MEHR OFFENE STELLEN: In der Schweiz gibt es gemäss dem Beschäftigungsbarometer des Bundesamtes für Statistik (BFS) wieder mehr offene Stellen. Angeboten wurden diese freien Stellen insbesondere im Tessin und in der Genferseeregion. Das BFS erfragt jeweils vierteljährlich bei den Unternehmen, wie viele Stellen am Ende des Berichtsquartals bei ihnen offen sind. Im ersten Quartal war diese Zahl im Vorjahresvergleich noch um 8,5 Prozent gesunken. Bereits im zweiten Quartal wurden in der gesamten Wirtschaft wieder 1,6 Prozent mehr offene Stellen als im Vorjahresquartal gezählt. Im dritten Quartal konnte nun ein stärkerer Anstieg um 8,1 Prozent registriert werden und die Zahl der offenen Stellen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4000 an.

VERMÖGEN: Das Vermögen der Schweizer Haushalte hat sich im letzten Jahr nur leicht erhöht. Grund sind die stagnierenden Aktienkurse und die nur noch leicht gestiegenen Immobilienpreise. Das Reinvermögen der privaten Haushalte stieg 2015 um 54 Milliarden auf 3394 Milliarden Franken, wie aus der publizierten Finanzierungsrechnung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) hervorgeht. 2014 hatte das Wachstum noch 142 Milliarden Franken betragen. Weil sich die Aktienkurse im letzten Jahr kaum bewegt haben, fielen die Kapitalgewinne deutlich geringer aus. Die Forderungen der privaten Haushalte stiegen um 28 Milliarden auf insgesamt 2343 Milliarden Franken. Der Grossteil der Vermögenszunahme ist erneut auf gestiegene Immobilienpreise zurückzuführen. Der Marktwert der Immobilien im Besitz der privaten Haushalte ist letztes Jahr um 47 Milliarden Franken auf 1868 Milliarden Franken geklettert. Die Schulden der Schweizer Haushalte, welche hauptsächlich aus Hypotheken bestehen, erhöhten sich auf 817 Milliarden Franken (+21 Milliarden Franken).

GRUNDLOHN WICHTIGER: Bei der Wahl einer Firma wird der Grundlohn für Schweizer Arbeitnehmer als Motivation wichtiger. Bei den Gründen für die Attraktivität eines Unternehmens ist der Grundlohn mittlerweile auf Platz zwei vorgestossen. Dies zeigt eine Studie des Beratungsunternehmens Willis Towers Watson. Bei der selben Studie im Jahre 2014 lag die Bedeutung des Grundlohns noch auf Platz sechs. Dagegen wird in den übrigen Ländern Europas das Grundgehalt seit Jahren an erster Stelle genannt. "Dass dieser Faktor nun in der Schweiz an Bedeutung gewonnen hat, führen wir auf die subjektiv empfundene wirtschaftliche Unsicherheit auch hierzulande zurück", erklärt Willis-Towers-Watson-Kadermann Olaf Lang. Grundbedürfnisse wie Vergütung, Jobsicherheit und ähnliche würden an Bedeutung zulegen. Dagegen nimmt die Bedeutung von Boni deutlich ab.

DURCH DIE DECKE: Die Titel des Basler Biotechunternehmens Actelion haben am Dienstag erstmals die Marke von 200 Franken geknackt. Grund für den Kurssprung war ein Medienbericht, wonach der US-Konzern Johnson & Johnson sein Angebot für Actelion nachgebessert hat. Das schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise. Ein möglicher Übernahmepreis wird in dem Bericht nicht genannt. Die Actelion-Aktien, die zuvor deutlich im Minus standen, stiegen daraufhin markant und notieren zwischenzeitlich bei 211.10 Franken. Bei Handelsende kosteten die Titel immer noch 209.00 Franken und schlossen damit genau 10 Prozent im Plus. Am Vorabend hatte hingegen die "Financial Times" berichtet, die Diskussionen mit den Amerikanern gingen vielmehr dahin, dass Actelion mit relevanten Teilen des Pharma-Geschäfts von Johnson & Johnson vereint werden könnte.

WICHTIGER AUFTRAG: Der bundeseigene Rüstungs- und Technologiekonzern Ruag wird die Strukturen für die Satellitenkonstellation des US-Unternehmens OneWeb liefern. Ein entsprechender Vertrag für die Lieferung dieses "Rückgrats" der Baugruppen für 900 Satelliten bis Ende 2019 ist unterzeichnet worden. Ruag Space werde mit der Fertigung bereits Anfang 2017 beginnen, teilte die Ruag mit. Sprecher Jiri Paukert bezifferte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda das Auftragsvolumen auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Der Auftrag habe kein Riesenvolumen, sei aber sehr interessant für den Konzern, so der Unternehmenssprecher. Mit ihm werde eine neue Ära eingeläutet. Die Raumfahrtbranche erlebe derzeit einen radikalen Umbruch und Ruag könne durch den Auftrag im so genannten New-Space-Segment ein wettbewerbsfähiger Player sein.

SIKA-STREIT: Der Übernahmekampf um Sika liefert weiter Juristenfutter: Die Schenker-Winkler Holding (SWH) hat wie angekündigt Rekurs gegen einen Entscheid des Zuger Kantonsgerichts eingereicht. Das Kantonsgericht hatte Ende Oktober die Anfechtungsklage der SWH gegen die Beschlüsse der Generalversammlung 2015 abgewiesen. Die Richter stellten fest, dass die Stimmrechtsbeschränkung, die Sika damals gegen SWH verhängte hatte, rechtens war. Das von der SWH nun eingereichte Rechtsbegehren verlangt, das Urteil der Vorinstanz aufzuheben. Ausserdem sollen nach dem Willen der Rekurrenten jene Beschlüsse der Generalversammlung der Sika vom 14. April 2015 als ungültig erklärt werden, die "einzig aufgrund einer unzulässigen Stimmrechtsbeschränkung zulasten der SWH zustande gekommen sind".

SUNRISE ÜBERHOLT SWISSCOM: Laut dem neusten Test des deutschen Branchenmagazins Connect bietet neu Sunrise das beste Mobilfunknetz der Schweiz an. Die Swisscom muss sich mit der Silbermedaille zufrieden geben, nachdem sie zuvor "auf den ersten Platz abonniert" war und den Wettbewerb sieben Mal in Folge für sich entschieden hatte. Salt bleibt Bronze. Connect schreibt von einem "überraschend deutlichen" Abstand zwischen Sunrise und Swisscom. Demnach kommt Sunrise auf 951 von möglichen 1000 Punkten, Swisscom auf 933 und Salt auf 878 Zähler. Das Magazin betont jedoch, dass alle drei Anbieter "überragende" oder "sehr gute" Ergebnisse erzielt hätten.

BILLIGE MEDIKAMENTE: Der Basler Pharmakonzern Novartis wird ab Anfang 2017 verbilligte Medikamente gegen häufige chronische Erkrankungen nach Ruanda liefern. Als drittes Land nach Kenia und Äthiopien wird damit Ruanda vom Programm "Novartis Access" profitieren können. "Novartis setzt sich dafür ein, den Menschen in einkommensschwachen Ländern bezahlbare Medikamente bereitzustellen", lässt sich Novartis-Chef Joseph Jimenez in der Medienmitteilung zitieren. Wenn man die Ursachen für die unzureichende Gesundheitsversorgung in diesen Ländern beheben wolle, müssten Regierungen und Nichtregierungsorganisationen mit Unternehmen zusammenarbeiten. Novartis Access ist ein Portfolio von 15 patentgeschützten und -freien Medikamenten gegen häufige chronische Krankheiten, das Regierungen und Gesundheitsversorgern des öffentlichen Sektors zu einem Preis von 1 US-Dollar pro Behandlung und Monat angeboten wird.

WECHSEL AN DER SPITZE: Beim Liechtensteiner Baugerätehersteller Hilti kommt es zu einem Wechsel an der Spitze. Verwaltungsratspräsident Pius Baschera gibt sein Amt im nächsten April ab und wird Sprecher des Hilti Familientrusts, der alle Aktien des Konzerns besitzt. Bascheras Nachfolger als Verwaltungsratspräsident von Hilti wird der ehemalige Saurer-Chef Heinrich Fischer. Damit läutet das Unternehmen die Nachfolge an der Spitze der Hilti-Gruppe und des Familientrusts ein. Der Martin Hilti Familientrust soll den Fortbestand des Konzerns sichern und die grösstmögliche Kontinuität gewährleisten. "Wir stehen in den kommenden Jahren vor einem Generationenwechsel, sowohl an der Spitze des Trusts als auch im Verwaltungsrat", erklärte Michael Hilti, der 70-jährige Sohn des Firmenmitgründers. Diesen bereite man jetzt vor.

FÖRDERPREIS FÜR STARTUPS: Intento und Vigilitech, zwei an der ETH Lausanne (EPFL) gegründete Startups, erhalten den Förderpreis von Venture Kick. Die beiden Jungunternehmen erhalten je einen Betrag von 130'000 Franken. Intento überzeugte die Förderorganisation mit ihrem Therapiegerät für Schlaganfall-Patienten mit Lähmungserscheinungen. In einer Studie soll das Gerät bei 80 Prozent der Patienten nach zwei Wochen zu einer relevante Verbesserung geführt haben. Vigilitech wurde ausgezeichnet, für die Entwicklung eines Monitoring-System für chirurgische Eingriffe bei Kleintieren.

BESSER ALS ERWARTET: Die US-Wirtschaft wächst noch stärker als gedacht. Im dritten Quartal legte das Bruttoinlandprodukt (BIP) aufs Jahr hochgerechnet um 3,2 Prozent zu, wie das Handelsministerium mitteilte. Dies ist der stärkste Zuwachs seit dem Sommer 2014. Damit fiel die Zahl höher aus als zunächst mit 2,9 Prozent geschätzt. Noch im Frühjahr lag das Plus bei lediglich 1,4 Prozent. Die US-Notenbank Fed hat angesichts der rund laufenden Konjunktur für Dezember eine Zinserhöhung ins Auge gefasst. Sie hatte den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken zuletzt im Dezember 2015 erhöht und ihn danach in der Spanne von 0,25 bis 0,5 Prozent belassen.

KRÄFTIGERES WACHSTUM: Griechenlands Wirtschaft hat im Sommer stärker zugelegt als zunächst angenommen. Das Bruttoinlandprodukt stieg zwischen Juli und September zum Vorquartal um 0,8 Prozent, wie das nationale Statistikamt mitteilte. Bisher hatten die Experten nur ein Plus von 0,5 Prozent gemeldet. Damit steigen die Chancen, dass die griechische Wirtschaft in diesem Jahr insgesamt wieder wächst - und damit erstmals seit 2014.

MEHR INVESTITIONEN: Der EU-Investitionsfonds ist weiterhin das "Flaggschiff" der EU-Kommission zur Schaffung von Wachstum und Arbeitsplätzen in Europa. Bisher konnten dank des Fonds 154 Mrd. Euro in 27 EU-Staaten mobilisiert werden. Die EU-Kommission will diesen nun bis Ende 2020 verlängern und damit Projekte von mindestens 500 Milliarden Euro finanzieren. Der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI) soll bisher Investitionen von bis zu 315 Milliarden Euro auslösen und damit die Konjunktur in Europa ankurbeln. Erklärtes Ziel von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ist es, bis 2018 zwischen einer und 1,3 Millionen neue Arbeitsplätze zu schaffen.

LADESTATIONEN FÜR E-AUTOS: Die grossen deutschen Autohersteller und Ford planen den gemeinsamen Bau von Schnellladestationen für E-Autos. Wie die Firmen in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten, wollen sie von 2017 an in einem ersten Schritt 400 Schnellladestationen entlang der grossen Verkehrsachsen in Europa aufbauen. Bis 2020 sollen es dann schon Tausende Stationen sein. Daimler, BMW, der Volkswagen-Konzern mit seinen Töchtern Audi und Porsche sowie der US-Autobauer Ford unterschrieben eine Absichtserklärung ("Memorandum of Understanding") für ein entsprechendes Gemeinschaftsprojekt. Mit der Investition in die Infrastruktur soll der Verkauf von E-Autos angekurbelt werden soll. Dieser läuft nur schleppend an.

STREIK GEHT WEITER: Die Piloten der Lufthansa sind erneut in einen Streik getreten. "Auf der Kurzstrecke wurden 816 Flüge gestrichen", sagte ein Unternehmenssprecher am Morgen. 82'000 Passagiere seien betroffen. Am Mittwoch würden zudem 890 Verbindungen mit 98'000 Passagieren ausfallen. Ein Ende des Tarifstreits ist nicht in Sicht. In den kommenden zwei Tagen ist auch die Schweiz - wie schon an den vergangenen Streiktagen - vom Pilotenstreik der Lufthansa betroffen. Neu ist aber neben den Flughäfen Zürich und Genf ebenfalls der Euroairport in Basel tangiert. Die Lufthansa-Verbindungen zwischen der Schweiz und Frankfurt fallen aus.

SCHADSOFTWARE: Die Deutsche Telekom ist bei der jüngsten Attacke auf ihre "Speedport"-Router offenbar mit einem blauen Auge davon gekommen. Nach ersten Analysen ist der eingeschleuste Schadcode mit dem bekannten Schädling Mirai verwandt. Ziel sei es gewesen, sich für einen Angriff zu einem Botnetz zu verbinden, berichten IT-Sicherheitsexperten des Unternehmens Kaspersky Lab. Wie Stefan Ortloff von Kaspersky darlegte, wurde der Schadcode durch eine Sicherheitslücke im Router eingeschleust. Doch die Software sei offenbar nicht in der Lage gewesen, sich selbst in das Dateisystem zu schreiben. Deshalb habe sie einen Neustart nicht überlebt. "Dieses Mal haben wir noch Glück gehabt - der Angriff hat nicht richtig funktioniert", sagte Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

(AWP)