UMBAU: (Zürich) Die UBS baut ihre Vermögensverwaltung in Europa und den Schwellenländern um. Ein UBS-Sprecher erläuterte, dass diese Veränderung einem Bedürfnis der Kunden entspräche und damit optimal für das weitere Wachstum in der Vermögensverwaltung sei. Die Anpassung sei zudem eine Reaktion auf die Vereinheitlichung von gesetzlichen Regulierungen und mit Blick auf den automatischen Informationsaustausch in Steuersachen sinnvoll. Es handle sich aber um keine Sparübung, keine Stellen würden abgebaut. Die Kernpunkte des Umbaus sind: Ein One-Market-Ansatz, gemäss dem ein UBS-Kunde künftig zentral von einer Stelle bedient wird, egal ob er sein Vermögen im Heimatland lässt oder über die Grenze ins Ausland bringt. Die UBS verringert ausserdem die Zahl ihrer Buchungszentren im grenzüberschreitenden Geschäft von derzeit zehn auf neu drei.

DURCHKREUZT: (Muttenz BL/Buffalo) Ein US-Investor hat die in Minne angelaufene Fusion zwischen dem Schweizer Spezialchemiekonzern Clariant und dem US-Konkurrenten Huntsman durchkreuzt. Grosse Aktionäre von Clariant stellten sich darauf erneut hinter die Zusammenlegung. Die opponierende White Tale Holding hält nach eigenen Angaben inzwischen 7,2 Prozent an Clariant. Die geplante Transaktion bewerte Clariant zu tief und sei strategisch falsch. White Tale fordert die übrigen Clariant-Aktionäre auf, die Fusion abzulehnen. Clariant und Huntsman hatten im Mai eine Fusion über einen Aktientausch angekündigt.

ABSCHLUSS: (Zürich/Lugano) Die Vermögensverwalterin EFG International hat die rechtliche und operative Integration der BSI in Monaco abgeschlossen. Mit diesem Schritt sei die legale Integration von weltweit allen BSI-Einheiten nun vollzogen, teilte EFG mit. Die Einbindung von BSI sei damit innerhalb des geplanten Zeitrahmens gelungen. Unter dem Namen "BSI Monaco SAM" sei BSI in Monaco nun legal und operativ in die EFG Bank (Monaco) S.A. integriert. Das kombinierte Geschäft werde künftig unter dem Namen EFG geführt.Die vollständige Integration von BSI, die Markt für Markt vorgenommen worden ist, hat laut EFG acht Monate gedauert. Ende 2016 wurden dabei die BSI in Singapur, im ersten Quartal die BSI in Hongkong und auf den Bahamas und im April und Mai die BSI in der Schweiz und in Luxemburg rechtlich integriert.

HILFE: (Zürich) Auch nach der Absage an eine "Superbank" für Verwaltungs- und Abwicklungsaufgaben will die Finanzinfrastrukturbetreiberin SIX den hiesigen Finanzinstituten bei der Umsetzung von neuen Vorschriften helfen. Sie bietet den Banken eine Infrastrukturlösung für die neuen Anlegerschutzregeln an. Diese treten in der EU ab nächstem Jahr in Kraft und fordern detaillierte Dokumente zur Information der Anleger über Finanzprodukte. So wird etwa geregelt, wie Risiken und Kosten dargestellt werden müssen oder wie Anleger über ihre Steuerpflichten informiert werden müssen. Dies führt zu einer Flut an Informationen. Diese Aufgaben will die SIX für die Banken übernehmen, damit nicht jede einzelne Bank diese für sich lösen muss. Denn die neuen Regulatorien werden erhebliche Kosten verursachen und betriebliche Anpassungen erfordern.

UNTERSUCHUNG: (Zürich) Der Präsident Tschads, Idriss Déby, lässt das Vorgehen beim Milliarden-Darlehen von Glencore untersuchen. "Ich muss zugeben, dass die Vorgehensweise beim Glencore-Darlehen unverantwortlich war", sagte Déby gegenüber dem französischen Sender "TV5Monde". Glencore befände sich in konstruktiven Gesprächen mit der Regierung, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur sda.

AUSLAGERUNG: (Zürich) Die Credit Suisse lagert im Zuge ihrer Sparanstrengungen 58 ihrer IT-Angestellten an die indische Computerservice-Firma HCL Technologies aus. Die betroffenen Beschäftigten würden ihre derzeitigen Verträge und Gehälter für die nächsten zwölf Monate behalten, sagte eine Sprecherin der Grossbank. Zudem blieben die Jobs in Zürich. Jene Mitarbeiter, die die neuen Verträge mit HCL nicht annehmen wollten, müssten die Bank verlassen, sagte die Sprecherin weiter.

KEIN QUARK: (Hochdorf) Der Milchverarbeiter Hochdorf wird sein deutsches Werk Uckermärker Milch neu ausrichten und dort keinen Quark mehr herstellen. Uckermärker Milch werde sich auf werthaltige Produkte und Märkte konzentrieren und ihre Marktposition mit Butter, Buttermilch und veredelten Milchpulvern ausbauen, teilte Hochdorf mit. Es werde in neue Produktionstechnologien für wertschöpfungsstarke Produkte investiert. Hochdorf will nach eigenen Angaben die Quarkerei voraussichtlich per Ende Oktober aufgegeben. Diese lasse sich wegen Veränderungen im Markt nicht mehr gewinnbringend betreiben. Es werde kaum zu Kündigungen kommen, dies wegen natürlichen Fluktuationen und auslaufenden, befristeten Arbeitsverträgen, teilte Hochdorf mit.

GENEHMIGT: (Wien/Bussnang) Die EU-Kommission hat ein Joint Venture der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und der Schweizer Stadler Rail zur Instandhaltung der Westbahn-Flotte genehmigt. Beide Unternehmen kontrollieren somit die Stadler Linz GmbH, die bisher alleine unter der Kontrolle von Stadler stand. Die EU-Kommission erklärte, wegen der beschränkten Aktivitäten von Stadler Linz auf dem österreichischen Markt gebe es keine Wettbewerbsbedenken. Das Joint Venture wurde im vereinfachten Verfahren genehmigt.

ZUKAUF: (Rümlang ZH) Das Schweizer Sicherheitstechnologie-Unternehmen Dormakaba wächst im pazifischen Raum. Es kauft das australische Unternehmen Kilargo. Dieses produziert im Rahmen von Bauprojekten Türdichtungen, die das Eindringen etwa von Feuer und Rauch verhindern sollen. Die Dormakaba-Gruppe unterzeichnete laut Mitteilung eine entsprechende Vereinbarung und erwartet, dass die Transaktion im laufenden Monat abgeschlossen werden wird. Kilargo soll vollständig übernommen und in den kommenden Monaten in die bestehenden Organisationen integriert werden. Das australische Unternehmen beschäftigt 55 Mitarbeitende und erzielte im Geschäftsjahr 2015/2016 einen Umsatz von knapp 13 Millionen Franken.

TIEF: (Vaduz FL) Im Fürstentum Liechtenstein ist die Arbeitslosenquote im Juni so tief gewesen wie seit 15 Jahren nicht mehr. Die Quote von 1,8 Prozent wurde letztmals im Jahre 2002 erreicht. 347 Personen waren in Liechtenstein Ende Juni ohne Arbeit, 34 weniger als im Mai. Der Rückgang drückte die Arbeitslosenquote von 2 auf 1,8 Prozent, wie der Arbeitsmark Service AMS bekanntgab. 44 Arbeitslose waren zwischen 15 und 24 Jahre alt, 196 zwischen 25- und 49-jährig sowie 107 über 50 Jahre alt. Die Abnahme der Zahl der Arbeitslosen betraf alle Alterskategorien.

GENEHMIGT: (Brüssel) Die Europäische Union hat die Staatshilfe für die italienische Krisenbank Monte dei Paschi di Siena genehmigt. Die älteste Bank der Welt und die aktuelle Nummer fünf in Italien habe zuvor einem Umbau ihres Geschäftsmodells zugestimmt, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit. Demnach konzentriert sie sich auf kleine und mittelständische Unternehmen sowie auf Privatkunden. Ausserdem transferiere die Bank 26,1 Milliarden Euro an faulen Krediten in ein privat finanziertes Finanzvehikel. Die obere Führungsebene solle zudem maximal das Zehnfache des durchschnittlichen Einkommens der Beschäftigten verdienen.

EINBRUCH: (Frankfurt) Die Staatsanleihen-Käufe der Europäische Zentralbank (EZB) sind zum Monatsende kräftig gesunken. In der Woche bis zum 30. Juni nahmen die nationalen Notenbanken der Euro-Zone Staatspapiere und andere öffentliche Schuldtitel im Umfang von 4,35 Milliarden Euro in ihre Bücher nach 12,46 Milliarden Euro die Woche zuvor, wie die EZB mitteilte. Die Währungshüter berichtigten zum Quartalsende den Wert ihrer erworbenen öffentlichen Schuldtitel um 5,73 Milliarden Euro nach unten. Die Käufe sollen die Wertpapiere für Geschäftsbanken unattraktiv machen und sie zu einer stärkeren Kreditvergabe anregen. Das Gesamtprogramm umfasst noch weitere Titel wie etwa Firmenanleihen oder Pfandbriefe und soll noch bis Ende dieses Jahres laufen. Dann soll es ein Gesamtvolumen von 2,28 Billionen Euro erreichen. Per Ende Juni waren es 1,95 Billionen Euro.

GEDULD: (Frankfurt) EZB-Chefvolkswirt Peter Praet sieht die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrer Politik der grossen Geldschwemme noch nicht am Ziel. "Unsere Mission ist noch nicht erfüllt", sagte Praet laut Redetext auf einer Veranstaltung in Rom. Geduld und Beständigkeit seien erforderlich. Zwar helle sich das wirtschaftliche Umfeld auf. "Doch die gemessene Inflation bleibt äusserst schwankungsreich", sagte der Belgier. Der zugrundeliegende Preisdruck sei nach wie vor verhalten. Die Basiserwartungen für die Inflation seien noch immer entscheidend abhängig von den sehr günstigen Finanzierungsbedingungen. Die Inflation im Euro-Raum lag im Juni mit 1,3 Prozent weit unter der Zielmarke der Währungshüter von knapp unter zwei Prozent.

GESUNKEN: (Madrid) Spanien kommt beim Abbau der Massenarbeitslosigkeit weiter voran. Im Juni nahm die Zahl der Menschen ohne Job zum Vormonat um 2,8 Prozent ab, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Damit waren noch 3,36 Millionen Menschen erwerbslos - das niedrigste Niveau seit acht Jahren. Spaniens Wirtschaft hat nach Jahren der Rezession wieder kräftig Fahrt aufgenommen. Laut Ministerium wurde bereits 2,28 Millionen Jobs wieder aufgebaut, die nach dem Platzen einer Immobilienblase im Jahr 2008 verloren gegangen waren. Dies entspricht knapp 70 Prozent. Die vom Statistikamt berechnete Arbeitslosenquote lag im ersten Quartal bei 18,75 Prozent. Die Regierung in Madrid erwartet, dass sie bis 2020 auf 11,1 Prozent sinken wird.

EINIGUNG IN SICHT: (Brüssel) Die EU peilt für Donnerstag eine Grundsatzeinigung mit Japan über ein gemeinsames Handelsabkommen an. Der Deal dürfte beim Brüssel-Besuch des japanischen Regierungschef Shinzo Abe und damit kurz vor dem Hamburger G20-Gipfel besiegelt werden, teilte der Europäische Rat mit. Abe werde mit EU-Ratspräsident Donald Tusk und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zusammenkommen. "Es ist zu erwarten, dass sie eine politische Einigung über ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan sowie eine Verständigung über eine strategische Partnerschaft zwischen der EU und Japan verkünden." Japan ist nach den USA und China die drittgrösste Volkswirtschaft, noch vor Deutschland. Das Handelsvolumen zwischen der EU und Japan belief sich 2016 auf etwa 125 Milliarden Euro.

WARNUNG: (Berlin) Führende Ökonomen warnen vor einem Scheitern des G20-Gipfels. Sollten sich die Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer bei wichtigen Themen jeweils nur auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen, wäre das Gremium gelähmt und blockiert, erklärten Experten mehrerer Forschungsinstitute der G20-Länder in Berlin. Dann hätten US-Präsident Donald Trump und andere Politiker die Oberhand gewonnen, die nach dem Motto "Mein Land zuerst" vorgingen, sagte der Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE), Dirk Messner. Es gebe jedoch auch die Möglichkeit, dass viele G20-Länder angesichts solcher Herausforderungen enger zusammenstehen und sich gemeinsam für Themen wie Klimaschutz einsetzen könnten.

AUSBAU: (Singapur) China treibt die Erdgas-Nutzung mit Plänen für einen massiven Ausbau seiner unterirdischen Speicher voran. Bis 2020 solle Platz für 14,8 Milliarden Kubikmeter (bcm) und bis 2030 für 35 Milliarden bcm geschaffen werden, teilte die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission mit. Zudem wird die Stromgewinnung aus Erdgas finanziell gefördert. Unternehmen sollen ermutigt werden, Flüssiggas zu kaufen, entsprechende Ladeterminals zu bauen und in die Erschliessung von Erdgasfeldern im Ausland zu investieren. Ziel sei es, dem Klimawandel zu begegnen und die Umweltverschmutzung zu verringern.

(AWP)