ZWEI MAL GRÜNES LICHT: (Basel/Washington) Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Die Wettbewerbshüter der EU haben grünes Licht für die 43 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Syngenta durch ChemChina gegeben - allerdings mit Auflagen. Am Dienstag hatte bereits die US-amerikanische Wettbewerbsbehörde ihr O.K gegeben, auch unter Auflagen. Die ChemChina-Tochter Adama, über die das chinesische Staatsunternehmen auf dem europäischen Markt aktiv ist, muss aufgrund der europäischen Auflagen wesentliche Teile seiner Pflanzenschutzsparte in Europa verkaufen, teilte die Brüsseler Behörde mit. Die US-Wettbewerbshüter Federal Trade Commission (FTC) forderten von Syngenta die Aufgabe eines Herbizids, sowie eines Insektizids und Fungizids, für das die ChemChina-Tochter Adama auf dem US-Markt einer der Hauptlieferanten ist.

AKTIONÄRE SAGEN JA: (Allschwil BL) Die 30-Milliarden-Dollar teure Übernahme des Baselbieter Biotechunternehmens Actelion durch den US-Konzern Johnson & Johnson ist auf der Zielgeraden. Die Actelion-Aktionäre stimmten an der Generalversammlung allen Vorschlägen des Verwaltungsrats zu. Einerseits genehmigten sie die Abspaltung des Forschungs- und frühklinischen Produktkandidatengeschäfts von Actelion in die neugegründete Firma Idorsia, wie Actelion mitteilte. Zu diesem Zweck hiessen sie die Ausschüttung einer Sachdividende gut. Andererseits wählten sie die fünf von J&J nominierten Mitglieder in den Verwaltungsrat. Gemäss definitivem Zwischenergebnis hält Johnson & Johnson 77,20 Prozent an Actelion.

DURCHZOGENE ZAHLEN: (Basel) Die Messebetreiberin MCH Group legt zum abgelaufenen Geschäftsjahr durchzogene Zahlen vor. Aus messezyklischen Gründen drängt sich der Vergleich von 2016 eher mit 2014 auf, wie die MCH Group mitteilte. So sei 2016 mit der Zweijahresmesse Swissbau und den Dreijahresmessen Ilmac und Holz ein starkes Messejahr gewesen. Deshalb liegt die MCH Group 2016 mit den wichtigsten Kennzahlen deutlich über 2015, aber nur knapp im Bereich von 2014. Der Betriebsertrag ging gegenüber 2014 um 2,6 Prozent auf 440,3 Millionen Franken zurück. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA stieg um 1,6 Prozent auf 89 Millionen Franken, auf Stufe EBIT sank es um 2,8 Prozent auf 41,4 Millionen Franken. Der Reingewinn kletterte um 1,5 Prozent auf 34,3 Millionen Franken. Gegenüber 2015 schoss der Reingewinn gar um 11 Prozent in die Höhe.

NICHT MEHR SEXY: (Wollerau SZ) Sexshops sind nicht mehr sexy: Erotik Markt macht wegen Verlusten 6 von 14 Filialen in der Schweiz dicht. In den letzten zehn Jahren ist der Umsatz in den Läden immer mehr weggebrochen und hat sich mittlerweile halbiert. Die Kosten haben sich aber nicht halbiert. Die Rechnung ging nicht mehr auf. "Ich hatte es satt, ständig gutes Geld schlechtem hinterherzuschiessen", sagt Firmengründer Patrik Stöckli. Wie bei anderen Detailhändlern auch ist das Internet schuld an der Talfahrt. Seit dort die Sexfilme gratis verfügbar sind, sind die DVD-Verkäufe zusammengebrochen. Im Internet sind auch die Sexspielzeuge billiger erhältlich. Zudem graben die eigenen Lieferanten Erotik Markt das Wasser ab und die grossen Warenhäuser machen mit erweiterten Dessousabteilungen den Sexshops Konkurrenz.

GROSSE EHRE FÜR HUMM: (Melbourne) Weitere grosse Ehre für den preisgekrönten Schweizer Spitzenkoch Daniel Humm: Sein New Yorker Gourmet-Tempel "Eleven Madison Park" ist vom renommierten britischen Magazin "Restaurant" zum besten Restaurant der Welt 2017 gekürt worden. Das "Eleven Madison Park" biete eine "perfekte Partnerschaft von aussergewöhnlicher Gastfreundschaft und exquisitem Essen", wurde bei der Preisauszeichnung im australischen Melbourne bekannt gegeben. Das Erlebnis für den Kunden sei von Anfang bis Ende seines Aufenthalts harmonisch.

VOLLGAS: (Zürich) Die Schweizer Autovermieter haben im vergangenen Jahr Vollgas gegeben. Der Umsatz kletterte um 5,2 Prozent auf 365,4 Millionen Franken. Damit haben die Autovermieter ein Rekordergebnis eingefahren. Damit wurden die eigenen Erwartungen übertroffen der Autovermieter worden, die von einer Stagnation von Umsatz und Fahrzeugmieten ausgegangen waren. Die Zahl der Mieten stieg deutlich um 4,4 Prozent auf 2,2 Millionen. Etwas schwächer nahm die Anzahl Miettage zu, die um 1,8 Prozent auf 4,4 Millionen wuchs. Im Durchschnitt wird ein Auto für 1,99 Tage gemietet. Das ist etwas weniger als im Vorjahr (2,04 Tage). Pro Monat bringt ein Mietauto im Schnitt einen Umsatz von 1795 Franken in die Kasse. Das ist 1 Prozent mehr als 2015.

KONZENTRATION IN URI: (Altdorf UR) Der deutsche Pistenfahrzeug-Hersteller Kässbohrer will sein Schweizer Geschäft konzentrieren. Er plant in Uri den Bau eines neuen Standorts. Dazu sollen 30 bis 40 Arbeitsplätze nach Altdorf verlagert werden. Über die Pläne berichtete die "Urner Zeitung". Eine Unternehmenssprecherin sagte der Nachrichtenagentur sda, ein Entscheid für eine Zusammenlegung sei noch nicht gefallen. Es würden aber Möglichkeiten für Optimierungen und eine Standortzusammenlegung geprüft, um näher an die Skigebiete zu gelangen. Heute beschäftigt Kässbohrer in der Schweiz gut 30 Personen. Diese arbeiten in der Zweigniederlassung im aargauischen Möriken respektive in Servicestationen in Chur GR und Sitten VS.

ELMER CITRO WIRD 90: (Elm GL) Elmer Citro, die Limonade mit Zitronenaroma aus dem Glarnerland, wird 90 Jahre alt. Anlässlich des Jubiläums erhielten die Getränkeflaschen ein neues zeitgemässes Design. Während das Erscheinungsbild der Flaschenetiketten aufgefrischt wurde, wurde das Elmer Bergpanorama neu als Relief in die Flaschenstruktur integriert, wie das Unternehmen Ramseier, Produzent des Getränks, mitteilte. Prägende Symbole des neuen Designs sind weiterhin das Elmer Bergpanorama mit einer Sonne, die durch das Martinsloch scheint. Und natürlich fehlt der Glarner Schutzheilige Fridolin auch auf den neuen Etiketten nicht.

TSIPRAS MACHT DRUCK: (Athen) Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras dringt auf eine rasche Einigung mit den internationalen Geldgebern im Streit über Reformen. "Sollte bei der Eurogruppe am Freitag kein weisser Rauch aufsteigen, habe ich bereits einen EU-Gipfel beantragt", sagte Tsipras in Athen nach einem Treffen mit EU-Ratspräsident Donald Tusk. Er kritisierte aber, dass einige Verhandlungspartner noch nicht auf Kompromisskurs seien. "Trotz der beeindruckenden Ergebnisse scheinen einige unserer Geldgeber uneinsichtig zu sein", bemängelte er. Bei der EU mehren sich dagegen die hoffnungsvollen Stimmen, die schon bald eine Einigung erwarten. Die deutsche Regierung bleibt allerdings zurückhaltend. Sie erwartet bei der Sitzung der Euro-Finanzminister am Freitag lediglich einen neuen Sachstandsbericht der Unterhändler.

GEWINNPLUS FÜR MONSANTO: (St. Louis) Beim Agrar-Riesen Monsanto laufen die Geschäfte vor der geplanten Übernahme durch Bayer besser als erwartet. In den drei Monaten bis Ende Februar kletterte der Überschuss verglichen mit dem Vorjahreszeitraum von 1,06 auf 1,37 Milliarden Dollar. Starke Nachfrage nach Monsantos Saatgut etwa für den Anbau von Mais und Soja liess die Erlöse um zwölf Prozent auf 5,07 Milliarden Dollar steigen, wie der US-Konzern mitteilte.

ZUKAUF DER REIMANNS: (New York) Die von der deutschen Milliardärsfamilie Reimann kontrollierte Holding JAB kauft für 7,5 Milliarden Dollar die US-Bäckereikette Panera Bread. Damit baut das Unternehmen sein Imperium aus Kaffee- und Frühstücksangeboten aus. JAB zahlt für die Bäckerei mit ihren rund 2000 Filialen den Angaben von Mittwoch zufolge 315 Dollar pro Aktie, was einen Aufschlag von 20 Prozent auf den Schlusskurs von Ende März bedeutet. Damals waren erste Übernahmegerüchte durchgesickert. JAB hat in den vergangenen Jahren schon zahlreiche andere Unternehmen aus der Branche übernommen. Seit 2015 ist JAB der weltgrösste Kaffee-Konzern, zu dem unter anderem die Marken Jacobs, Senseo und Tassimo gehören.

(AWP)