober 5,1 Prozent mehr Passagiere befördert als im Vorjahresmonat. Insgesamt transportierte die grösste Schweizer Airline mit 12'669 durchgeführten Flügen rund 1,5 Millionen Fluggäste. Damit steigerte die Swiss die Zahl der angebotenen Flüge im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozent. Die angebotene Kapazität, gemessen in Sitzkilometern, erhöhte sich dabei um 9,2 Prozent. Hingegen reduzierte sich die Auslastung der Flugzeuge. Der Sitzladefaktor ging im Oktober um 1,2 Prozentpunkte auf 84 Prozent zurück. Bei der gesamten Lufthansa-Gruppe, zu der die Swiss gehört, nahm die Zahl der Passagiere um 3,1 Prozent auf 10,5 Millionen Personen zu.

SCHUTZ FÜR ELEKTROAUTOS: Der Automobilzulieferer Autoneum will vom Trend zu Elektrofahrzeugen profitieren. In Kalifornien sei daher ein Kompetenzzentrum errichtet worden, sagte Autoneum-Chef Martin Hirzel an einem Medien- und Analystentreffen in Winterthur. Das Zentrum solle mit den Playern vor Ort eng zusammenarbeiten. Es gebe bereits Entwicklungsaufträge. Im Kompetenzzentrum sind derzeit eine gute Handvoll Leute tätig. Die Hitze- und Lärmschutzprodukte von Autoneum, die heute nur in Autos mit Verbrennungsmotoren eingebaut werden, seien auch für Elektrofahrzeuge interessant. Zudem gebe es neue Chancen, etwa Hitzeschutz vor Batterien.

AUF DEM VORMARSCH: Rüstungswerte haben am Mittwoch auf beiden Seiten des Atlantiks mit rasanten Kurssprüngen auf das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl reagiert. So wurden Papiere von Rheinmetall zuletzt an der Spitze des MDax mehr als 4 Prozent höher gehandelt. Die Titel von Boeing gewannen im frühen US-Handel 1 Prozent. General Dynamics, Raytheon, Lockheed Martin und Northrop Grumman rückten in New York um 4 bis 7 Prozent vor. Experten sehen nach dem Wahlsieg Trumps aber nicht nur für die US-Rüstungsbranche grosse Marktchancen. Seine Forderung nach höheren Verteidigungsausgaben der europäischen Nato-Partner könne auch den Rüstungsunternehmen diesseits des Atlantiks bessere Geschäfte bescheren, sagte ein Branchenkenner.

WENIGER WACHSTUM: Die Konjunktur im Euro-Raum verliert nach Ansicht der EU-Kommission im nächsten Jahr etwas an Schwung. Die Wirtschaft in den 19 Euro-Ländern dürfte 2017 um 1,5 Prozent zulegen, nach 1,7 Prozent in diesem Jahr, wie die Kommission bei der Vorlage der Herbstprognose mitteilte. Damit erhöhte die Brüsseler Behörde ihre Schätzung für 2016 um 0,1 Prozentpunkt und senkte ihre Prognose für 2017 um 0,3 Prozentpunkte. Für 2018 erwartet die Kommission ein Anziehen der Konjunktur um 1,7 Prozent. Für Unsicherheit dürfte die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten sorgen. Denn der Republikaner gilt in seiner Wirtschaftspolitik als unberechenbar. Ökonomen befürchten, dass Trump US-Märkte abschotten und damit auch exportorientierte Staaten aus der EU wie Deutschland treffen könnte.

DATENWEITERGABE: Facebook hat nach dem Einschreiten von Datenschützern die Weitergabe von Daten europäischer WhatsApp-Nutzer an den Mutterkonzern ausgesetzt. Der vorläufige Stopp solle Behördenvertretern die Möglichkeit geben, ihre Sorgen vorzubringen, und Facebook die Zeit, diese abzuwägen, erklärte das weltgrösste Online-Netzwerk. WhatsApp mit rund einer Milliarde Nutzern hatte Ende August angekündigt, künftig die Telefonnummer des Nutzers an Facebook weiterzugeben. Ausserdem sollen mit der Konzernmutter Informationen darüber geteilt werden, wie häufig der Kurzmitteilungsdienst genutzt wird. Dadurch sollten die Werbung und die Freunde-Vorschläge in Facebook-Diensten verbessert werden, hiess es.

MILLIARDENVERLUST: Die Neuausrichtung hat dem deutschen Energiekonzern Eon einen weiteren gigantischen Verlust eingebrockt. In den ersten neun Monaten des Jahres verbuchte das Unternehmen ein Minus von 9,3 Milliarden Euro. Es ist damit nicht nur der dritte Milliardenverlust in Folge, sondern auch der höchste in der Unternehmensgeschichte überhaupt. Nach dem Börsengang der einstigen Kraftwerkstochter Uniper im September korrigierte Eon im abgelaufenen Quartal den Wert seiner verbliebenen Beteiligung um weitere 6,1 Milliarden Euro nach unten. Insgesamt belaufen sich die Wertberichtigungen infolge der Konzernaufspaltung auf rund 23 Milliarden Euro.

KLAGEWELLE: Der Pharma- und Pflanzenschutzkonzern Bayer sieht sich in den USA mit einer Klagewelle gegen sein Medikament Xarelto konfrontiert. Zwischen Januar und Oktober stieg die Zahl der Klagen von Anwendern des Gerinnungshemmers nach Unternehmensangaben von rund 4300 auf 13'800. Inzwischen sei sogar die Schwelle von 14'000 Patientenklagen überschritten worden, berichtete das "Handelsblatt". Xarelto hat Bayer zuletzt Milliardenumsätze beschert. Die Kläger machen das Medikament zur Behandlung und Prävention von Blutgerinnseln für Gesundheitsschäden und sogar Todesfälle verantwortlich. Bayer weist die Vorwürfe zurück.

WENIGER ARBEITSLOSE: Angetrieben durch die Tourismusbranche ist die Arbeitslosigkeit in Portugal in den Sommermonaten weiter zurückgegangen. Sie lag von Juli bis Ende September bei 10,5 Prozent, wie die nationale Statistikbehörde Ine mitteilte. Demnach waren im dritten Quartal 549'500 Menschen und damit knapp 10'000 weniger als im Vorquartal ohne Arbeit. Auch die Arbeitslosenquote bei den unter 25-Jährigen ging zurück, lag mit 26,1 Prozent aber weiter auf hohem Niveau. Die seit November 2015 regierende sozialistische Regierung hat die Schaffung von Arbeitsplätzen zu einem ihrer wichtigsten Themen erklärt. Sie rechnet damit, dass die Arbeitslosenquote in diesem Jahr von 12,4 auf 11,2 Prozent zurückgeht.

RÜCKENWIND: Mehrere Grossaufträge haben die Geschäfte des französischen Bahn-Konzerns Alstom kräftig angeschoben. Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres um acht Prozent auf 3,6 Milliarden Euro, der bereinigte operative Gewinn kletterte um 20 Prozent auf 200 Millionen Euro. In den sechs Monaten bis Ende September heimsten die Franzosen Aufträge von insgesamt 6,2 Milliarden Euro ein und hievten den Auftragsbestand damit auf ein neues Rekordniveau. Zu den milliardenschweren Bestellungen gehört etwa die Erweiterung der Metro in Dubai und eine Order für den Hochgeschwindigkeitszug TGV aus den USA.

WENIGER WEIN: Die Weinernte in Frankreich dieses Jahr ist eine der schlechtesten der vergangenen drei Jahrzehnte. Die Weinbauern produzierten laut Ernteschätzung von Anfang November 43,2 Millionen Hektoliter, wie das Landwirtschaftsministerium mitteilte. Das sind fünf Prozent weniger als der Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre - aber ein bisschen mehr als vorläufige Schätzungen im Sommer befürchten liessen. Grund für die schlechte Ernte 2016 sind Frühlingsfrost, Hagel und Sturm. Besonders heftig sind die Auswirkungen in der Champagne, in der Bourgogne und im Loire-Tal. In der Mittelmeerregion habe vor allem Trockenheit dem Wein zugesetzt, erklärte das Ministerium. Frankreich ist - gemessen am Wert - der weltweit grösste Exporteur von Wein

MEHR GEWINN: Carlsberg hat trotz eines leichten Absatzminus im dritten Quartal seine Gewinnprognose für 2016 angehoben. Das operative Ergebnis werde dank guter Geschäfte in Osteuropa wohl um rund fünf Prozent zulegen, teilte Carlsberg mit. Bisher war die dänische Brauerei von einem niedrigen einstelligen Prozentsatz ausgegangen. Vor allem in Russland und der Ukraine hat Carlsberg im dritten Quartal mehr verkauft als erwartet. Insgesamt ging der Umsatz im dritten Quartal allerdings um 4 Prozent auf 17,53 Milliarden Kronen (2,45 Milliarden Franken) zurück, unter anderem auch wegen der Aufwertung der dänischen Währung. Das organische Wachstum ohne Zukäufe und Währungseffekte betrug 1 Prozent.

EINBUSSE FÜR EMIRATES: Der harte Preiskampf im Luftverkehr macht der Airline Emirates schwer zu schaffen. Der Gewinn im Kerngeschäft sackte im ersten Halbjahr 2016/17 um drei Viertel auf umgerechnet 205 Millionen Franken ab. Hintergrund sei der zunehmende Wettbewerb und die gesunkene Nachfrage angesichts der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten in vielen Ländern der Erde, teilte der Konzern aus Dubai mit. Auch der starke Dollar habe sich negativ ausgewirkt. Einsparungen durch niedrigere Treibstoffkosten konnten dies nicht ausgleichen. Der Umsatz ging um ein Prozent zurück. Fallende Ticketpreise machen weltweit Fluggesellschaften zu schaffen.

RÜCKRUF: Der Actionkamera-Spezialist GoPro hat seinen Einstieg ins Geschäft mit Kamera-Drohnen verpatzt. Die Firma ruft alle rund 2500 bisher verkauften Geräte zurück. Bei den Drohnen sei in einigen seltenen Fällen während des Betriebs die Stromzufuhr ausgefallen, teilte GoPro mit. Eine Drohne, deren Motoren im Flug keinen Strom mehr bekommen, stürzt ab. Die lange entwickelte erste GoPro-Drohne mit dem Namen "Karma" war in den USA seit gut zwei Wochen auf dem Markt. Der Verkauf werde ausgesetzt, bis die Ursache der Probleme gefunden und behoben wurde, hiess es. Für GoPro ist die Rückrufaktion ein Rückschlag mitten im wichtigen Weihnachtsgeschäft.

(AWP)