MIGROS BAUT MODEGESCHÄFT UM: (Zürich) Die Migros legt seine Modeketten Globus, Herren Globus und Schild unter der Dachmarke Globus zusammen. Die Namen Schild und Herren Globus dagegen verschwinden. In der Zentrale in Spreitenbach führt die Reorganisation zum Abbau von rund 80 der 400 Stellen. Die Migros reagiert mit der Neuausrichtung ihres Modegeschäfts auf die Veränderungen im Schweizer Modemarkt. Der starke Franken, der Einkaufstourismus und die wachsende Konkurrenz durch internationale Unternehmen und hat die Umsätze im Schweizer Textilmarkt schrumpfen lassen. Das hat sich insbesondere auf die Modekette Schild ausgewirkt, die mit seinem Angebot im mittelpreisigen Segment immer stärker unter Druck geraten ist.

RICHEMONT LEIDET WEITER: (Genf) Liebhaber von Luxusuhren haben im vergangenen Jahr weniger zu Marken aus dem Hause Richemont gegriffen. Hingegen kauften Konsumenten vermehrt wieder Schmuck. Der Umsatz des Luxuskonzerns sank um 4 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro. Der Gewinn halbierte sich beinahe: Unter dem Strich schrumpfte der das Ergebnis um 47 Prozent auf 1,21 Milliarden Euro von zuvor 2,23 Milliarden Euro. Hier hatte im Vorjahr allerdings die Fusion des Onlineportals Net-a-Porter mit dem italienischen Modehändler Yoox einen einmaligen Buchgewinn ausgelöst. Ausserdem drückten im abgelaufenen Jahr höhere Finanzkosten auf das Ergebnis.

ROCHE IST TOP: (Zürich) Acht Schweizer Konzerne sind laut einer Studie unter den hundert gewinnstärksten Unternehmen der Welt. Roche belegt 2016 mit einem Betriebsgewinn (EBIT) von 12,9 Milliarden Franken den ersten Platz in der europäischen Gewinn-Rangliste. Der Basler Pharmagigant klassierte sich damit vor Nestlé (3.), Novartis (12.), ABB (69.), LafargeHolcim (72.), Richemont (88.), Swisscom (96.) und Syngenta (98.). Dies geht aus einer Studie des Beratungsunternehmens EY hervor. Das Mass aller Dinge beiderseits des Atlantiks bleibt Apple: Mit einem operativen Gewinn von 60 Milliarden US-Dollar erzielte der iPhone-Hersteller etwa so viel Gewinn wie die fünf gewinnstärksten europäischen Unternehmen zusammen.

RUF NACH REGULIERUNG: (Zürich): Erstmals seit der Minder-Abstimmung nimmt der Ruf nach staatlicher Regulierung von Managerlöhnen deutlich zu. Gemäss einer Umfrage der Vergütungsberatung HCM befürworten 48 Prozent mehr Staatseingriffe. Im Vorjahr waren es nur 44 Prozent. Der HCM-Geschäftsleiter, Stephan Hostettler, spricht von einer Trendwende. Zudem begrüsste eine Mehrheit von 73 Prozent (Vorjahr: 71 Prozent) eine Lohnobergrenze. Fast zwei Drittel glauben nicht, dass eine Beschränkung bei den Boni den Unternehmen schadete. Knapp 39 Prozent hinter einer absoluten Lohnobergrenze. Für die Befragten stellen überrissene Boni keine Einzelfälle dar. Für 66 Prozent (Vorjahr: 63 Prozent) handelt es sich um ein Systemproblem.

NEUER CHEF: (Schlieren) Das Biotech-Unternehmen Molecular Partners hat Patrick Amstutz definitiv zu seinem Chef bestimmt. Er führt die Firma bereits seit dem vergangenen November, als der Mitbegründer Christian Zahnd die Leitung aus gesundheitlichen Gründen abgeben musste. Amstutz sei die beste Wahl, teilte Molecular Partners mit. Dies habe sich in den letzten Monaten der Suche nach einem Nachfolger gezeigt. Zuvor war Amstutz Chief Business Officer und Chief Operating Officer. Bereits im Jahr 2015 hatte Amstutz gemeinsam mit dem Verwaltungsratspräsidenten die Aufgaben des CEO während einer fünfmonatigen Auszeit Zahnds wegen medizinischer Behandlungen übernommen.

WENIGER GEWINN: (Zug) Das Immobilienunternehmen PSP Swiss Property hat im 1. Quartal etwas weniger verdient. Unter dem Strich resultierte ein Gewinn von 40,3 Millionen Franken nach 46,9 Millionen Franken in der Vorjahresperiode. Der Betriebsgewinn (EBITDA) schrumpfte um 12 Prozent auf 57,2 Millionen Franken, wie das Unternehmen aus Zug mitteilte. Der Rückgang sei erwartet worden und habe in erster Linie aus geringeren Erträgen aus dem Verkauf von Eigentumswohnungen im Vergleich zur Vorjahresperiode resultiert. Dieser Ertrag sank um 7,2 Millionen Franken auf 1,5 Millionen Franken. Insgesamt verringerte sich der Liegenschaftsertrag von Januar bis März um 1,5 Prozent auf 68,4 Million Franken. Die Leerstandsquote lag Ende März 2017 bei 9,1 Prozent nach 9,3 Prozent Ende 2016.

STEINER ERHÖHT GEWINN: (Zürich) Das Zürcher Bauunternehmen Steiner hat seinen Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr um rund einen Viertel auf 821 Millionen steigern können. Der Betriebsgewinn (EBIT) konnte gar um das Zweieinhalbfache erhöht werden. Einen Betrag nannte das Unternehmen in ihrer Mitteilung am Freitag nicht. Im vergangenen Jahr betrug der Gewinn 4,8 Millionen Franken. Zum erfreulichen Ergebnis hätten unter anderem diverse Massnahmen zur Steigerung der Effizienz sowie ein starkes Wachstum in der Westschweiz beigetragen. Die Steiner Gruppe konnte zudem im Geschäftsjahr 2016/2017, das im März abgeschlossen wurde, seinen in der Vorjahresperiode aufgestellten Rekord im Auftragsbestand knacken: Dieser konnte von 1,3 auf 1,43 Millionen Franken gesteigert werden. Insgesamt hat das Bauunternehmen neue Aufträge in Höhe von 926,6 Millionen Franken unterschrieben. Im Vorjahr waren es Aufträge im Wert von 848,7 Millionen.

STRAFE WEGEN INSIDERHANDELS: (Bern) Der ehemalige Micronas-Chef Matthias Bopp ist wegen Insiderhandels zu einer bedingten Strafe von 180 Tagessätzen und einer Geldstarfe von 74'350 Franken verurteilt worden. Dies geht aus einem Strafbefehl hervor, der bei der Bundesanwaltschaft öffentlich aufliegt. Der Justiz-Newsletter gothamcity.ch hatte bereits früher über das Urteil berichtet. Mitte Juli 2015 hatte der Verwaltungsrat von Micronas den Firmenchef Bopp darüber informiert, dass der japanische Elektronikkonzern TDK Ende Monat ein Übernahmeangebot an den Schweizer Chiphersteller ankündigen werde. Gut eine Woche später beauftragte Bopp seine Bank 25'000 Micronas-Aktien zu einem mittleren Preis von 4,89 und 4,87 Franken zu kaufen. Im Dezember wurde das öffentliche Übernahmeangebot lanciert, zu einem Preis von 7,50 Franken pro Aktie. Mitte Januar 2016 tausche Bopp die Titel. Er realisierte wegen Insiderwissens einen Gewinn von 64'350,10 Franken.

GROUPE E ERHÖHT GEWINN: (Granges-Paccot) Der Westschweizer Energiekonzern Groupe E hat im Jahr 2016 seinen Gewinn von 37 auf 112 Millionen Franken verdreifacht. Den Umsatz konnte das Unternehmen um 7,4 Prozent auf 704 Millionen Franken steigern. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 6,5 Prozent auf 106 Millionen Franken, wie das Unternehmen mitteilte. Grossen Einfluss auf das Jahresergebnis hatten Sondereffekte. Die Alpiq-Gruppe, an welcher die Groupe E über ihre Beteiligung an der EOSH indirekt einen Anteil hält, kehrte im Berichtsjahr in die schwarzen Zahlen zurück. Aus dieser Beteiligung entstand für die Groupe E ein Gewinn von 12,9 Millionen Franken. Zudem löste das Unternehmen Rückstellungen in Höhe von 32 Millionen auf. Ohne diese Sondereffekte nahm der konsolidierte Reingewinn gegenüber dem Vorjahr um 5,5 Prozent auf 82 Millionen Franken zu. Die Kraftwerke der Groupe E produzierten 2016 fast 21 Prozent mehr Strom als 2015, nämlich 1256 Gigawattstunden. Grund für den grossen Anstieg seien die vielen Niederschläge Anfang 2016 gewesen.

WENIGER VERWALTUNGSRÄTE: (Bern) Die Aktionäre des Berner Energieunternehmens BKW AG haben am Freitag der Verkleinerung des Verwaltungsrates von acht auf sieben Mitglieder zugestimmt. An der Generalversammlung wurden sechs bisherige Verwaltungsräte im Amt bestätigt. Delegierte des Kantons Bern bleibt Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer. Mit insgesamt sieben Mitgliedern entspreche die Grösse des BKW-Verwaltungsrat somit dem statutarischen Minimum, teilte die BKW mit. Nicht mehr zur Wiederwahl stellte sich Paul-Albert Nobs. Sein bereits im Februar angekündigter Rücktritt erfolgte im Zusammenhang mit der Auflösung der Kreuzbeteiligung zwischen der BKW und der Groupe E. Die BKW hat ihren Zehn-Prozent-Anteil am Westschweizer Energieversorger Groupe E verkauft.

KONJUNKTUR: (Washington) Nach einem schwachen Jahresstart hellen sich die Konjunkturaussichten in den USA auf. Die Detailhändler steigerten ihre Umsätze im April zum Vormonat um 0,4 Prozent, wie das Handelsministerium am Freitag mitteilte. Die Amerikaner kauften vor allem mehr Autos, aber auch viele andere Produkte - ein gutes Omen für eine anziehende Konjunktur. Die Konsumenten sind mit ihren Käufen eine Hauptsäule der Wirtschaft, wobei der Detailhandel etwa 30 Prozent des privaten Konsums ausmacht. Auch die Kauflaune der US-Bürger hellte sich zuletzt überraschend auf. Das Barometer für das Konsumentenvertrauen stieg um 0,7 auf 97,7 Punkte, wie die Universität Michigan zu ihrer Umfrage im Mai mitteilte.

SCHNELLERES WACHSTUM: (Wiesbaden) Die deutsche Wirtschaft hat ihr Wachstum im ersten Quartal beschleunigt. Höhere Investitionen, steigende Konsumausgaben und mehr Exporte liessen das Bruttoinlandprodukt zwischen Januar und März um 0,6 Prozent zum Vorquartal anwachsen. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Ökonomen hatten mit diesem Ergebnis gerechnet. Im vierten Quartal 2016 war das Plus mit 0,4 Prozent kleiner ausgefallen. "Die deutsche Wirtschaft ist weiter auf Wachstumskurs", erklärten die Statistiker. Sie trotzte damit der erhöhten Unsicherheit nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump und dem näher rückenden EU-Austritt Grossbritanniens. Impulse kamen zu Jahresbeginn sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland. "Die Investitionen legten kräftig zu", betonte das Statistikamt.

AUTOINDUSTRIE: (Braunschweig) Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen den Autokonzern Volkswagen aufgenommen. Es geht um fragwürdige Zahlungen von Managern an den Betriebsrat. Die Behörde teilte mit, entsprechende Schritte eingeleitet zu haben. Die Ermittlungen richten sich auch gegen Vorstände. Zuvor hatte bereits die "Braunschweiger Zeitung" über den Fall berichtet. Noch sind die Einzelheiten der Ermittlungen unklar. Es gebe "aktuell ein Verfahren wegen des Anfangsverdachts der Untreue im Zusammenhang mit der Aufwandsentschädigung für Betriebsratstätigkeit", sagte eine Sprecherin. Es soll bei den Vorwürfen unter anderem um mutmasslich zu hohe Bezüge für Betriebsratschef Bernd Osterloh gehen. Der Sprecher des Verwaltungsrats betonte, dass nicht etwa gegen Osterloh ermittelt werde. Der VW-Betriebsrat lies verlauten, man sei über die Untersuchung der Staatsanwaltschaft informiert, halte das Vorgehen des Konzerns aber für rechtens. Der Betriebsrat erklärte, er werde "vergleichbar zu Bereichsleitern vergütet".

GRÜNES LICHT FÜR VW-VERGLEICH: (San Francisco) Volkswagen hat im Abgasskandal eine weitere juristische Hürde in den USA genommen. Ein Bundesrichter in San Francisco billigte am Donnerstag einen Vergleich, wonach die Besitzer von Dieselfahrzeugen mit Drei-Liter-Motoren mit insgesamt 1,2 Milliarden Dollar entschädigt werden sollen. Betroffen sind Besitzer von knapp 80'000 VW-, Porsche- und Audi-Modellen der Baujahre 2009 bis 2016. VW hatte sich wegen Betrugs in den USA schuldig bekannt. Der Vergleich deckt nun die Kosten für Rückkauf, Reparatur und gekündigte Leasing-Verträge der betroffenen Modelle. Ausserdem umfasst er 225 Millionen Dollar für einen Fonds gegen Verschmutzung. Der Richter hatte vor Monaten bereits einen Vergleich für die ebenfalls von der Manipulation der Abgaswerte betroffenen 480'000 Zwei-Liter-Autos im Volumen von 14,7 Milliarden Dollar gebilligt. Mit der nun erzielten Vereinigung summieren sich die Entschädigungen und Strafzahlungen von VW in den USA auf über 22 Milliarden Dollar.

FALL FÜR DIE JUSTIZ: (San Francisco) Der Streit um Technik von selbstfahrenden Autos zwischen Uber und der Google-Schwester Waymo wird zum Fall für Staatsanwälte. Der zuständige Richter will, dass sie zu Waymos Vorwürfen des Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen ermitteln. Die Firma hinter den bekannten selbstfahrenden Google-Autos wirft ihrem früheren führenden Entwickler Anthony Levandowski vor, er habe in grossem Stil vertrauliche Informationen heruntergeladen. Levandowskis späteres Start-up Otto wurde im vergangenen Jahr von Uber gekauft, und der Fahrdienst-Vermittler machte ihn anschliessend zum Chef seines Roboterauto-Programms. Deswegen wirft Waymo Uber den Einsatz gestohlener Technologie vor. Dabei geht es speziell um Laser-Radare, mit denen selbstfahrende Autos ihre Umgebung abtasten.

GELDSPRITZE FÜR UBER-KONKURRENT: (Peking) Der chinesische Uber-Rivale Didi Chuxing hat sich eine milliardenschwere Kapitalspritze gesichert. Der japanische Telekom-Konzern Softbank investiert fünf Milliarden Dollar in den Mitfahrdienst. Didi hatte Ende April angekündigt, über eine Kapitalerhöhung das internationale Wachstum voranzutreiben. Finanzkreisen zufolge würde Didi danach mit rund 50 Milliarden Dollar bewertet und wäre eines der teuersten Start-up-Unternehmen in der Volksrepublik. Didi entstand 2015 aus der Fusion der Fahrdienste der beiden Internet-Giganten Alibaba und Tencent. Vergangenen Sommer kaufte Didi das China-Geschäft von Uber.

ARCELORMITTAL MIT GEWINNSPRUNG: (Luxemburg) Anziehende Stahlpreise haben Arcelormittal zu Jahresbeginn beflügelt. Der weltgrösste Stahlproduzent konnte seinen Betriebsgewinn (EBITDA) im ersten Quartal auf 2,2 Milliarden Dollar mehr als verdoppeln. In der am Freitag vorgelegten Bilanz stach vor allem die positive Entwicklung in Europa hervor. Der Branchenprimus geht davon aus, dass der neue Schwung am weltweiten Stahlmarkt auch im laufenden Quartal spürbar bleibt. Im abgelaufenen Vierteljahr steigerte Arcelormittal seinen Umsatz um ein Fünftel auf 16,1 Milliarden Dollar.

ROTE ZAHLEN: (Hamburg) Hohe Treibstoffpreise und niedrige Frachtraten haben bei der deutschen Containerreederei Hapag-Lloyd die Verluste in den ersten drei Monaten des Jahres in die Höhe getrieben. Das Ergebnis fiel mit minus 62 Millionen Euro nochmals um 19 Prozent schlechter aus als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Es sei jedoch gelungen, Transportmenge und Umsatz zu steigern und die Reederei operativ in den schwarzen Zahlen zu halten, teilte das Unternehmen in Hamburg mit. Hapag-Lloyd transportierte 1,9 Millionen Standardcontainer (TEU), das sind 6,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz legte um 10,4 Prozent auf 2,13 Milliarden Euro zu, wobei der Anstieg auch durch Wechselkurseffekte begünstigt wurde.

KUNDENVERMÖGEN AUF HÖCHSTSTAND: (Vaduz) 235 Milliarden Franken: So viel verwalteten die Liechtensteiner Banken Ende letzten Jahres. Das sei ein neuer Höchststand, meldet die Finanzmarktaufsicht Liechtenstein FMA. Die Zahlen verdeutlichen, dass die Geldhäuser vor allem im Ausland wachsen. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die verwalteten Vermögen der Banken um 25 Milliarden Franken, wie aus der neuen Publikation "Finanzmarkt Liechtenstein" hervorgeht. Die Vermögen lagern nicht nur in Fürstentum, sondern vor allem auf ausländischen Gruppengesellschaften der Liechtensteiner Banken. Die Geldinstitute im Kleinstaat selbst verwalteten Ende letzten Jahres 137 Milliarden Franken. Der Netto-Neugeldzufluss der Banken inklusive deren ausländische Gruppengesellschaften betrug insgesamt 20 Milliarden Franken, gegenüber 8,5 Milliarden im Vorjahr.

(AWP)