AMAG ÜBERNIMMT SHAROO: (Zürich) Der Schweizer Autohändler Amag übernimmt die Aktienmehrheit der Car-Sharing-Plattform Sharoo. Die Migros, bisherige Mehrheitsaktionärin und Gründerin des Start-ups, behält knapp 20 Prozent der Anteile. Amag erhöht ihre bisherige Beteiligung von 11,2 auf 50,4 Prozent.. Die Übernahme sei ein länger geplanter, strategischer Entscheid, lässt sich Sharoo-Chefin Carmen Spielmann in einer Mitteilung zitieren. Sharoo wurde 2014 als Spin-off der Migros-Tochter m-way gegründet. Das Unternehmen ermöglicht es Firmen und Privaten, ihre Autos zu ungenutzten Zeiten zu vermieten. Nach eigenen Angaben machen rund 1400 Anbieter und 50'000 Nutzer von der Plattform Gebrauch.

STELLENABBAU BEI BOMBARDIER: (Zürich/Villeneuve) Bis 2018 will Bombardier in der Schweiz bis zu 167 Festanstellungen abbauen. Davon streicht der kanadische Flugzeug- und Zughersteller noch dieses Jahr zehn Arbeitsplätze am Standort Villeneuve VD und 31 in Zürich. Die Mitarbeitenden wurden am Freitag informiert. Die Restrukturierung habe wie vorgesehen diesen Monat begonnen, teilte Bombardier nach Abschluss des Konsultationsverfahrens mit. Mitarbeitende unter dem Gesamtarbeitsvertrag seien frühestens ab August betroffen. Die frühzeitigen Pensionierungen eingerechnet, streiche Bombardier dieses Jahr 45 Festanstellungen. Die Umstrukturierung der beiden Schweizer Standorte findet im Zusammenhang mit der umfassenden Reorganisation von Bombardier statt, welche der kanadische Konzern letztes Jahr angekündigt hatte.

CHEFWECHSEL BEI EVOLVA: (Reinach BL) Beim Baselbieter Biotech-Unternehmen Evolva kommt es zum Wechsel an der Führungsspitze. Der langjährige Chef und Mitgründer Neil Goldsmith tritt von seinem Amt zurück und scheidet auch aus dem Verwaltungsrat aus. Sein Nachfolger wird Simon Waddington, derzeit Chief Operating Officer (COO) von Evolva. Der Verwaltungsrat und Goldsmith seien übereingekommen, dass sich die unternehmerischen Stärken von Goldsmith nicht mit einem stärker fokussierten Ansatz decken, teilte Evolva am Donnerstagabend mit.

AMTSZEIT VERLÄNGERT: (Genf) Der Kenianer Mukhisa Kituyi bleibt an der Spitze der UNO-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) in Genf. Auf Empfehlung von Generalsekretär Antonio Guterres hat die UNO-Generalversammlung in New York seine Amtszeit um vier Jahre verlängert. Die Abstimmung fand am Donnerstag in New York statt. Die zweite Amtsperiode von Kituyi als Generalsekretär der UNCTAD fängt im September an. Der Kenianer trat sein Amt 2013 an und war zuvor mehrere Jahre kenianischer Handelsminister und während einer langen Zeit auch Parlamentarier. Als seine Stellvertreterin in der UNCTAD fungiert seit Anfang Juli die ehemalige belgische Ministerin Isabelle Durant. Mit ihr rückte erstmals eine Frau in eine Leitungsfunktion dieser Organisation der UNO-Vollversammlung.

SICHERHEIT GEHT VOR: Die Schweiz ist ein guter Ort für Start-ups. Dennoch zögern viele Leute, sich bei einem Jungunternehmen zu bewerben. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage des Personalvermittlers Randstad. So gaben 70 Prozent der Befragten an, die Schweiz sei ein guter Ort, um ein Start-up zu betreiben. Gleichzeitig gaben nur 42 Prozent der Umfrageteilnehmer an, bei einem Start-up arbeiten zu wollen. Dieser Prozentsatz liegt unter dem globalen Durchschnitt von 50 Prozent. Einzig von den 18 bis 34-jährigen Männern können sich mehr als die Hälfte vorstellen, zu einem Jungunternehmen zu wechseln. Einer der wichtigsten Faktoren bei der Auswahl eines Arbeitgebers sei die berufliche Sicherheit. Es könne sein, dass Arbeitnehmende deshalb zögerten, sich bei einem Start-up zu bewerben, schreibt Randstad in einer Mitteilung.

WENIGER DEVISEN: Die Fremdwährungsreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sind im vergangenen Monat zum zweiten Mal in Folge zurückgegangen. Im Juni hielt die SNB noch Euros, Dollars und andere Währungen im Wert von 693,5 Milliarden Franken. Das sind 700 Millionen weniger als noch im Mai. Von Februar bis April waren die Devisenreserven noch um fast 53 Milliarden Franken angestiegen. Im Mai ergab sich in Rückgang um knapp 3 Milliarden Franken. Rückschlüsse auf Devisenmarktinterventionen, lassen sich aus den Angaben zu den Reserven nicht direkt ziehen. So hat zwar der Euro im Juni zum Franken rund 0,4 Prozent an Wert gewonnen. Der US-Dollar ist im gleichen Zeitraum dagegen gut 1,2 Prozent gesunken. Die SNB hält rund drei Viertel ihrer Devisenreserven in diesen beiden Währungen.

COMET WÄCHST WEITER: (Flamatt FR) Der Freiburger Röntgensystemhersteller Comet hat im ersten Halbjahr von einem starken Halbleitergeschäft profitiert. Der Umsatz stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 43 Prozent auf 214 Millionen Franken. Aufgrund des Umsatzwachstums sowie gleichzeitig verbesserter Kostenstrukturen liege auch der Reingewinn deutlich über dem ersten Vorjahreswert, teilte das Unternehmen mit. Die detaillierten Halbjahreszahlen wird Comet am 16. August 2016 bekannt geben.

NEUER FINANZCHEF: Der Finanzchef der Fluggesellschaft Swiss, Roland Busch, wechselt per 1. Januar 2018 zum Mutterkonzern Lufthansa. Der 54-Jährige wird ersetzt durch Lufthansa-Chefjurist Michael Niggemann. Niggemann ist 43-jährig und seit 2007 für die Lufthansa-Gruppe tätig, wie die Swiss mitteilte. Zu den Gründen für den Wechsel werden keine Angaben gemacht. Roland Busch wird bei Lufthansa neu die Stelle als Generalbevollmächtigter und Head of Future Finance bekleiden. In dieser Funktion unterstützt er Gruppen-Finanzchef Ulrik Svensson bei der Ausrichtung des Finanzbereichs auf künftige Herausforderungen.

WÜRTH WEITER AUF WACHSTUMSKURS: (Chur) Der weltweit tätige Würth-Konzern ist in den ersten sechs Monaten in der Schweiz stärker gewachsen als international. Das Umsatzplus auf dem Schweizer Markt belief sich auf 14,3 Prozent. Insgesamt erreichte der Schweizer Umsatz des im Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial tätigen Unternehmens 487 Millionen Euro, wie die Würth-Gruppe, die ihren internationalen Hauptsitz in Chur hat, am Freitag mitteilte. Der Gruppen-Umsatz kletterte im ersten Semester um 7,8 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro. 7,1 Prozent betrug das Wachstum in Lokalwährungen. Das Betriebsergebnis steigerte Würth um 21,8 Prozent auf 335 Millionen Euro.

UHRENINDUSTRIE: Die Schweizer Uhrenhersteller Corum und Eterna erhalten einen neuen Chef. Wie der chinesische Besitzer Citychamp Watch & Jewellery am Freitag mitteilte, leitet ab 1. September Jérôme Biard das europäische Uhrengeschäft des Konzerns. Biard ist seit 25 Jahren in der Uhrenbranche tätig. Unter anderem war er Verkaufs- und Marketingleiter des Luxusgüterkonzerns Richemont, wo er die Marken Vacheron Constanin und Cartier betreute. Seit dem Abgang von Davide Traxler im Mai war der Chefposten bei Corum in La Chaux-de-Fonds und Eterna in Grenchen vakant.

GIGANTISCHES BATTERIESYSTEM: (Adelaide) Der Elektroautospezialist Tesla will im Süden Australiens nach eigenen Angaben das weltweit grösste Batteriesystem zur Speicherung von erneuerbarer Energie bauen. Die Lithium-Ionen-Zellen mit einer Gesamtleistung von 100 Megawatt sollen bis Ende des Jahres stehen und 30'000 Häuser mit Strom versorgen. Das gaben Unternehmenschef Elon Musk und der Premierminister des Bundesstaates Südaustralien, Jay Weatherill, am Freitag in Adelaide bekannt. Im September vergangenen Jahres war nach einem Unwetter der Strom in Südaustralien ausgefallen. Der gesamte Landesteil mit 1,7 Millionen Einwohnern war für Tage vom nationalen Netz abgeschnitten. Die beiden grossen Telefonnetzwerke blieben tot, grosse Bergwerke mussten die Förderung einstellen. Die Regierung hatte daraufhin das Projekt ausgeschrieben, um künftig eine sichere Stromversorgung in der Region gewährleisten zu können.

IM AUFSCHWUNG: (Berlin) Die deutschen Unternehmen haben ihre Produktion im Mai überraschend kräftig ausgeweitet. Industrie, Baubranche und Energieversorger erzeugten zusammen 1,2 Prozent mehr als im Vormonat, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Das war bereits der fünfte Anstieg in Folge. Ökonomen hatten lediglich ein Plus von 0,3 Prozent erwartet, nachdem die Fertigung im April um 0,7 Prozent zugelegt hatte. "Die zum Jahresende 2016 starke Dynamik bei den Auftragseingängen übersetzt sich seit Jahresbeginn in eine lebhafte Ausweitung der Produktionszahlen", betonte das Ministerium.

NEUES VERFAHREN: (Detroit) Die US-Regierung will einen ehemaligen Audi-Manager wegen angeblicher Mittäterschaft beim Abgas-Skandal des Volkswagen-Konzerns zur Verantwortung ziehen. Gegen den 60-jährigen Italiener, dem Verschwörung zum Betrug und Verstösse gegen US-Umweltrecht vorgeworfen werden, wurde Strafanzeige beim zuständigen Gericht in Detroit im US-Bundesstaat Michigan gestellt. Er wird beschuldigt, bei der VW-Tochter Audi von etwa 2006 bis November 2015 ein Team von Ingenieuren geleitet zu haben, das für die Abgaskontrollsysteme der Modelle für den US-Markt zuständig war, teilte das Justizministerium am Donnerstag in Washington mit. In diesen Zeitraum fällt laut US-Ermittlern die systematische Manipulation von Emissionswerten des Schadstoffs Stickoxid mittels einer speziellen Software zum Austricksen von Abgastests. Der Angeklagte soll Teil einer Verschwörung gewesen sein, bei der dieser vorsätzliche Abgasbetrug angeordnet wurde.

EXPANSION AUF KURS: (Bern) Die überregional tätige Bank Valiant ist mit ihrer Expansionsstrategie "vom Genfersee bis an den Bodensee" laut ihrem Chef Markus Gygax auf Kurs. Im laufenden und im kommenden Jahr werde Valiant drei neue Filialen in der Romandie eröffnen und in den Jahren 2019 und 2020 plane sie weitere vier Filialeröffnungen in der Ostschweiz - eine davon "ziemlich sicher" in St. Gallen. Gygax schliesst nach dem nun abgeschlossenen Kauf der Triba Partner Bank auch weitere Übernahmen nicht aus. "Für eine Übernahme braucht es aber immer zwei und im Moment gibt es unter den Regionalbanken niemanden, der eine Annäherung sucht", sagt er in einem Interview mit der Finanznachrichtenagentur AWP. Dem Margendruck will Gygax mit zwei Massnahmen begegnen: Valiant will im zweiten Halbjahr 2017 zu Refinanzierungszwecken eine eigene hypothekenbesicherte Obligation herausgeben. Des weiteren sucht die Bank aktiv zu Negativzinsen angelegte Gelder, um ihre Refinanzierung zu verbilligen.

KAHLSCHLAG BEI SOUNDCLOUD: (Berlin) Der Musikdienst Soundcloud baut massiv Stellen ab, um seine Zukunft als unabhängige Firma zu sichern. 173 Mitarbeiter müssten gehen, schrieb Mitgründer Alex Ljung in einem Blogeintrag. Dem Finanzdienst Bloomberg zufolge trennt sich Soundcloud damit von rund 40 Prozent der Belegschaft. Die Konzentration auf die Standorte Berlin und New York bedeutet, dass Büros in San Francisco und London dichtgemacht werden. Die Einschnitte seien nötig für einen nachhaltigen Erfolg, erklärte Ljung. Er betonte mehrfach, dass Soundcloud unabhängig bleiben wolle. Es war immer wieder über einen möglichen Verkauf des Unternehmens mit Sitz in Berlin spekuliert worden - erst an Twitter oder den Streaming-Marktführer Spotify, zuletzt an den Konkurrenten Deezer.

(AWP)