HOHER FLEISCHKONSUM: (Zürich) In der Schweiz bleibt der Pro-Kopf-Fleischkonsum seit Jahren mehr oder weniger unverändert. Zwar weist die Statistik eine leichte Abnahme aus. Laut dem Schweizer Fleisch-Fachverband (SFF) müssen aber die Fleischkäufe ennet der Grenze und der zunehmende Schmuggel einbezogen werden. Statistisch erfasst ist für 2016 ein jährlicher Pro-Kopf-Konsum von 51 Kilogramm Fleisch. Das sind 0,7 Kilo oder 1,4 Prozent weniger als im Jahr 2000, wie SFF-Präsident Rolf Büttiker vor den Medien ausführte. Nach wie vor am beliebtesten bei den Schweizern ist gemäss dem statistisch erfassten Pro-Kopf-Konsum das Schweinefleisch. An zweiter Stelle der Beliebtheitsskala folgt Geflügel. Rindfleisch ist auf dem dritten Platz.

GEWINNPLUS FÜR MOBILIAR: (Bern) Die Versicherungsgesellschaft Mobiliar hat 2016 mehr Reingewinn erzielt. Die genossenschaftlich organisierte Mobiliar hat nach einem Gewinnbruch im Vorjahr den Reingewinn um 14,5 Prozent auf 439,5 Millionen Franken erhöht. Dazu steuerte das Finanzergebnis 373,5 Millionen bei. Aufgrund erfolgreicher Goldanlagen legte es um 59 Prozent zu. Die Prämieneinnahmen erhöhten sich sowohl im Nicht-Leben-Geschäft als auch im Lebengeschäft um 3,3, respektive 3,6 Prozent auf insgesamt 3,6 Milliarden Franken. Die Schadenbelastung im Nicht-Leben-Bereich fiel leicht höher aus. Die Combined Ratio verschlechterte sich von 88,7 auf 88,9 Prozent.

HÖHERE EINNAHMEN: (Martigny VS) Die Krankenkasse Groupe Mutuel hat im Geschäftsjahr 2016 im Kerngeschäft Gesundheit deutlich höhere Einnahmen erzielt und unter dem Strich nur noch einen kleinen Verlust geschrieben. Das Prämienvolumen stieg in diesem Segment um 7,2 Prozent auf 5,35 Milliarden Franken, wie die Gesellschaft mitteilte. Der Reinverlust wird mit 1,3 Millionen Franken ausgewiesen, nachdem es im Vorjahr noch ein Minus von 127,2 Millionen Franken gewesen war. Die Zahl der Versicherten in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) nahm 2016 auf 1,27 von 1,23 Millionen zu.

GUTES ANLAGEERGEBNIS: (Bern) Die Krankenversicherungsgruppe Visana schliesst 2016 mit einem Unternehmenserfolg von knapp 70 Millionen Franken ab gegenüber rund 62 Millionen Franken im Vorjahr. Entscheidend für das Resultat waren nach Angaben von Visana das gute Anlageergebnis. Trotz tiefer Zinsen und politischer Unsicherheiten beliefen sich die Kapitalerträge von 2016 auf knapp 79 Millionen Franken gegenüber rund 60 Millionen Franken im Vorjahr, wie Visana schrieb. Der Bestand an Grundversicherten der Gruppe erhöhte sich 2016 wieder um rund 16'000 Versicherte auf 582'500. Die Versicherungsprämien in der Grundversicherung beliefen sich auf 2,071 Mrd. Franken, 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig nahmen die Ausgaben für Versicherungsleistungen um 4,9 Prozent auf 2,246 Mrd. Franken zu.

KAUFVERTRAG VERLÄNGERT: (Baar ZG) Der französische Bauausstatter Saint-Gobain hält trotz juristischem Gegenwind an der geplanten Übernahme von Sika fest. Die Franzosen haben den Kaufvertrag mit der Sika-Gründerfamilie bis Ende 2017 verlängert. Bis dahin wird mit einem Entscheid des Obergerichts des Kantons Zug gerechnet, wie die in der Familienholding Schenker-Winkler (SWH) organisierte Sika-Erbenfamilie Burkhard mitteilte. Saint-Gobain stehe zudem das Recht zu, den Vertrag bis zum 31. Dezember 2018 zu verlängern. Seit Dezember 2014 ringen die Sike-Erbenfamilie und Saint-Gobain mit der Sika-Führungsspitze um die künftige Kontrolle des Zuger Baustoffkonzerns. Die Franzosen wollen 2,75 Milliarden Franken für den Kauf der privilegierten Familienaktien bezahlen, die mit einem Anteil von rund 17 Prozent die Kontrollmehrheit von leicht über 50 Prozent garantieren. Dagegen wehren sich die Sika-Führung und Minderheitsaktionäre.

GUTE NOTEN: (Basel) Die Banken in der Schweiz geniessen einen grossen Rückhalt bei der Bevölkerung. Dabei ist das Vertrauen in die eigene Hausbank höher als vor der Finanzkrise und befindet sich damit auf einem historischen Höchststand. Laut einer Studie halten 95 Prozent der befragten Schweizer Bürgerinnen und Bürger ihre Bank für vertrauenswürdig. Besonders bei den Themen Solidität und Zuverlässigkeit sowie bei der Kompetenz des Bankpersonals stellen die Befragten den Banken gute Noten aus. Das ergibt eine repräsentative Umfrage, die die Schweizerische Bankiervereinigung SwissBanking vorlegte. Demnach anerkennen die Schweizerinnen und Schweizer die Fortschritte des Finanzplatzes.

AUS FÜR URALT-TECHNOLOGIE: (Zürich) Salt will die veraltete Mobilfunktechnik 2G im Jahr 2020 abschalten. Konkurrentin Swisscom zieht der 24-jährigen Technologie ebenfalls Ende 2020 den Stecker raus. Sunrise wollte noch kein Datum für das Ende von 2G nennen. Die Kunden, die noch an ihrem uralten Handy hängen, müssen sich bis dann ein neues Modell kaufen. Die alten Telefone aus den 1990er- und frühen 2000er-Jahren funktionieren nämlich nur mit der 2G-Technologie. Heute benutzen vor allem Touristen aus Asien in der Schweiz 2G. Mit der Abschaltung von 2G werden Frequenzen frei für die neue Mobilfunkgeneration 5G, die ebenfalls etwa 2020 starten soll. Bis dahin will Salt die vierte Mobilfunkgeneration LTE (auch 4G genannt) ausbauen. Hunderte neue Antennen sollen errichtet werden.

HÖHERE PREISE: (Neuenburg) Das Preisniveau im März ist im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,6 Prozent gestiegen. Teurer wurden beispielsweise Nahrungsmittel, Kleider und Schuhe. Etwas weniger als vor einem Jahr mussten Konsumenten hingegen für Alkohol und Tabak sowie für Haushaltsprodukte bezahlen. Im Vergleich zum Vormonat wurden die Nahrungsmittel aber günstiger, Schuhe und Kleider hingegen teurer. Die Teuerung gegenüber dem Vormonat beträgt 0,2 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte.

MEHR DESTINATIONEN: (Luzern) Der deutsche Fernbusbetreiber Flixbus dehnt sein Streckennetz in der Schweiz in die Innerschweiz aus. Er bietet aus Luzern tägliche Direktbusse über Nacht in zehn deutsche Städte an und heizt damit den Preiskampf im Reiseverkehr weiter an. Wie das Unternehmen mitteilte, zählen zu den Destinationen Freiburg, Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim, Darmstadt, Frankfurt, Göttingen, Hannover, Hamburg und Kiel. Die Busse verkehren täglich ab dem Luzerner Inseli ab 16:40 Uhr. Sie sind am Abend und in der Nacht unterwegs. Laut Flixbus sind Tickets von Luzern nach Freiburg ab umgerechnet 12 Franken zu haben, ins entfernte Hamburg ab 35 Franken.

HÖHERER GEWINN: (Kriens LU) Der Luzerner Hausberg Pilatus zählte 2016 leicht weniger Gäste als im Vorjahr. Die Pilatus-Bahnen konnten Umsatz und Gewinn trotzdem steigern und fuhren das bisher beste Ergebnis ein. Die Zahl der Gäste am Berg ging leicht um 0,4 Prozent auf rund 685'500 Personen zurück. Der Umsatz dagegen stieg um weitere 3,5 Prozent auf 31,6 Millionen Franken. Den Gewinn konnten die Bahnen um knapp einen Viertel auf 1,3 Millionen Franken erhöhen, wie die Pilatus-Bahnen mitteilten. Nun sollen die Aktionäre von einer höheren Dividende profitieren.

NEUGRÜNDUNG: (Winterthur) Der Spinnereimaschinen-Hersteller Rieter verstärkt seine Präsenz im wichtigen Markt Türkei. Das Unternehmen hat im Südosten des Landes, in Kahramanmaras, eine Service-Niederlassung gegründet. Das Leistungsspektrum in Kahramanmaras umfasse sowohl mechanische wie auch elektronische Serviceleistungen, heisst es in einer Mitteilung. Dazu gehören unter anderem die Revision von Getrieben, Einstellungen von Servomotoren, aber auch Reparaturen und Upgrades mit Originalteilen. Die Türkei zählt laut Rieter zu den bedeutendsten Textilmärkten der Welt und Kahramanmaras liege im Zentrum der türkischen Textilindustrie. In einem Umkreis von rund 200 Kilometern befinden sich gut 60 Prozent der installierten Rieter-Maschinenbasis in der Türkei.

MEHR GEWINN FÜR CIC: (Basel) Die Banque CIC (Schweiz) hat im vergangenen Jahr ihren Jahresgewinn auf 17,9 Millionen Franken fast verdoppelt. Der Jahresgewinn stieg zum sechsten Mal in Folge. Zugelegt hat das Bankhaus vor allem mit Firmenkunden. Die Kundeneinlagen stiegen auf 5,2 Milliarden, wie das zur französischen Bankengruppe Crédit-Mutuel-CIC gehörende Institut mitteilte. Die Kundenausleihen steigerten sich um 12 Prozent auf 6,1 Milliarden Franken. Der Anlage-Neugeldzufluss belief sich auf 1,2 Milliarden Franken. Dazu trugen primär das Kredit- und Wertschriftengeschäft bei. Das Handelsgeschäft erreichte hingegen die hervorragende Vorjahreszahlen nicht.

GELDPOLITIK: (Frankfurt) EZB-Präsident Mario Draghi sieht noch keinen Anlass für ein Ende der ultralockeren Geldpolitik der Notenbank. Obwohl die wirtschaftliche Erholung zunehmend auf festen Beinen stehe, sei es "zu früh, Erfolg auszurufen", sagte Draghi bei einer Konferenz in Frankfurt. Die zuletzt anziehende Inflation halten die Währungshüter noch nicht für nachhaltig. Sie streben mittelfristig ein stabiles Preisniveau bei einer Rate von knapp unter 2,0 Prozent an. Ihre milliardenschweren Anleihenkäufe will die EZB bis Ende 2017 weiterführen. Die Zinsen sollen bis mindestens dahin auf extrem niedrigem Niveau bleiben.

GROSSER UMBAU: (London/Amsterdam) Sparprogramm für die Führungsetagen, Geldregen für die Aktionäre: Der Konsumgüterkonzern Unilever verordnet sich nach der abgewehrten Übernahme durch Kraft Heinz einen gründlichen Umbau. Mit Jobabbau, dem Verschmelzen von Sparten und einem gekappten Werbebudget will der Vorstand die Kosten um weitere Milliarden senken. Auch die niederländisch-britische Doppelstruktur steht auf der Kippe, wie der Hersteller von Knorr-Gerichten, Magnum-Eis und Domestos-Toilettenreiniger am Donnerstag mitteilte. Den Aktionären winkt ein Aktienrückkauf über fünf Milliarden Euro. Das neue Spar- und Umbauprogramm soll das Geschäft von Unilever bis zum Jahr 2020 deutlich rentabler machen. Statt 16,4 Prozent wie 2016 sollen dann 20 Prozent vom Umsatz als operativer Gewinn übrig bleiben. Die Umbaukosten beziffert das Management auf insgesamt rund 3,5 Milliarden Euro.

KEINE GEBÜHREN MEHR: (Strassburg) Das Aus für Roaming-Gebühren in Europa ist endgültig beschlossene Sache: Das Europaparlament verabschiedete eine Verordnung, die Obergrenzen für die gegenseitige Gebührenabrechnung zwischen europäischen Mobilfunkunternehmen festlegt. Damit steht der Abschaffung der Roaming-Gebühren ab 15. Juni nichts mehr im Weg. Ab diesem Tag können Handykunden EU-weit ohne zusätzliche Gebühren mit ihrem Handy telefonieren, SMS versenden oder im Internet surfen. Die Neuregelung enthält allerdings eine Missbrauchsklausel. Sie soll verhindern, dass etwa ein in Deutschland lebender Konsument einen Handyvertrag in einem anderen Land abschliesst, wo die Gebühren deutlich billiger sind. Schweizer Konsumenten hingegen müssen weiterhin Gebühren für die Nutzung des Handys oder Tablets über Mobilfunknetze im Ausland zahlen.

ENTLÖHNUNG GEKÜRZT: (London) Die Kritik am hohen Gehalt von BP-Chef Bob Dudley zeigt Wirkung. Seine Jahres-Bezüge sanken um 40 Prozent auf 11,6 Millionen Dollar, wie aus dem Geschäftsbericht des Ölkonzerns hervorgeht. Die geringere Bezahlung stehe im Zusammenhang mit Veränderungen bei den Vergütungsregeln, teilte das Unternehmen mit. Sie gehe unter anderem auf geringere Bonus-Zahlungen zurück. Im vergangenen Jahr hatten 59 Prozent der Aktionäre auf der BP-Generalversammlung gegen Dudleys Gehaltspaket gestimmt, das trotz hoher Verluste im Konzern um 20 Prozent auf 19,4 Millionen Dollar steigen sollte. Dudley verdient aber weiterhin mehr als die Spitzenmanager seiner europäischen Rivalen.

MINDESTKURS AUFGEHOBEN: (Prag) Die tschechische Nationalbank hat ihren seit dreieinhalb Jahren geltenden Mindestkurs von 27 Kronen pro Euro aufgegeben. Das gab ein Sprecher der Währungshüter in Prag bekannt. Mit dem Mindestkurs sollte verhindert werden, dass die tschechischen Ausfuhren ins Ausland zu teuer werden und zudem die Inflation angekurbelt werden. In einer ersten Reaktion gab die Krone im Verhältnis zu Euro und US-Dollar nach, drehte aber kurz darauf ins Plus. Im vorigen Jahr musste die Notenbank Euro im Gegenwert von 455 Milliarden Kronen (etwa 16,8 Milliarden Euro) kaufen, um ihr Ziel zu halten. Weil der Druck der Spekulanten zuletzt deutlich zunahm, dürfte es allein im März nach einer Schätzung der Zeitung "Lidove noviny" fast genauso viel gewesen sein.

AKTIENVERKÄUFE: (Colorado Springs) Amazon-Gründer Jeff Bezos will seinem Weltraumunternehmen Blue Origin, das auf der Idee wiederverwendbarer Raketen basiert, mit Milliardenbeträgen zum Durchbruch verhelfen. Es sei mit Kosten in Höhe von rund 2,5 Milliarden Dollar zu rechnen, sagte Bezos bei einer Konferenz in Colorado Springs. Um das Projekt zu finanzieren, werde er pro Jahr Amazon-Aktien im Wert von einer Milliarde Dollar abstossen. Bezos, dem auch die Zeitung "Washington Post" gehört, ist beim weltgrössten Online-Händler Vorstandschef und grösster Aktionär. Sein knapp 17-prozentiges Aktienpaket ist derzeit an der Börse mehr als 73 Milliarden Dollar wert. Laut Forbes-Magazin hat er insgesamt ein Vermögen von 78 Milliarden Dollar.

(AWP)