DEKOTIERUNG IN ÄGYPTEN: Der Immobilienentwickler Orascom Development zieht sich von der ägyptischen Börse zurück. Der Verwaltungsrat hat die freiwillige Dektotierung sämtlicher Egyptian Depositary Receipts (EDR) der Gesellschaft von der Egyptian Exchange beschlossen. Im Mai 2015 hatte die Generalversammlung das Gremium zu solchen Entscheidungen ermächtigt.

HELVETIA KAUFT ZU: Die Versicherungsgruppe Helvetia baut das Geschäft in Italien aus. Sie hat die restlichen 47 Prozent der Chiara Assicurazioni S.p.A. gekauft. Damit halte man nun 100 Prozent am italienischen Nichleben-Versicherer, teilt der Versicherungskonzern am Dienstag mit. Für die restlichen Chiara-Aktien bezahlte Helvetia 20 Millionen Euro. Im Rahmen der Vollübernahme von Chiara Assicurazioni wurde auch das bestehende Vertriebsabkommen zwischen Helvetia Italien und fünf Partnerbanken bis 2026 verlängert. Dadurch könne Helvetia weiterhin vom umfassenden Vertriebsnetz dieser Banken, darunter die Banco Desio, profitieren und den Zugang zum attraktiven Nichtleben-Geschäft in Italien langfristig sichern. Dem Vertriebsabkommen sind insgesamt 1614 Bankfilialen angeschlossen, insbesondere in den Regionen Nord- und Mittelitaliens.

TEURER ALS GEDACHT: Die Rettung der drittgrössten Bank Italiens wird für den Staat offenbar viel teurer als gedacht. Die Europäische Zentralbank (EZB) bezifferte die Lücke im Kapitalpuffer der Banca Monte dei Paschi di Siena am Montagabend auf 8,8 Milliarden Euro. Das Geldhaus selbst hatte zuletzt mit fünf Milliarden gerechnet, doch hatten Anleger in den vergangenen Wochen in Sorge um das Überleben der ältesten Bank der Welt Milliarden von ihren Konten abgezogen. Italien müsse rund 6,5 Milliarden Euro beisteuern, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Der Rest des Kapitalbedarfs werde durch den Tausch von nachrangigen Anleihen in Aktien der Traditionsbank aus der Toskana gedeckt.

MASSENENTLASSUNG IN BANGLADESCH: Textilfabriken in Bangladesch haben mindestens 1500 Arbeiter entlassen, nachdem mehrere Zulieferer für westliche Modemarken nach einem Streik etwa eine Woche lang schliessen mussten. Bis zu 3500 Arbeitern sei gekündigt worden, dutzende Anführer der Proteste müssten sich nun verstecken, sagte ein Gewerkschaftsvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Die Polizei erklärte dagegen, die Eigentümer der Fabriken hätten rund 1500 Arbeiter entlassen. Die Textilarbeiter in Ashulia, einem Vorort der Hauptstadt Dhaka, hatten zunächst aus Protest gegen die Entlassung dutzender Kollegen gestreikt, dann aber auch deutlich mehr Lohn gefordert. Die Polizei stufte die Arbeitsniederlegungen als illegal ein und nahm 30 Arbeiter und Gewerkschaftsvertreter fest, ebenso wie einen Fernsehreporter, der über die Ereignisse berichtete. In Ashulia wird unter anderem für die Modemarken Gap, Zara und H&M genäht.

WENIGER BUSSEN: Das Kapitel Bussenzahlungen im Zusammenhang mit der Finanz- und Immobilienkrise könnte in der amerikanischen Politik bald abgeschlossen sein. Zu diesem Schluss kommt der Schweizer Finanzprofessor Alfred Mettler, der in den USA tätig ist. Im Interview mit der "Basler Zeitung" begründet er dies mit dem neuen Präsidenten. Donald Trump verfolge ganz andere Ziele. Die Zeit, alle Fälle noch vor der neuen Ära abzuschliessen, sei jedoch knapp. Zwar beläuft sich die Gesamtrechnung der Bussen auf mehrerere dutzend Milliarden. Doch ein Gefühl von Genugtuung gebe es in der amerikanischen Bevölkerung dennoch nicht.

MEHR GEWINN Die chinesische Industrie hat ihre Gewinne 2016 deutlich gesteigert. Von Januar bis November lagen sie um 9,4 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums. Das teilte das Statistikamt mit. Allein im November summierten sich die Überschüsse auf 775 Milliarden Yuan (rund 114,5 Milliarden Franken). In den ersten drei Quartalen ist die nach den USA zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt um 6,7 Prozent gewachsen. Steigende Schulden bei Unternehmen erhöhen aber auch das Risiko, dass der Aufschwung zu Ende geht. Zumal sich die Konjunktur in China nach jahrzehntelangem Boom mit teils zweistelligen Zuwachsraten ohnehin derzeit abkühlt.

DROHENDE VERLUSTE: Der von einem Bilanzskandal erschütterte japanische Technologiekonzern Toshiba muss möglicherweise Milliardenverluste in seinem Atomgeschäft in den USA verbuchen. Es geht um mögliche Wertberichtigungen bei dem Unternehmen CB&I Stone & Webster Inc., einem Atomkraftwerksbauer, den die Japaner vor einem Jahr gekauft hatten. Die möglichen Verluste von mehreren Milliarden Dollar hingen vom Ergebnis einer Vermögensprüfung im ersten Quartal 2017 ab, hiess es. Sollte eine Wertberichtigung anfallen, werde dies wahrscheinlich die Gesamtbilanz des Konzerns beeinträchtigen.

SICHERHEITSLÜCKE BEI FLUGTICKET: Bei Buchungssystemen für Flugtickets im Internet gibt es offenbar Sicherheitslücken. Diese ermöglichen Computerhackern den Zugriff auf Flugtickets von Kunden. Da die im Internet gebuchten Tickets nicht durch Passwörter geschützt sind, können Hacker vergleichsweise einfach an bereits bezahlte Buchungen gelangen und diese Flüge etwa auf sich selbst oder auf andere Passagiere umschreiben, berichteten deutsche Medien unter Berufung auf IT-Sicherheitsexperten. Hacker müssten dafür nur an die sechsstellige Buchungsnummer gelangen, die nicht durch zusätzliche Sicherheitsmassnahmen geschützt ist. So sei es möglich, dass ein Hacker das von einem Kunden bereits bezahlte Ticket terminlich umbucht, um damit beispielsweise einen Tag früher selbst zu fliegen.

(AWP)