TOURISMUS: (Zürich) Nach einem schlechten Winter 2017 rechnet Schweiz-Tourismus mit einer Trendwende für den Sommer. Schweiz Tourismus erwartet für das Sommergeschäft eine Erhöhung von 1,4 Prozent bei den Logiernächten, für das Gesamtjahr ein Plus von 1 Prozent. Sehr optimistisch stimmen die positiven Absatzindikatoren aus China. Wegen den Anschlägen in Europa brachen die Übernachtungen von Chinesen letzten Sommer um 19 Prozent ein. Das Budget von 45,5 Millionen Franken für die Sommerkampagne ist aber einiges tiefer als letztes Jahr mit 57 Millionen Franken. Der Grund für die Differenz: Letztes Jahr wurde das Budget noch inklusive der Städtekampagne ausgewiesen.

NAHRUNGSMITTEL: (Vevey) Der neue Nestlé-Chef Mark Schneider betritt das Terrain auf leisen Sohlen. Der Konzern hat in den ersten drei Monaten unter seiner Ägide den Umsatz leicht gesteigert. Mit 21 Milliarden Franken liegt der Umsatz in etwa auf Niveau des Vorjahresquartals (+0,4 Prozent). Organisch, also ohne Akquisitionen, Verkäufe und Währungsschwankungen, wuchs Nestlé um 2,3 Prozent. Auf Mengenzuwächse (Internes Realwachstum RIG) gehen 1,3 Prozent zurück, auf Preisanpassungen 1 Prozent.

ABB STEIGERT GEWINN: (Zürich) Der Verkauf des Kabelgeschäfts zahlt sich für ABB aus: Der Technologiekonzern konnte seinen Gewinn im ersten Quartal um 45 Prozent auf 724 Millionen Dollar steigern. Allerdings gingen markant weniger Aufträge ein. Die Bestellungen gingen um 9 Prozent auf 8,4 Milliarden Dollar zurück. Dies ist insbesondere auf die rückläufigen Grossaufträge - jene ab einem Volumen von 15 Millionen Dollar - in den Divisionen Industrieautomation und Stromnetze zurückzuführen. Der Umsatz ging um 1 Prozent auf 7,85 Milliarden Dollar zurück. ABB betonte in der Mitteilung aber das Umsatzplus von 3 Prozent auf vergleichbarer Basis.

LOGISTIK: (Schindeleggi SZ) Der Logistikkonzern Kühne+Nagel befindet sich im ersten Quartal weiter auf Wachstumskurs. Der Nettoumsatz erhöhte sich um 7,2 Prozent auf rund 4,3 Milliarden Franken. Der für den Logistiker wichtige Bruttogewinn (Rohertrag) stieg um 3,5 Prozent auf 1,64 Milliarden Franken. Beim Gewinn tritt der Konzern allerdings auf der Stelle: Es bleiben 165 Millionen Franken, nach 169 Millionen Franken im Vorjahreszeitraum. Der operative Gewinn (EBIT) entwickelte sich von 217 Millionen Franken auf 209 Millionen Franken zurück.

MEHR OFFENE STELLEN: (Zürich) Der Schweizer Arbeitsmarkt entspannt sich. Im ersten Quartal liegt die Zahl der ausgeschriebenen Stellen um 9 Prozent über Vorjahr. Gesucht werden Angestellte in der Industrie, in den technischen Berufen und im Gesundheitsbereich. Abnahmen verzeichnen hingegen die Berufe im Handel und Verkauf, wie aus dem Adecco Swiss Job Market Index hervorgeht. Mit Ausnahme von Zürich und dem Mittelland profitieren alle Regionen.

SCHWEIZER WIRTSCHAFT: (Zürich/Basel) Das Ansehen der Schweizer Wirtschaft hat sich im ersten Quartal erneut verbessert. Sie konnte ihr Ansehen, also ihren Reputationswert, um 1,4 Punkte verbessern, wie der Reputationsmonitor Wirtschaft zeigt. Der Wert liegt nur noch leicht im Minus bei -1,4 Punkten. Wenngleich die Wirtschaft insgesamt positiv eingeschätzt wird, trüben Befürchtungen um einen Reformstau die Aussichten. Dieses Bild hat sich gemäss dem Monitor, weil wichtige wirtschaftliche oder gesellschaftliche Entscheidungen auf die lange Bank geschoben würden. Die Reputation wird über Bewertungen in den Schweizer Medien gemessen. Ein Wert von +100 bedeutet, dass ausschliesslich positive Bewertungen erfahren hat.

VORNE BEI GLOBALISIERUNG: (Zürich) Die Schweiz ist eines der am stärksten globalisierten Ländern weltweit. Auf einem Index liegt sie auf Platz 5. Vor ihr liegen die Niederlanden, gefolgt von Irland, Belgien und Österreich. Dies geht aus dem KOF Globalisierungsindex hervor, der von der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich publiziert worden ist. Er bezieht sich allerdings auf das Jahr 2014. Der Grad der Globalisierung sei gegenüber dem Vorjahr gestiegen, heisst es in der Mitteilung. Es sei die stärkste Zunahme seit dem Jahr 2007.

NEUERLICHE FINANZKRISE DROHT: (Paris) Frankreichs Notenbank-Chef Francois Villeroy de Galhau warnt mit Blick auf die USA vor einer Lockerung der nach der Finanzkrise eingeführten schärferen Regeln für Banken. Durch die Regulierung sei das Finanzsystem insgesamt sicherer geworden, erklärte das EZB-Ratsmitglied in einem Bericht zur Finanzstabilität. "Jedwede Versuchung, hier zurückzugehen oder massiv zu deregulieren, würde die Gefahr einer weiteren Finanzkrise erhöhen." Die Haltung der neuen US-Regierung hierzu ist nach Einschätzung des Gouverneurs der Banque de France entscheidend. Die Finanzminister und Notenbankchefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer kommen an diesem Donnerstag in Washington zusammen.

EINREISEVERBOT HAT FOLGEN: (Dubai) Die Fluggesellschaft Emirates, die grösste Airline im Nahen Osten, wird ab Mai zahlreiche Flugverbindungen in die USA streichen. Dies sei eine "wirtschaftliche Entscheidung als Reaktion auf eine schwächere Nachfrage", erklärte das Unternehmen. Es verwies auf die jüngsten Entscheidungen der US-Regierung zur Vergabe von Einreise-Visa, verschärften Sicherheitskontrollen sowie Einschränkungen bei der Mitnahme elektronischer Geräte an Bord von Flugzeugen, die in mehrheitlich muslimischen Ländern starten. Reduziert werden Flugverbindungen in fünf von zwölf US-Städten, die Emirates anfliegt: Los Angeles, Boston, Orlando, Seattle und Fort Lauderdale.

MEHR UMSATZ: (London/Amsterdam) Der britisch-niederländische Konsumgüterhersteller Unilever kann höhere Preise durchsetzen und den Umsatz so steigern. Mit 13,3 Milliarden Euro nahm der Produzent von Knorr-Fertigsuppe und Dove-Duschgel im abgelaufenen Quartal nach Angaben vom Donnerstag 6,2 Prozent mehr ein als vor Jahresfrist. Bereinigt um Währungseffekte lag der Anstieg mit 2,9 Prozent höher als von Reuters befragte Analysten erwartet hatten. Finanzchef Graeme Pitkethly äusserte sich zuversichtlich zu den Aussichten für den Konzern, der im Februar eine 143 Milliarden Dollar schwere Offerte von Kraft zurückgewiesen hatte. "Wir sehen positive Signale aus der Wirtschaft", sagte er.

FIRMEN GEGEN TRUMP-DEKRET: (San Francisco) Mehr als 160 US-Unternehmen haben sich im Rechtsstreit um ein Einreiseverbot für Bürger aus mehreren muslimischen Ländern offiziell gegen das Dekret von US-Präsident Donald Trump gestellt. Darunter sind auch Schwergewichte wie Facebook, Google und Microsoft. Die Firmen, die überwiegend zur Technologiebranche zählen, reichten ein Schreiben bei einem Berufungsgericht im Bundesstaat Virginia ein, in dem sie vor "substantiellem Schaden für US-Unternehmen" durch das Einreisedekret warnen.

GM-WERK BESCHLAGNAHMT: (Caracas/Detroit) Die Behörden in Venezuela haben nach Angaben von General Motors (GM) ein Werk des US-Autoherstellers in der Industrieregion Valencia rechtswidrig beschlagnahmt. Durch das Vorgehen entstünden irreparable Schäden für GM, die 2678 Mitarbeiter, die Zulieferer und die 79 Händler, teilte das US-Unternehmen mit. Man sehe sich gezwungen, den Betrieb einzustellen. Das Unternehmen werde den Angestellten - sofern die Regierung dies zulasse - Abfindungen zahlen und weiter Service und Ersatzteile für Autobesitzer anbieten. Von der venezolanischen Regierung gab es zunächst keine Stellungnahme.

WENIGER GEWINN: (New York) American Express hat zu Jahresbeginn einen weiteren Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Der Überschuss sank im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahreswert um 13 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar, wie die Kreditkartenfirma am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Die Erträge sanken um zwei Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar. American Express begründete den Rückgang mit dem Ende einer Kreditkarten-Partnerschaft mit der Grosshandelskette Costco. Zudem habe der starke Dollar die Bilanz gedrückt, der Auslandseinnahmen nach Umrechnung in US-Währung verringert. Ohne diese Faktoren wären die Erlöse dem Unternehmen nach um sieben Prozent gestiegen.

SPEKULATIONEN EBBEN AB: (London) Schwächere Inflationsdaten und die jüngsten Äusserungen der EZB-Führung haben Spekulationen auf rasche Zinserhöhungen der Euro-Notenbank den Wind aus den Segeln genommen. Im Vergleich zum Vormonat wird am Geldmarkt inzwischen kaum noch mit einer Anhebung des Einlagenzinses bis zum März 2018 gerechnet. Terminkontrakte am Geldmarkt signalisieren aktuell zur EZB-Zinssitzung am 8. März 2018 einen Interbankenzins von minus 0,34 Prozent. Das sind zwei Basispunkte Unterschied zum derzeitigen Eonia-Zinssatz von minus 0,36 Prozent. Geldmarktexperten zufolge bedeutet diese Differenz, dass Investoren aktuell die Wahrscheinlichkeit für eine Anhebung des Einlagensatzes bis März 2018 auf etwa 20 Prozent einschätzen. Vor einem Monat hatten Börsianer diese Wahrscheinlichkeit zeitweise noch auf 100 Prozent taxiert.

WELTBANK WARNT: (Washington) Weltbank-Präsident Jim Yong Kim hat die wohlhabenden Länder der Welt in einem flammenden Appell aufgerufen, ihre Entwicklungshilfe nicht zurückzufahren. "Dies ist nicht im Interesse einzelner Länder, sondern im Interesse der Welt", sagte Kim zum Auftakt der Frühjahrstagung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF). Er reagierte damit vor allem auf Ankündigungen aus den Geberländern USA und Grossbritannien, das seit Jahrzehnten existierende Ziel, 0,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in die Entwicklungshilfe zu stecken, in Frage zu stellen.

KLAGE VOM TISCH: (San Jose) Eine der beiden schlagzeilenträchtigen Klagen um Roboterwagen-Technik ist still und leise beigelegt worden. Das Start-up Aurora, hinter dem unter anderem der frühere Chefentwickler der selbstfahrenden Autos von Google steht, kann damit aufatmen. Tesla lässt nach einer aussergerichtlichen Einigung die aufsehenerregende Klage gegen den früheren Chefentwickler des Fahrassistenten "Autopilot" wegen Geheimnisdiebstahls fallen. Der Elektroauto-Hersteller warf Sterling Anderson vor, er habe vor seinem Abgang "hunderte Gigabyte" an Daten auf eine Festplatte geladen und mitgenommen. Tesla hatte auch den früheren Chefentwickler von Googles selbstfahrenden Autos, Chris Urmson, verklagt, der mit Anderson das Roboterwagen-Start-up Aurora gründete.

BMW FÄHRT MEHR GEWINN EIN: (München) Sondereffekte haben dem Autohersteller BMW im ersten Quartal zu einem Gewinnsprung verholfen. Das Vorsteuerergebnis kletterte um 27 Prozent auf drei Milliarden Euro, wie der Konzern auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. BMW profitierte nach eigenen Angaben vor allem von positiven Bewertungseffekten - unter anderem im Zusammenhang mit der Beteiligung von neuen Investoren am Kartendienst Here. Zudem habe das chinesische Gemeinschaftsunternehmen BMW Brilliance Automotive seinen Ergebnisbeitrag gesteigert. Der Umsatz der BMW-Gruppe stieg um zwölf Prozent auf 23,4 Milliarden Euro.

NUR LEICHTER INFLATIONSDRUCK: (Washington) Trotz der Erholung der US-Wirtschaft hält sich der Inflationsdruck einer Fed-Umfrage zufolge weiter in Grenzen. Die Preise seien im Zeitraum zwischen Mitte Februar und Ende März leicht gestiegen, ergab die Umfrage der Zentralbank, deren Ergebnisse im sogenannten Beige Book veröffentlicht wurden. Dafür befragen die Notenbanker ihre Kontakte in der Wirtschaft. Demnach erwarten Unternehmen, dass die Preise in den kommenden Monaten leicht bis mittelmässig steigen werden. Die Fed hat sich zum Ziel gesetzt, in den USA für Vollbeschäftigung zu sorgen und die Teuerungsrate auf zwei Prozent klettern zu lassen. Um eine Überhitzung der Wirtschaft zu vermeiden, wollen die Währungshüter die Zinsen in diesem Jahr mehrmals anheben.

(AWP)