VERKAUF: (Zürich) Das Telekommunikationsunternehmen Sunrise verkauft 2239 seiner Mobilfunkmasten. Die Antennen gehen für 500 Millionen Franken an ein Konsortium unter der Führung der spanischen Cellnex, an dem auch die Swiss Life und die deutsche Telekom beteiligt sind. Mit einem Grossteil des Verkaufspreises will Sunrise Schulden zurückzahlen und seine finanzielle Position verbessern. Der Rest der Verkaufssumme soll gemäss Sunrise in den Netzausbau, in Glasfaser-Partnerschaften und in das Verkaufsstellennetz investiert werden.

UMSATZPLUS (Bern) Die Herstellerin von Injektions- und Infusionssystemen Ypsomed hat im Geschäftsjahr 2016/17 einen Umsatz von 389,6 Millionen Franken erzielt. Das sind 15,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Den Reingewinn steigerte das Berner Unternehmen um 29,1 Prozent von 35,8 Millionen auf 46,2 Millionen Franken. Zur Umsatzsteigerung beigetragen haben gemäss Ypsomed insbesondere die beiden grössten Segmente Diabetes Care und Delivery Systems. Im Segment Diabetes Care, wo unter anderem Blutzuckermessgeräte für Diabetes-Patienten hergestellt werden, wuchs der Umsatz um 21,9 Prozent auf 245,9 Millionen Franken. Auch im Segment Delivery Systems, welches Injektionssysteme für Pharma- und Biotechunternehmen anbietet, konnte der Umsatz wachsen, er stieg um 7,5 Prozent auf 127,9 Millionen Franken.

ÜBERNAHME: (Freiburg) Aevis Victoria gibt seine Übernahmepläne für Lifewatch auf. Nach einem monatelangen Übernahmekampf überlässt die Freiburger Privatklinikgruppe dem US-Konzern Biotelemetry das Feld. Dieser hat zuvor sein Angebot für Lifewatch nachgebessert. Zum Kurs von Dienstagabend entspricht das Angebot von Biotelemetry etwa 14,60 Franken pro Aktie und hat einen Gesamtwert von rund 270 Millionen Franken. Mit der Übernahme des Zuger Medizinaltechnikunternehmens Lifewatch wollte Aevis Victoria ihr Standbein Telemedizin ausbauen. Zur weiteren Strategie in der Telemedizin gibt sich Aevis Victoria bedeckt.

WECHSEL: (Zürich) August Benz wird neues Mitglied der Geschäftsleitung der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg). Ab Anfang Juli wird er dem Geschäftsbereich Private Banking und Asset Management vorstehen. Derzeit leitet Benz als Managing Director in der Grossbank UBS den Bereich Kundenservice des Asset Managements. Nachdem Herbert Scheidt Anfang Juli 2016 zum neuen Präsidenten der SBVg gewählt worden ist, richtete die Bankiervereinung ihre Geschäftsleitung neu aus. Mit der Ernennung von August Benz ist dieser Prozess der Neuausrichtung abgeschlossen und die Geschäftsleitung wieder vollständig besetzt.

BELIEBTE PRIVATKREDITE: (Zürich) In der Schweiz hat schon jede dritte erwachsene Person einen Privatkredit aufgenommen. Männern greifen gemäss einer Umfrage des Internetvergleichsdienst Comparis deutlich häufiger auf diese Art der Finanzierung zurück als Frauen. Ebenso sind im Tessin Privatkredite beliebter als in der Deutschschweiz und der Romandie. Als häufigsten Grund für die Kreditaufnahme wurde in der Umfrage der Kauf eines Autos genannt. 49 Prozent brauchten dafür zusätzliche Mittel. Häufig dagegen sind Privatkredite aber auch, um finanzielle Löcher zu stopfen. Mehr als die Hälfte der befragten Kreditnehmer gab die Überbrückung finanzieller Schwierigkeiten und das Begleichen von offenen Rechnungen als Grund an.

STELLENABBAU: (Vaduz) Der Kristallglas-Konzern Swarovski streicht in Triesen im Fürstentum Liechtenstein erneut Arbeitsplätze. 30 Stellen aus dem Geschäftskundenservice werden nach Polen verlagert. Die betroffenen Mitarbeiter betreuen Geschäftskunden des Bereichs "lose Kristallkomponenten" in Europa und den aufstrebenden Märkten. Dieser Kundenservice wird im Verlauf des nächsten Jahres im polnischen Danzig in der neuen globalen Dienstleistungszentrale des Unternehmens weitergeführt, welche am 12. Juni eröffnet wird, wie Swarovski mitteilte. Für die betroffenen 30 Mitarbeiter in Triesen seien grosszügige Lösungen angekündigt worden, die über die üblichen Standards hinausgingen. Aktuell beschäftigt Swarovski 550 Mitarbeiter am liechtensteinischen Standort.

GELDPOLITIK: (Frankfurt) EZB-Präsident Mario Draghi sieht derzeit keinen Grund für Änderungen am geldpolitischen Ausblick der Notenbank. Das machte Draghi am Mittwoch auf einer Veranstaltung in Madrid deutlich. Laut Redetext sagte er, die Europäische Zentralbank (EZB) komme bei der Bewertung negativer Folgen ihrer Geldpolitik zu keiner neuen Einschätzung. Draghi hatte zuletzt wiederholt bekräftigt, dass die Schlüsselzinsen der Notenbank weit über die Zeit der Anleihenkäufe hinaus auf dem aktuell niedrigen Niveau oder sogar noch darunter liegen dürften.

MANAGEMENTWECHSEL: (Leiden/Hofheim) Neuer Chef des Möbelriesen Ikea wird wieder ein Schwede, obwohl der Konzern längst in den Niederlanden sitzt und seine Wachstumschancen in China oder Indien sieht. Ab September wird Jesper Brodin die Geschäfte führen. Der 48-Jährige ist derzeit am Stammsitz von Ikea in Älmhult zuständig für das Sortiment und die Lieferketten. Brodin arbeitet schon seit 1995 für Ikea, er fing als Einkäufer in Pakistan an. Auch in den Niederlanden und in China war er schon für den Konzern tätig. Zuletzt hatte er die Kreativzentrale "Ikea of Sweden" geleitet und damit für die Lieferketten und die Entwicklung des Sortiments verantwortlich gezeichnet.

NEUER CHEF (Stein) Der Schweizer Manager Daniel Rogger wird neuer Konzernchef des deutschen Stifteherstellers Faber-Castell. Der 49-Jährige soll die Führung des Unternehmens bereits am 1. Juni übernehmen. Damit steht erstmals in der langjährigen Firmengeschichte ein externer Manager an der Spitze des traditionsreichen Familienunternehmens. Es besteht seit 1761. Rogger verantwortete einer Mitteilung zufolge zuletzt als Unternehmenschef die Geschäfte des österreichischen Brillenherstellers Silhouette International Schmied AG. Zuvor habe er leitende Funktionen beim Uhren-Hersteller Swatch und dem weltweit agierenden Luxuskonzern Richemont innegehabt.

(AWP)