MEHR UMSATZ UND VERKÄUFE: (Zürich) Barry Callebaut ist weiterhin auf Wachstumskurs. Der Schokoladenproduzent konnte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2016/17 seinen Umsatz um 3,7 Prozent auf 5,19 Milliarden Franken steigern. In Lokalwährungen hätte das Umsatzwachstum 2,9 Prozent betragen. Diese Zunahme reflektiert das Verkaufsmengenwachstum und einen besseren Produktmix. Aber auch ein tiefer Kakaobohnenpreis hat dazu beigetragen. Dieser sank zwischen Anfang September und Ende Mai um rund 30 Prozent. Die Verkaufsmenge stieg zwischen September 2016 und Mai 2017 um 2,8 Prozent auf 1,414'654 Millionen Tonnen. Der globale Schokoladenmarkt nahm in dieser Periode um 0,6 Prozent ab.

KRÄFTIGE GEWINNSTEIGERUNG: (Zug) Das Schraubenhandels- und Logistikunternehmen Bossard hat im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres starke Resultate erwirtschaftet. So legte der Umsatz um 15 Prozent auf 395,1 Millionen Franken zu. Ein Grossteil davon geht auf Zukäufe zurück. Ohne Übernahmen ergibt sich ein Plus von 9,5 Prozent auf 376,1 Millionen Franken. Der Konzerngewinn stieg laut einer Medienmitteilung der Gruppe vom Donnerstag um 44,7 Prozent auf 45,3 Millionen Franken. Zur markanten Ergebnissteigerung trug ein ausserordentlicher Ertrag von 4,5 Millionen Franken aus dem Verkauf einer Liegenschaft in Österreich bei. Besonders gut lief das Amerikageschäft. Der Umsatz nahm dort um 32,3 Prozent auf 114,3 Millionen Franken zu. In diesen Zahlen ist auch die Akquisition des US-Unternehmens Arnold Industries enthalten, welches ab dem vierten Quartal 2016 konsolidiert wurde.

DSKH AUF WACHSTUMSKURS: (Zürich) Der auf Asien spezialisierte Zürcher Vertriebs- und Dienstleistungskonzern DKSH ist im ersten Semester 2017 profitabel gewachsen. Das Unternehmen steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr um 3,8 Prozent auf 5,3 Milliarden Franken gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Besonders erfreulich entwickelte sich die Geschäftseinheit Gesundheit, die in allen Märkten zulegte. Den Umsatz gedrückt hat vor allem die Konsumflaute in Thailand und Hongkong. Im schwächelnden Luxusgüterbereich wurde bei Maurice Lacroix ein Dutzend Stellen abgebaut. Der Betriebsgewinn (EBIT) von DKSH stieg in den ersten sechs Monaten um 2,3 Prozent auf 138,8 Millionen Franken. Unter dem Strich resultierte ein 1,7 Prozent höherer Gewinn nach Steuern von 93,3 Millionen Franken.

PREISABSPRACHEN: (Bern/Sta. Maria Val Müstair) Hoch- und Tiefbauunternehmen im bündnerischen Münstertal haben zwischen 2004 und 2012 bei über 100 Ausschreibungen die Preise abgesprochen und bestimmt, wer den Submissionszuschlag bekommt. Die Wettbewerbskommission liess diese illegalen Absprachen auffliegen. Die Wettbewerbskommission (WEKO) eröffnete die Untersuchung im Oktober 2012. Wie die Kommission am Donnerstag mitteilte, zeigte sich, dass die Foffa Conrad AG, die Hohenegger SA und weitere, inzwischen aufgelöste Münstertaler Bauunternehmen sich ab 2004 bis 2012 über Offerten absprachen. Dadurch manipulierten sie im Münstertal die Ausschreibungen von öffentlichen und privaten Hoch- und Tiefbauprojekten. Bei den Absprachen, die gegen das Kartellrecht verstossen, tauschten sich die Unternehmen über ihre Interessen für Hoch- und Tiefbauprojekte aus. Bestand Einigkeit, wurde jene Unternehmung bestimmt, die den Zuschlag erhalten soll.

EXPANSION IN INDIEN: (Zürich) Die Migros-Nahrungsmittelproduzentin Bischofszell bereitet sich für einen Markteintritt in Indien vor. Bischofszell sucht per Inserat einen Marketing- und Vetriebsleiter Indien, der unter anderem eine Verkaufsorganisation in Pan-Indien aufbaut. Die Wachstumsmöglichkeiten der Migros-Produktionsbetriebe in der Schweiz und im umliegenden Ausland sind beschränkt. Die Bischofszell Nahrungsmittel AG, eine hierzulande führende Herstellern von Getränken, Fertiggerichten, Kartoffel- und Früchteprodukten, steht nun offenbar vor einem grösseren Markteintritt in Indien. Der gesuchte Marketing- und Vertriebsleiter soll unter anderem den indischen Joint-Venture-Partner führen, wie aus dem Inserat auf der Migros-Homepage von Anfang Juli hervorgeht.

FENSTERFABRIK LAGERT AUS: (Arisdorf BL) Die Fensterfirma Aerni in Arisdorf BL, die per Juni von der Thuner Daniel Ruchti AG übernommen worden ist, verlagert die Produktion von Kunststofffenstern nach Mazedonien. Rund 20 Angestellte haben Änderungskündigungen erhalten. Den Betroffenen wird angeboten, in Mazedonien zu arbeiten - wer das nicht kann oder will, verliert seine Stelle. Die Kunststofffenster-Herstellung der Aerni sei schon seit einigen Jahren defizitär, sagte Daniel Ruchti nach Medienberichten. Bereits bei der Übernahme habe er die Möglichkeit der Verlagerung in sein 2011 eröffnetes Werk in Skopje angesprochen. Die schmerzhafte Massnahme soll das ganze Unternehmen retten.

TIEFERE GROSSHANDELSPREISE: (Neuenburg) Tiefere Preise für Schrott und Holzprodukte haben im Juni die Grosshandelspreise in der Schweiz gedrückt. Die Produzenten- und Importpreise gaben im Vergleich zum Mai um 0,1 Prozent nach. Der Produzenten- und Importpreisindex des Bundesamts für Statistik (BFS) erreichte im vergangenen Monat den Stand von 99,7 Punkten. Die Basis von 100 ist der Dezember 2015. Für den Rückgang des Produzentenpreisindex waren insbesondere die tieferen Preise für Schrott sowie Produkte der Bauschreinerei und des Innenausbaus verantwortlich. Teurer wurden dagegen Fleisch, Fleischprodukte und Schlachtschweine. Preisrückgänge im Importpreisindex stellte das BFS für Erdöl, Erdgas, Treibstoffe, Frischgemüse, Obst, Nichteisen-Metalle, Autos sowie Textilien fest.

SYNGENTA-KÄUFER AM ZIEL: (Basel) ChemChina wird sich den Agrochemiekonzern Syngenta demnächst vollständig einverleiben. Damit ist der chinesische Staatskonzern in Basel am Ziel. Nach weiteren Zukäufen übersteigt die Beteiligung 98 Prozent. Die Voraussetzung ist somit erfüllt, dass die restlichen zwei Prozent vom Gericht für kraftlos erklärt werden können. ChemChina hat beim Appellationsgericht Basel-Stadt darum eine entsprechende Klage eingereicht. Dies teilte Syngenta mit. Den Inhabern der Aktien wird ein Preis von 465 Dollar pro Aktie geboten. Das ist der Preis ohne Sonderdividende, den auch die anderen Syngenta-Aktionäre erhalten haben.

MEHR TOURISTEN: (London) Der Verfall des britischen Pfunds lockt immer mehr Touristen auf die Insel. In den ersten drei Monaten des Jahres stieg die Zahl der Gäste aus dem Ausland um gut ein Fünftel. Dies teilte das Statistikamt am Donnerstag mit. Zugleich kamen aber fast zwei Prozent weniger Geschäftsreisende, so dass insgesamt ein Anstieg bei den ausländischen Besuchern um 9,9 Prozent blieb. Nach dem Brexit-Votum vor gut einem Jahr hat das Pfund zum Dollar zeitweise ungefähr 20 Prozent an Wert verloren. Die britische Wirtschaft befürchtet dagegen wegen des geplanten Austritts Grossbritanniens aus der Europäischen Union negative Folgen. Viele Firmen zögerten zuletzt mit Investitionen, wie eine Umfrage der britischen Handelskammern ergab.

UMSATZPLUS DANK IRAN: (Paris) Der Autobauer PSA Peugeot Citroen hat mit der Rückkehr auf den iranischen Markt einen Absatzrückgang in China und Europa aufgefangen. Insgesamt verkaufte der französische Konzern von Januar bis Juni weltweit 1,58 Millionen Fahrzeuge. Das waren 2,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Allerdings brach der Absatz in China um fast die Hälfte ein auf 152'380 Autos. Auf ihrem grössten Markt Europa verkaufte die Gruppe 1,04 Millionen Fahrzeuge, ein Minus von knapp zwei Prozent.

GEBÜNDELTE KRÄFTE: (San Francisco/Moskau) Uber gibt seinen Versuch auf, den russischen Markt im Alleingang zu erschliessen. Der Fahrdienst-Vermittler legt sein Geschäft in dem Land mit dem russischen Rivalen Yandex-Taxi zusammen. In der neuen Firma wird der russische Internet-Konzern Yandex die Mehrheit von gut 59 Prozent halten, wie beide Unternehmen am Donnerstag mitteilten. Bei Uber sollen knapp 37 Prozent liegen, den Rest bekommen die Mitarbeiter. Zusammen wollen die Anbieter auch in Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Kasachstan und Weissrussland auftreten. Genauso hatte Uber im vergangenen Jahr schon sein Vorgehen im chinesischen Markt geändert.

(AWP)