JETZT CHINESISCH: (Basel) Der Übernahme des Baslers Agrochemikonzers Syngenta durch den chinesischen Staatskonzern ChemChina steht nichts mehr im Weg: Die Syngenta-Aktionäre haben den Chinesen über 80 Prozent der Aktien angeboten. Damit kann eine der grössten Übernahmen eines chinesischen Unternehmens im Ausland vollzogen werden. Die Aktionäre von Syngenta haben den rund 43-Milliarden-Dollar-Deal möglich gemacht, indem sie ChemChina 80,7 Prozent der Aktien andienten. Die Fusion zwischen dem Pflanzenschutz- und Saatgut-Produzenten und dem chinesischen Staatsunternehmen ChemChina gilt als eine der grössten Übernahme eines chinesischen Unternehmens im Ausland.

ZUR ROSE PRÜFT BÖRSENGANG: (Frauenfeld) Die Apothekengruppe Zur Rose ist auf der Suche nach Geld, um schneller wachsen zu können. Dazu erwägt der Verwaltungsrat einen Börsengang mit Kapitalerhöhung, weitere private Finanzierungen oder auch zusätzliche Fremdfinanzierungen. Diese Optionen würden im Auftrag von Zur Rose von UBS und Berenberg geprüft, teilte die Versandapotheken-Gruppe mit. Der Verwaltungsrat werde in den kommenden Wochen gegebenenfalls zu einer ausserordentlichen Generalversammlung einladen. Im ersten Quartal steigerte Zur Rose den Umsatz, wie bereits im April mit provisorischen Zahlen angekündigt, um 7 Prozent auf 229 Millionen Franken. Das Betriebsergebnis (EBIT) rutschte mit einem Verlust 8,41 Millionen in die roten Zahlen ab, nachdem Zur Rose im Vorjahr noch einen Gewinn von 0,15 Millionen Franken erzielt hatte. Unter dem Strich resultierte ein Minus von 9,45 Millionen nach 0,85 Millionen Verlust im Vorjahr.

BLASENRISIKO STEIGT: (Zürich) Das Risiko einer Immobilienblase in der Schweiz bleibt hoch. Eigenheime sind im ersten Quartal 2017 leicht teurer geworden, während die Einkommen und Mieten stagnierten. Der Immobilienblasenindex der Grossbank UBS steht nach einem moderaten Anstieg mit 1,39 Punkten weiter in der Risikozone. Ab einem Wert von 2 Punkten in der fünfteiligen Skala sprechen die Experten von einer Blase. Die Nachfrage nach Buy-to-let-Investitionen (Kaufen um zu vermieten) erhöhte sich weiter. Die stagnierenden Mieten führten zum zehnten Mal in Folge zur Verschlechterung des Kauf-Mietpreis-Verhältnisses.

BESSERE LAUNE: (Zürich) Die Schweizer Konjunktur startet mit Schwung in den Frühling. Die Geschäftslage der Unternehmen in der Privatwirtschaft hat sich im April deutlich aufgehellt. Zudem sind die Unternehmen bezüglich der kommenden sechs Monate zuversichtlicher als bisher. Gegenüber Januar stieg der von der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) berechnete Geschäftslageindikator für die Privatwirtschaft im April um 10,8 auf 20,5 Punkte. Alle Wirtschaftsbereiche konnten ihre Geschäftslage im April im Vergleich zum Vormonat verbessern oder zumindest halten. Das ist ein deutliches Zeichen für einen breit abgestützten Aufschwung.

RESERVEN STEIGEN WEITER: (Zürich) Die Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) haben im April erneut deutlich zugenommen. Per Ende Monat lag der Wert bei 695,9 Milliarden Franken, nachdem es Ende März noch 683,4 Milliarden Franken gewesen waren. Der Anstieg beträgt somit rund 12,6 Milliarden Franken. Der Gesamtbestand der Reserven ohne Gold erreichte Ende des Berichtsmonats 701,6 Milliarden Franken nach 689,1 Milliarden Franken im Vormonat. Die Devisenreserven sind nun bereits den dritten Monat in Folge sehr deutlich angestiegen. Nach jetzt 12,6 Milliarden Franken waren es im März bereits 15,0 Milliarden Franken und im Februar 24,3 Milliarden Franken, zusammen in den letzten drei Monaten somit 51,9 Milliarden Franken. Ob und in welchem Ausmass die SNB im Februar am Devisenmarkt interveniert hat, ist aus den Zahlen nicht genau herauszulesen.

GUT GESTARTET: (Columbus/Greifensee) Der schweizerisch-amerikanische Präzisionsinstrumentehersteller Mettler-Toledo ist gut ins neue Jahr gestartet. Das Unternehmen steigerte im ersten Quartal Umsatz und Gewinn. Der Umsatz stieg um 10 Prozent auf 594,6 Millionen Dollar im Vergleich zum Vorjahresquartal und legte in Lokalwährung um 12 Prozent zu, wie das Unternehmen mitteilte. Der Reingewinn kletterte um 41 Prozent auf 92,5 Millionen Dollar. Die Nachfrage war in allen Regionen stark, angeführt von Americas mit einem Plus in Lokalwährung von 14 Prozent, gefolgt von Europa mit einem Anstieg von 13 Prozent. Asien und der Rest der Welt legten um 9 Prozent zu.

MEHR UMSATZ UND GEWINN: (Luzern) Die in der Farbmetrik tätige Datacolor ist im ersten Halbjahr 2016/17 insbesondere wegen des Verkaufs neuer Produkte weiter gewachsen. Der Umsatz stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 3 Prozent auf 34,9 Millionen Dollar. In Lokalwährungen resultierte ein Wachstum von 5 Prozent. Der Betriebsgewinn erhöhte sich um 29 Prozent auf 3,4 Millionen Dollar, wie das in Luzern ansässige Unternehmen am Freitag mitteilte. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 3,4 Millionen Dollar; das ist eine Steigerung in ähnlicher Grössenordnung.

VERKAUFSRÜCKGANG: (Washington) Der Verkauf von Tablets geht deutlich zurück. Im ersten Quartal seien weltweit 36,2 Millionen Exemplare verkauft worden und damit 8,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, teilte das Marktforschungsunternehmen IDC mit. Die Verkaufszahlen gingen damit das zehnte Quartal in Folge zurück. Grund sei vermutlich die gestiegene Abhängigkeit der Konsumentinnen und Konsumenten von ihrem Smartphone und fehlendes Interesse, ältere Tablets zu ersetzen, hiess es beim Marktforschungsunternehmen IDC. Marktführer bleibt laut IDC Apple. Der US-Technologieriese kommt demnach auf einen Marktanteil von 24,6 Prozent, obwohl die iPad-Verkäufe in den ersten drei Monaten des Jahres um 13 Prozent zurückgingen. Der südkoreanische Konkurrent Samsung folgt mit einem Anteil von 16,5 Prozent auf Platz zwei.

PREMIERE: (Shanghai) Nach mehrjähriger Verzögerung hob mit der C919 am Freitag in Shanghai die grosse Hoffnung des chinesischen Flugzeugprogramms zu ihrem Jungfernflug ab. Der staatliche Hersteller Comac bläst mit dem Flugzeug zum Angriff auf Airbus und Boeing. Nachdem der staatliche Hersteller Comac im vergangenen Jahr mit dem kleinen Regionaljet ARJ-21 loslegte, folgt mit der C919 nun der erste grosse Mittelstreckenflieger aus chinesischer Fertigung. Die Maschine soll mit ihren 168 Sitzen und einer Reichweite von 4075 Kilometern mit Boeings 737 und dem Airbus A320 konkurrieren, zwei der meistverkauften Flugzeuge der Welt. Mindestens zwei bis drei Jahre wird Comac laut Kennern noch testen müssen, bevor sie bereit ist für den Massenmarkt. Erst dann kann die Aufholjagd Fahrt aufnehmen.

MÖGLICHE ÜBERNAHME: (Hamburg) Die Lufthansa erwartet vor einer möglichen Übernahme von Airberlin eine Entschuldung des kriselnden Konkurrenten durch den Grossaktionär Etihad. "Die Schuldenfrage kann nur Abu Dhabi lösen", sagte Konzernchef Carsten Spohr nach Unternehmensangaben am Rande der Hauptversammlung in Hamburg. Etihad hält 29,2 Prozent von Airberlin und will diese Beteiligung Medienberichten zufolge aber loswerden. Spohr war erst kürzlich in einer Delegation der deutschen Kanzlerin Angela Merkel nach Abu Dhabi gereist. Dort könnte er mit Etihad über einen möglichen Kauf des Airberlin-Anteils gesprochen haben. Ein weiterer grosser Aktionär bei Airberlin ist die türkische Investmentgesellschaft Esas. Airberlin steckt seit 2008 in den roten Zahlen, unterbrochen nur von einem kleinen Plus im Jahr 2012. Seit 2013 vergrösserten sich die Verluste immer weiter.

SCHLIESSUNG: (Menlo Park) Facebook schliesst sein Oculus-Animationsstudio, das als Vorreiter bei Kurzfilmen in virtueller Realität für viel Aufsehen gesorgt hatte. Die VR-Filme vom Oculus Story Studio wurden als Wegbereiter für eine neue Kunstform gefeiert. Jetzt macht Oculus-Besitzer Facebook es dicht. Es gebe viele andere Entwickler, die man unterstützen wolle, heisst es zur Begründung. Facebook hatte für das vor gut zwei Jahren vorgestellte Oculus Story Studio unter anderem Experten des Animationsstudios Pixar abgeworben und für erste VR-Kurzfilme wie "Lost" und "Henry" viel Anerkennung geerntet.

VERKAUF: (New York) US-Investorenlegende Warren Buffett hat sich teilweise bei dem schwächelnden IT-Konzern IBM zurückgezogen. In den ersten Monaten diesen Jahres habe er ein Drittel seiner Anteile verkauf. Dies sagte Buffett dem TV-Sender CNBC. IBM sei eine starke Firma, habe aber auch starke Konkurrenz. Seine Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway halte immer noch über 50 Millionen IBM-Aktien. Ende 2016 waren es 81 Millionen.

MEHR STELLEN: (Washington) Auf dem US-Arbeitsmarkt sind im April weit mehr Jobs entstanden als von Experten erwartet. Private Unternehmen und der Staat schufen insgesamt 211'000 Stellen, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Die separat ermittelte Erwerbslosenquote sank im April um einen Tick auf 4,4 Prozent - der niedrigste Wert seit fast zehn Jahren. Die US-Notenbank Fed, die Vollbeschäftigung anstrebt, ist praktisch am Ziel und hat damit begonnen, die Zinszügel anzuziehen. Sie erhöhte den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld im März auf die aktuelle Spanne von 0,75 bis 1,0 Prozent. Sie hielt auf der jüngsten Sitzung am Mittwoch still, dürfte jedoch nach Ansicht vieler Experten im Juni nachlegen.

(AWP)