FAHRDIENSTE: (Zürich) Rasoul Jalali, Chef der Uber-Märkte Schweiz, Deutschland und Österreich, verlässt den Fahrdienstvermittler per Ende Juli. Wer sein Nachfolger beim Fahrdienstvermittler wird, ist noch nicht bekannt. Jalali nimmt ab August Einsitz im Verwaltungsrat der Schweizer Ideenschmiede Pegasus Digital. Mit dem Wechsel erfülle sich der 35-jährige den Wunsch, neue digitale Geschäftsmodelle aufzubauen und zu lancieren, teilte Pegasus Digital am Dienstag mit.

NEUER JOB: (Chur) Der noch amtierende Direktor von Schweiz Tourismus wird im Herbst oberster Bündner Touristiker. Eine ausserordentliche Generalversammlung der kantonalen Marketingorganisation Graubünden Ferien (GRF) wählte Jürg Schmid zum neuen Präsidenten. Schmid führt sein Amt als Direktor von Schweiz Tourismus noch bis Ende 2017 weiter, wie die Marketingorganisation GRF mitteilte. Das Mandat als GRF-Präsident übernimmt er Anfang Oktober. Er ersetzt den bisherigen Präsidenten Marcel Friberg. Schmid hatte im Mai bekannt gegeben, dass er nach dem Ausstieg bei Schweiz Tourismus eine Marketingagentur gründen und einige wenige Mandate übernehmen wolle. Eines davon sei jenes als Präsident von GRF. Der 55-Jährige ist seit November 1999 Direktor von Schweiz Tourismus.

SWISSAIR-LIQUIDATION: (Küsnacht) Gute Nachrichten für die Gläubiger der ehemaligen Swissair: Der Liquidator und der Gläubigerausschuss haben beschlossen, eine dritte Abschlagszahlung von 8,4 Prozent an die Gläubiger mit anerkannten Forderungen in der 3. Klasse auszuführen. Als Grund dafür nennt Swissair-Nachlassverwalter Karl Wüthrich im Zirkular Nr. 24 die aktuelle Finanzlage der Swissair und die weit fortgeschrittene Bereinigung des Kollokationsplans. Die Vorbereitungen für die Abschlagszahlung hätten abgeschlossen werden können. Wegen der grossen Zahl Gläubiger werde die Ausführung der Zahlungen jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen. Frühestens ab Juli 2017 erfolgten daher die Auszahlungen. Mit der ersten und der zweiten Abschlagszahlung haben die Gläubiger bereits 8,1 Prozent erhalten. Die noch zu erwartende, zukünftige Nachlassdividende wird laut den aktuellen Angaben zwischen 9,5 und 10 Prozent betragen.

IMMOBILIEN: (Zürich) Die Immobiliengesellschaft Züblin verkauft ihre deutschen Liegenschaften an die britische Immobiliengesellschaft CLS. Das Portfolio umfasst zwölf Liegenschaften mit einem Brutto-Anlagewert von 152,2 Millionen Euro. Der Vertrag wurde am Dienst unterzeichnet, wie Züblin mitteilte. Der Verkauf werde zu einem Netto-Mittelzufluss von rund 52,1 Millionen Euro führen. Zudem steige die Eigenkapitalquote von 32 Prozent per Ende März auf 45 Prozent. Die Transaktion soll im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2017/2018 erfolgen. Züblin verkauft die Immobilien wegen der guten Marktlage in Deutschland und der hohen Nachfrage nach Büroliegenschaften.

PRODUKTIONSFORTSETZUNG: (Gränichen) Der Heizungs- und Lüftungshersteller Zehnder Group will die Produktion im türkischen Manisa Anfang Juli wieder aufnehmen. Diese wurde nach mehreren stärkeren Erdbeben Ende Mai gestoppt. Die Sicherheit des Gebäudes werde derzeit mit baulichen Massnahmen verbessert, teilte das Unternehmen mit Sitz in Gränichen AG mit. Die Arbeiten sollen Ende Juni abgeschlossen sein. In Manisa stellt das Unternehmen Badheizkörper her. Der Produktionsstopp führe bei den Kunden zu Lieferverzögerungen. Für eingeschränkte Bestellmengen könne auf den Produktionsstandort im polnischen Boleslawiec ausgewichen werden.

UHRMACHERSCHULE IM TESSIN: (Giubiasco) In Giubiasco im Kanton Tessin ist in dieser Woche die erste Uhrmacherschule der italienischen Schweiz eingeweiht worden. Mit dem Ausbildungszentrum südlich des Gotthards will die Branche den Nachwuchsmangel bekämpfen und ihr Image aufpolieren. Ab Oktober soll der erste vollständige Ausbildungsjahrgang von 25 Personen starten, teilte der Branchenverband der Tessiner Uhrenindustrie ATIO am Dienstag anlässlich der Einweihung mit. Die Absolventen sollen dann Diplome erhalten, die auf kantonaler und nationaler Ebene anerkannt sind - die Schulgründung geht auf die private Initiative der Unternehmen zurück. Die Uhrmacherbranche zählt im Tessin rund 40 Unternehmen, die 3000 Menschen beschäftigen. Bislang gab es in der Schweiz entlang des Jurabogens sechs Uhrmacherschulen: In Biel, Genf, Le Locle, Le Sentier, Pruntrut und Grenchen.

PARTNERSCHAFT IM 3D-DRUCK: (Basel) Der Basler Zahnimplantatehersteller Straumann und der deutsche 3D-Druckspezialist Rapid Shape vertiefen ihre bereits angekündigte Partnerschaft. Das Ziel der Zusammenarbeit sei die beschleunigte Verbreitung der 3D-Drucktechnologie in der Zahnmedizin, teilte Straumann mit. Straumann hat im Rahmen der Kooperation eine Minderheitsbeteiligung von 35 Prozent an Rapid Shape erworben. Diese Transaktion ermögliche es Rapid Shape, in den weiteren Ausbau der Entwicklung, der Produktion und des Kundendienstes zu investieren. Angaben zu den finanziellen Details machte Straumann nicht.

NEUE KAPITAL: (Lyss) Das Berner Technologieunternehmen Feintool beschafft sich neues Kapital. Ein Kreditvertrag über 90 Millionen Franken mit sechs Banken aus der Schweiz und Deutschland ist unterzeichnet worden. Der Vertrag habe eine Laufzeit von fünf Jahren, teilte die im Bereich Feinschneiden tätige Industriegruppe am Mittwoch mit. Er sichere Investitionen für geplantes Wachstum. Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz des Autozulieferers um 8,5 Prozent auf 552,2 Millionen Franken. In diesem Jahr rechnet Feintool mit einer Steigerung auf 580 Millionen Franken, nachdem im ersten Quartal mit 145 Millionen ein Wachstum um 4,2 Prozent resultiert hatte.

KEINE ENTSCHÄDIGUNG: (Brüssel) Volkswagen-Kunden in Europa können anders als in den USA nicht mit einer Entschädigung durch den Wolfsburger Autokonzern infolge des Abgasskandals rechnen. Ein Sprecher der EU-Kommission bestätigte einen Vorabbericht der Zeitung "Die Welt" Die Brüsseler Behörde habe sich aber mit VW auf eine "De-Facto-Extragarantie" von zwei Jahren auf Bauteile geeinigt, die von der Reparatur betroffen seien, sagte der Sprecher. VW wollte dem Bericht zufolge nicht von einer rechtlich verbindlichen Garantie sprechen, sondern von einer "vertrauensbildenden Massnahme". Die EU-Kommission hatte bisher darauf bestanden, dass auch VW-Kunden in Europa entschädigt werden.

KÄSE IST NICHT KÄSE: (Brüssel) Vegane Produkte dürfen nicht unter Namen wie "Pflanzenkäse" oder "Tofubutter" verkauft werden. Das hat der EU-Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg entschieden. Die höchsten Richter der EU verwiesen auf Regelungen im europäischen Recht, wonach die Bezeichnung "Milch" Produkten vorbehalten ist, die aus der "normalen Eutersekretion" von Tieren gewonnen werden. Das Gleiche gilt für Begriffe wie "Rahm", "Sahne", "Butter", "Käse" oder "Joghurt". Hintergrund ist eine Klage gegen das deutsche Unternehmen Tofutown. Tofutown stellt rein pflanzliche Produkte her. Das Unternehmen vertreibt diese unter Namen wie "Veggie-Cheese" oder "Cream", weist dabei aber immer auch auf den pflanzlichen Ursprung hin.

TIEFERE REALLÖHNE: (London) Die Reallöhne in Grossbritannien schrumpfen trotz des robusten Arbeitsmarktes so kräftig wie seit 2014 nicht mehr. Von Februar bis April sanken sie um 0,4 Prozent zum Vormonat. Zwar wuchsen die Löhne um durchschnittlich 2,1 Prozent, doch liess die Inflation davon nichts übrig. Die Teuerungsrate erreichte im Mai mit 2,9 Prozent den höchsten Stand seit fast vier Jahren. Ein Grund dafür ist die Schwäche der Landeswährung Pfund, die nach dem Brexit-Votum abgewertet hat und Importe dadurch teurer macht. Die Arbeitslosenquote verharrte von Februar bis April nach Kriterien der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) bei 4,6 Prozent und damit auf dem niedrigsten Wert seit rund 42 Jahren.

NEUER REKORD: (Luxemburg) Die EU zählt mehr Erwerbstätige als je zuvor. Im ersten Quartal dieses Jahres hatten 234,2 Millionen Menschen einen Arbeitsplatz, wie die EU-Statistikbehörde mitteilte. 154,8 Millionen Jobs sind demnach in der Eurozone angesiedelt. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg die Zahl um 1,5 Prozent in der Währungsgemeinschaft sowie 1,4 Prozent in der gesamten EU. Gegenüber dem letzten Quartal 2016 nahm die Zahl der Erwerbstätigen sowohl in der Eurozone als auch in der EU um 0,4 Prozent zu. Die meisten Arbeitsplätze entstanden der Statistik zufolge in Estland (+2,8 Prozent), Malta (+1,7 Prozent), Schweden (+1,2 Prozent) und Irland (+1,1 Prozent).

AUF DEM PRÜFSTAND: (Brüssel) Die EU-Kommission nimmt die Vertriebspraktiken des Sportartikelherstellers Nike, der Universal Studios und der "Hello Kitty"-Firma Sanrio ins Visier. Die Wettbewerbsbehörde kündigte an, deren Lizenzverträge zu prüfen. Die kartellrechtliche Prüfung soll klären, ob die Firmen Händlern verbieten, Merchandisingprodukte online oder über Landesgrenzen hinweg zu verkaufen. Dies würde gegen EU-Wettbewerbsrecht verstossen. Im Wettbewerbsrecht ist festgelegt, dass Unternehmen untereinander keine Vereinbarungen treffen dürfen, die den Wettbewerb einschränken, verfälschen oder verhindern. Die Kommission befürchtet, dass durch die Lizenzbeschränkungen der drei Konzerne die Angebotsvielfalt eingeschränkt wird und letztlich der Konsument höhere Preise zahlen muss.

AUF WACHSTUMSKUR: (Madrid) Mehr Filialen und der Ausbau des Online-Geschäfts haben dem weltgrössten Textildetailhändler Inditex einen Gewinnsprung beschert. Unter dem Strich legte das Ergebnis im ersten Quartal um 18 Prozent auf 654 Millionen Euro zu. Die Umsätze kletterten um 14 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro, wie die spanische Zara-Mutter mitteilte. Der Branchenprimus eröffnete in den ersten drei Monaten des im Februar startenden Geschäftsjahres eine Reihe neuer Vorzeigeläden etwa in Madrid und Moskau. Zugleich bauten die Spanier den Internet-Handel in Südostasien weiter aus. Nach Singapur, Malaysia, Thailand und Vietnam soll der Online-Shop der Marke Zara in der zweiten Jahreshälfte auch in Indien an den Start gehen. Zu Inditex gehört neben Zara unter anderem auch die etwas teurere Modemarke Massimo Dutti sowie die auf jüngere Kunden ausgerichtete Kette Pull&Bear.

WOHLFÜHLKONJUNKTUR: (Berlin) Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) befürchtet keine Überhitzung der Konjunktur. Es hob seine Prognose für das Wachstum des deutschen Bruttoinlandproduktes in diesem Jahr von 1,4 auf 1,5 Prozent an und geht für 2018 weiterhin von 1,7 Prozent aus. "Derzeit befindet sich die deutsche Wirtschaft in einer Wohlfühlkonjunktur", erklärten die Berliner Forscher. Die Zahl der Beschäftigten habe historische Höchststände erreicht und klettere kräftig weiter, die Einkommen der privaten Haushalte stiegen und die öffentlichen Kassen seien prall gefüllt. Die Produktionskapazitäten der Unternehmen seien zudem gut ausgelastet. "Von einer drohenden Überhitzung der Wirtschaft kann keine Rede sein", betonte DIW-Präsident Marcel Fratzscher.

(AWP)