ETAPPENSIEG FÜR UPC: (Bern) Im Streit um Eishockey-TV-Rechte hat die UPC einen Teilsieg gegen die Swisscom errungen. Die Wettbewerbshüter ergreifen keine vorsorglichen Massnahmen. UPC kann wie geplant ab September die Eishockeyspiele über den neuen Sender MySports übertragen. Obwohl es Anhaltspunkte für ein wettbewerbswidriges Verhalten von UPC gebe, würden keine vorsorglichen Massnahmen ergriffen, teilte die Eidg. Wettbewerbskommission (Weko) mit. Es drohe kein nicht wieder gut zu machender Nachteil für den Wettbewerb auf Ebene der TV-Plattformen. UPC hatte die Übertragungsrechte im vergangenen Sommer für fünf Jahre ersteigert. Ab dem kommenden September zeigt sie die Spiele der Schweizer Eishockeyligen auf ihrem neuen Sport-TV-Sender MySports. Dabei hatten die Swisscom und ihre 1,5 Millionen TV-Kunden das Nachsehen. Die Untersuchung, welche die Weko im Mai gestartet hatte, geht weiter.

BALDIGER BÖRSENGANG: (Zug) Nach dem angekündigten Ausstieg des japanischen Mehrheitsaktionärs Toshiba bei Landis+Gyr kommt es definitiv zum Börsengang des Zuger Industriekonzerns. Bereits Ende nächster Woche soll dieser über die Bühne gehen. Der Konzern soll künftig komplett im Streubesitz stehen. Die Preisspanne für die Aktien beträgt 70 bis 82 Franken. Das entspricht einer Marktkapitalisierung von 2,1 bis 2,4 Milliarden Franken. Die Kotierung und die Aufnahme des Handels an der Schweizer Börse SIX erfolgt voraussichtlich am 21. Juli 2017, ebenso wie die Bekanntgabe des finalen Angebotspreises. Der bisherigen japanischen Besitzer, der Technologiekonzern Toshiba mit 60 Prozent der Aktienanteile und die Beteiligungsgesellschaft INCJ mit 40 Prozent, bieten alle ihre Aktien an.

EX-BSI-BANKER VERURTEILT: (Singapur) Ein ehemaliger Banker der Tessiner BSI ist in Singapur im Zusammenhang mit dem Korruptionsfall um dem malaysischen Staatsfonds 1MDB zu einer weiteren Gefängnisstrafe von 4,5 Jahren verurteilt worden. Der singapurische Staatsbürger war im vergangenen Dezember wegen Justizbehinderung bereits zu einer Strafe von 30 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der Angeklagte hat sich gemäss Medienberichten vor Gericht der Geldwäscherei und des Betrugs für schuldig erklärt. Bei der Strafe von 54 Monaten Gefängnis handle es sich um das bisher höchste Strafmass eines Singapurer Gerichts im 1MDB-Geldwäschereifall, schreibt die Singapurer Zeitung "Straits Times". Wegen dem Korruptionsfall um den Staatsfonds 1MDB sind im vergangenen Jahr bereits mehrere ehemalige Angestellte der mittlerweile aufgelösten Privatbank BSI in Singapur verurteilt worden.

POLSTER NIMMT ZU: (Zürich) Die Pensionsverpflichtungen der Schweizer Firmen entwickeln sich auch im zweiten Quartal 2017 gut. Der Deckungsgrad - also das Verhältnis von Pensionsvermögen zu den Pensionsverpflichtungen - stieg zwischen Ende März bis Ende Juni von 98,1 auf 100,2 Prozent. Dies geht aus dem Willis Towers Watson Swiss Pension Index hervor. Schon im ersten Quartal 2017 war der Pensions Index um 1,3 Prozentpunkte gestiegen. Dazu beigetragen habe, dass die Anleihenrenditen gegenüber dem Vorquartal um rund acht Basispunkte gestiegen sind. Zudem seien die Diskontierungssätze gegenüber Ende März um rund 10 Basispunkte gestiegen und die Renditen der üblicherweise gehaltenen Anlagekasse hätten sich gegenüber dem Vorquartal um 0,7 Prozent erhöht.

MÄNNLICH UND INTERNATIONAL: (Zürich) Bezüglich der Internationalität in Verwaltungsräten ist die Schweiz Spitzenreiter. Das zeigt eine Studie des Beratungsunternehmens Russel Reynolds. Demnach haben 68 Prozent aller Verwaltungsräte der 20 Unternehmen, die im Swiss Market Index (SMI) gelistet sind, einen ausländischen Pass. Dabei kommen immer mehr VR-Mitglieder aus China: Jedes vierte SMI-Unternehmen hat gemäss der Studie ein Verwaltungsratsmitglied mit chinesischem Pass. Frauen haben es hingegen immer noch schwer, einen Sitz in einem Schweizer Verwaltungsrat zu finden. Der Frauenanteil im SMI stieg gegenüber dem Vorjahr leicht von 20,7 auf 21,4 Prozent. Zudem scheiden Frauen auch schneller wieder aus dem Verwaltungsrat aus: Sie bleiben im Schnitt 4,7 Jahre im Amt, im Gegensatz zu 7,2 Jahren bei den Männern.

DIGITALES BEZAHLEN I: (Zürich) Nur knapp 30 Prozent der Schweizer Internetnutzende setzen regelmässig FinTech-Anwendungen wie etwa Bezahl-Apps oder Online-Kreditplattformen ein. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Beratungsunternehmens EY. Damit liegt die Schweiz unter dem weltweiten Durchschnitt von 33 Prozent. In Schwellenländern hat man dagegen weniger Berührungsängste mit modernen Technologien. Mit 69 Prozent der Befragten werden FinTechs in China am meisten genutzt. Darauf folgen Indien (52 Prozent), Grossbritannien (42 Prozent) und Brasilien (40 Prozent). Die Nutzer von FinTech-Angeboten sind in der Regel jung, gut ausgebildet und gut verdienend, wie die Studie weiter zeigt.

DIGITALES BEZAHLEN II: (Zürich) Heute bezahlen in der Schweiz zwar noch wenige mit mobilen Geräten wie etwa Smartphones. In Zukunft wollen die Schweizer beim Einkauf aber vermehrt Gebrauch von digitalen Technologien machen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Online-Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte. Demnach haben bis heute rund 23 Prozent der Befragten bereits mobil bezahlt, also beispielsweise mit Apple Pay oder Twint. In Zukunft dürften es gemäss Umfrage doppelt so viele sein. Mobile Bezahlungssysteme werden für Detailhändler also wichtiger. Auch, weil sie so mehr Umsatz generieren können, wie die Studie weiter zeigt. So rechnen fast 30 Prozent der Befragten damit, dass sie mehr Geld ausgeben beim Einkaufen, wenn sie mit dem Smartphone oder der Smartwatch bezahlen. Mit weniger Ausgaben rechnen lediglich vier Prozent der Umfrageteilnehmer.

AUFSCHWUNG MIT SCHWEIZER TECHNOLOGIE: (Genf) Die Regierung von Gambia erhofft sich dank Schweizer Technologie einen Wirtschaftsaufschwung im westafrikanischen Land. Vorsichtig geschätzt glaube sie an ein potentielles Wachstum von 7 Prozent in diesem Jahr, sagt Handelsministerin Isatou Touray. Nach den Plänen der neuen Regierung unter Präsident Adama Barrow benötige Gambia über 90 Milliarden US-Dollar, um seine Wirtschaft nach 22 Jahren Diktatur wieder anzukurbeln, sagte Touray der Nachrichtenagentur sda am Rande einer Konferenz der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf. "Mit der Schweiz möchte Gambia eine konstruktive Diskussion führen, um zu sehen, wie Bern der gambischen Wirtschaft helfen kann", sagte Touray. Es gehe vor allem darum, Technologie zu importieren und sich von der guten Führung und dem Schweizer Finanz-Knowhow inspirieren zu lassen.

WOHNEIGENTUM GLEICH TEUER: (Zürich) Die Preise von Eigentumswohnungen im mittleren Segment sind im zweiten Quartal 2017 gleich geblieben. Das zeigen Zahlen des Raumentwicklers Fahrländer. Im Vorjahresvergleich resultiert allerdings ein starker Rückgang. In der Südschweiz etwa muss man für Eigentumswohnungen 10,1 Prozent weniger zahlen. Im Alpenraum wurden sie um 6,2 Prozent billiger. Die Preise für Einfamilienhäuser im mittleren Segment sind zwischen Januar und März in allen Regionen leicht angestiegen. Aber auch hier zeigt sich gegenüber dem Vorjahresquartal ein deutlicher Preisrückgang. Am stärksten gingen die Preise im Alpenraum zurück. Einfamilienhäuser kosten dort 8,3 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Beim Bauland für Einfamilienhäuser resultiert ein Preisrückgang von 16,4 Prozent.

AFP-KÜCHEN-MUTTER PLEITE: (München) Der zweitgrösste deutsche Küchenhersteller Alno ist pleite. Das Unternehmen mit rund 2000 Mitarbeitern, das seit Jahren als Sanierungsfall gilt, will Insolvenz anmelden, wie es mitteilte. Alno und die deutsche Tochter Gustav Wellmann seien zahlungsunfähig, nachdem Verhandlungen mit potenziellen Investoren und Gläubigern gescheitert seien. Nicht betroffen von der Insolvenz sind die ausländischen Töchter, zu denen auch die Schweizer AFP Küchen gehört. Alno plant eine Insolvenz in Eigenverwaltung. Darüber muss allerdings noch das Gericht entscheiden.

FED ZUVERSICHTLICH: (Washington) US-Notenbankchefin Janet Yellen signalisiert angesichts der robusten Konjunkturentwicklung eine Fortsetzung ihres Kurses gradueller Zinserhöhungen. Die Fed erwarte, dass die Wirtschaftslage weitere behutsame Anhebungen der Leitzinsen erlauben werde, sagte Yellen laut Redetext im US-Kongress. Zudem stellte die Zentralbank in Aussicht, dass sie wahrscheinlich noch "dieses Jahr" mit dem Abbau ihrer im Zuge der Finanzkrise aufgeblähten Bilanz beginnen werde. Die Fed hob ihren Leitzins zuletzt im Juni auf das Niveau von 1,0 bis 1,25 Prozent an. Die Dollar-Wächter hatten zudem eine weitere Erhöhung in diesem Jahr in Aussicht gestellt. Zum genauen Zeitpunkt äusserte sich Yellen bislang aber nicht.

TIEFE ARBEITSLOSIGKEIT: (London) Die Arbeitslosigkeit in Grossbritannien ist ungeachtet der Verunsicherung durch den geplanten EU-Austritt auf den tiefsten Stand seit 1975 gesunken. Zwischen März und Mai ging die Arbeitslosenquote um 0,1 Punkte auf 4,5 Prozent zurück, wie das Statistikamt am Mittwoch mitteilte. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm zugleich um 175'000 zu, was die Beschäftigungsquote auf das Rekordhoch von 74,9 Prozent trieb. Allerdings schrumpfen die Reallöhne angesichts der steigenden Inflation. Sie gaben um 0,7 Prozent nach und damit so kräftig wie seit drei Jahren nicht mehr.

BMW GIBT GAS: (München) BMW hat im ersten Halbjahr 2017 so viele Autos und Motorräder verkauft wie noch nie in den ersten sechs Monaten eines Jahres. Über eine Million Modelle sind verkauft worden; ein Plus von mehr als 5 Prozent. Wichtigster Absatzmarkt für BMW war im ersten Halbjahr Europa, dicht gefolgt von Asien. Am stärksten stieg der Absatz in China mit 18,4 Prozent.

IMPORTSTOPP IN ALGERIEN: (Algier) Ketchup, Möbel oder Wasserhähne: Algerien setzt die Einfuhr zahlreicher Lebensmittel und anderer Industriegüter aus, um den Rückgang der Devisen aufzuhalten. Dies geht aus einem Brief des algerischen Bankenverbandes und einer angehängten Liste hervor, die der Nachrichtenagentur AFP vorlagen. Demnach wurden die Finanzinstitute des Landes von den Behörden "eingeladen", für 24 Produkte keine Überweisungen ins Ausland mehr vorzunehmen. Wegen des starken Preisverfalls für Öl - das 95 Prozent der Deviseneinnahmen Algeriens ausmacht - hat die Regierung seit dem Sommer 2014 verstärkt auf ihre Devisen zurückgegriffen.

SCHUTZ VOR ÜBERNAHMEN: (Berlin) Deutschland erschwert den Kauf strategisch wichtiger Unternehmen durch Investoren aus Nicht-EU-Staaten: Solche Geschäfte können in Zukunft strenger geprüft werden, um etwa die Wasser-, Strom- und Gesundheitsversorgung in Deutschland zu sichern. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Besonders Übernahmen von Herstellern spezialisierter Software nimmt die deutsche Regierung ins Visier. Sie kann bereits ausländische Übernahmen deutscher Firmen prüfen, mit Auflagen versehen und auch verbieten, wenn sie dadurch die öffentliche Ordnung oder Sicherheit des Landes gefährdet sieht. Die Verordnung folgt auf die umstrittene Übernahme des deutschen Roboterherstellers Kuka samt Schweizer Tochter Swisslog im vergangenen Jahr durch den chinesischen Haushaltswaren-Hersteller Midea.

(AWP)