NESTLÉ UNTER DEN ERWARTUNGEN: (Vevey VD): Nestlé ist langsam ins Jahr gestartet: Mit einem organischen Wachstum von 2,3 Prozent verfehlt der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern seine eigenen Erwartungen und diejenigen der Analysten. Den Gewinn konnte Nestlé um 19 Prozent auf 4,9 Milliarden Franken steigern. Dies liege aber vor allem an einer Anpassung der latenten Steuern im Vorjahr. Als Wachstumsmotor stellte sich einmal mehr die Zone Asien, Ozeanien und Subsahara-Afrika (AOA) heraus. Das Unternehmen wuchs dort um 4,8 Prozent. Auch Nord- und Südamerika entsprachen den Erwartungen (+ 1,3 Prozent).

SULZER WÄCHST WIEDER: (Winterthur) Für Sulzer haben sich die getätigten Übernahmen ausgezahlt. Nach mehrjährigem Schrumpfkurs ist der Winterthurer Industriekonzern erstmals wieder gewachsen. Der Umsatz kletterte in den ersten sechs Monaten um 3,4 Prozent auf 1,4 Milliarden Franken. Ohne Übernahmen hätte ein weiterer Umsatzrückgang von 6,7 Prozent resultiert. Ein Konzernumbau und ein Sondereffekt schmälerten jedoch den Gewinn. Der Betriebsgewinn (EBIT) sank um 32 Prozent auf 55,3 Millionen Franken. Im Vorjahr hatte noch ein Effekt aus der Pensionskasse das Ergebnis einmalig angehoben. Zudem schmälerten nun Ausgaben für Einsparungen und Restrukturierungen den Profit. Unter dem Strich resultierten 36,9 Millionen Franken, 27 Prozent weniger als in der Vergleichsperiode.

MEHR GEWINN UND UMSATZ: (Basel) Der Pharmakonzern Roche hat in der ersten Jahreshälfte 2017 den Umsatz insbesondere dank neuer Medikamente um 5 Prozent auf 26,3 Milliarden Franken gesteigert. Der Reingewinn stieg um 2 Prozent auf 5,6 Milliarden Franken. Mit dem Halbjahresergebnis zeigte sich Roche-Chef Severin Schwan vor den Medien in Basel "sehr zufrieden". Beide Divisionen, Pharma und Diagnostic, hätten "starke Resultate" erzielt. Besonders erfreulich sei, dass in beiden Sparten das Wachstum durch Neulancierungen getrieben gewesen sei. Die grössere Division Pharma steuerte wie üblich den Hauptanteil zum Umsatz bei. Sie erzielte mit einem Plus von 5 Prozent einen Umsatz von 20,5 Milliarden Franken. Hauptwachstumsträger waren Verkäufe des Immun-Therapeutikums Tecentriq, des Multiple-Sklerose-Medikaments Ocrevus sowie weiterhin des Brustkrebsmedikaments Perjeta. Die kleinere Roche-Division Diagnostics legte um 5 Prozent auf 5,8 Milliarden Franken zu.

GEWINNRÜCKGANG: (Zürich) Die Bank Vontobel hat im ersten Halbjahr etwas an Schwung verloren: Der Reingewinn sank um 4 Prozent auf 101,5 Millionen Franken. Denn die Kosten stiegen schneller als die Einnahmen. So wuchs der Geschäftsaufwand um 8 Prozent, während der Betriebsertrag nur halb so stark zulegte. Hier musste Vontobel den Wegfall der 7-Millionen-Dividende vom Versicherer Helvetia hinnehmen, nachdem die Bank ihre Beteiligung verkauft hatte. Auf der anderen Seite verursachte die Integration der gekauften Vermögensverwalterin Vescore Kosten von 4,6 Millionen Franken. Ohne diese beiden Sondereffekte wäre der Vontobel-Reingewinn um 7 Prozent gestiegen. Einen Taucher erlitt die Vermögensverwaltung für institutionelle Anleger. Dagegen konnten die Vermögensverwaltung für Reiche und das Investment Banking mehr Gewinne erzielen.

FUSION AUF KURS: (Muttenz BL) Clariant hat im ersten Halbjahr 2017 den Umsatz um 9 Prozent auf 3,13 Milliarden Franken gesteigert, wie der Chemiekonzern mitteilte. Dabei ist Clariant am deutlichsten in Europa, Asien und Nordamerika gewachsen, während der Umsatz in Lateinamerika gesunken ist. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA vor Einmaleffekten erhöhte sich ebenfalls um 9 Prozent auf 344 Millionen Franken. Der Reingewinn stieg gar um 20 Prozent auf 153 Millionen Franken. Darüber hinaus informierte Clariant in einer separaten Mitteilung darüber, dass man bei der Fusion mit dem einstigen Konkurrenten Huntsman auf Kurs sei. Der Deal soll trotz des Widerstands einer Aktionärsgruppe bis Dezember 2017 oder Januar 2018 abgeschlossen werden.

BOBST VERDREIFACHT GEWINN: (Mex VD) Der Verpackungsmaschinenhersteller Bobst hat von Januar bis Juni 2017 seinen Reingewinn fast verdreifacht und seinen Betriebsgewinn mehr als verdoppelt. Unter dem Strich blieben 27,7 Millionen Franken, nach 9,7 Millionen Franken im Vorjahreshalbjahr. Der Betriebsgewinn stieg von 18,0 auf 39,8 Millionen Franken. Der Anstieg erkläre sich hauptsächlich aus dem positiven Beitrag der höheren Umsätze und einer sehr guten Auslastung der Produktionskapazitäten, teilte Bobst mit. Der Umsatz kletterte um 7,1 Prozent auf 643,2 Millionen Franken.

GEWINNPLUS FÜR BKB: (Basel) Die Basler Kantonalbank (BKB) hat im ersten Halbjahr 2017 ihren Ertrag und Gewinn deutlich gesteigert. Auch beim Hypothekarvolumen hat das BKB-Stammhaus weiter zugelegt. Der Geschäftsertrag stieg gegenüber der Vorjahresperiode um 14,6 Prozent auf 210,3 Millionen Franken. Der operative Geschäftserfolg stieg um 20,4 Prozent auf 95,1 Millionen. Unter dem Strich blieb ein Halbjahresgewinn von 48,2 Millionen, was einem Plus von 10,1 Prozent entspricht. Effizienzbemühungen und Stellenabbau zahlten sich aus.

ALSO STEIGERT GEWINN: (Emmen LU) Der IT-Grosshändler Also hat im ersten Halbjahr 2017 Umsatz und Profit gesteigert. Der Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen stieg um knapp zehn Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Der Gewinn konnte um fast einen Drittel auf 36,9 Millionen Euro erhöht werden. Wie die in Emmen ansässige Also Holding AG mitteilte, lag der Betriebsgewinn EBIT zur Jahresmitte bei 59,5 Millionen Euro, knapp 20 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Gewinn vor Steuern (EBT) betrug 51,4 Millionen Euro. Der EBT war damit 28 Prozent höher als im ersten Semester 2016 mit 40,3 Millionen Euro.

SCHWACHER FRANKEN: (Zürich) Beim Schweizer Franken hat sich die zuletzt gesehene Abschwächung gegenüber dem Euro sowie dem US-Dollar nochmals etwas beschleunigt. Zum Euro notierte der Franken zwischenzeitlich mit 1,1239 so schwach wie seit der Aufhebung des Mindestkursregimes der SNB im Januar 2015 nicht mehr. Damals hatten die Währungshüter um Thomas Jordan die Verteidigung der Marke von 1,20 Franken zum Euro unerwartet aufgegeben, woraufhin der Franken massiv aufwertete. Zuletzt kostete ein Euro 1,1233 Franken und ein Dollar 0,9579 Franken. Am Morgen standen die Kurse noch bei 1,1163 beziehungsweise 0,9512 Franken.

ARBEIT: ARBEITSZEIT: (Neuenburg) Die Beschäftigten der Schweiz haben 2016 knapp 8 Milliarden Stunden gearbeitet. Das sind 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Ausschlaggebend dafür ist die gestiegene Beschäftigtenzahl und das Schaltjahr. Die wöchentliche Arbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten sank indessen von 2011 bis 2016 um 13 Minuten auf 41 Stunden und 10 Minuten. Gleichzeitig gab es mehr Ferien. Seit 2011 stieg die Anzahl der Ferienwochen um 0,3 Tage auf 5,12 Wochen. Am meisten arbeiteten Bauern, Förster und andere Vollzeitbeschäftigte im Primärsektor. Sie kamen auf 44 Stunden und 40 Minuten pro Woche.

VERSICHERUNGEN: (Bern) Die Schweizer Versicherungsbranche hat sich im vergangenen Jahr vom Frankenschock erholt. Der erwirtschaftete Gewinn stieg wieder auf das Niveau vor dem Einbruch 2015. Dies geht aus dem Bericht über den Versicherungsmarkt 2016 hervor, den die Finanzmarktaufsicht (FINMA) veröffentlicht hat. Die 152 von der FINMA beaufsichtigten Direktversicherer und Krankenkassen erwirtschafteten im vergangenen Jahr demnach einen aggregierten Gewinn von 8,1 Milliarden Franken. Das sind 21 Prozent mehr als 2015 und etwa gleich viel wie in den Jahren 2013 und 2014.

GEWINNANSTIEG BEI VW: (Wolfsburg) Der deutsche Volkswagen-Konzern hat den Gewinn dank weiterer Sanierungserfolge seiner Hauptmarke VW deutlich gesteigert. Der Betriebsgewinn legte im Zeitraum April bis Juni auf 4,5 Milliarden Euro zu. Vor Jahresfrist hatten wegen der Kosten für die Dieselkrise lediglich knapp 1,9 Milliarden Euro zu Buche gestanden. Der Umsatz erhöhte sich binnen Jahresfrist um 4,7 Prozent auf rund 59,7 Milliarden Euro. Den Ausblick für den Umsatz hob Volkswagen leicht an. Demnach geht das Management um Konzern-Chef Matthias Müller für das Gesamtjahr bei moderat steigenden Auslieferungen nun von einem Umsatzzuwachs von mehr als vier Prozent aus. Bisher waren bis zu vier Prozent Plus erwartet worden.

GEWINNSPRUNG: (Frankfurt) Die Deutsche Bank verdient trotz Rückgängen im wichtigen Kapitalmarktgeschäft wieder mehr Geld. Das Vorsteuerergebnis verdoppelte sich im zweiten Quartal auf 822 Millionen Euro. Dabei half auch der laufende Sparkurs. Unter dem Strich standen 466 Millionen Gewinn zu Buche. Das Vorjahresquartal war - unter anderem belastet durch Rechtsstreitigkeiten - ein sehr schwaches gewesen. "Trotz der deutlichen Verbesserung bleibt dieser Gewinn hinter unserem langfristigen Anspruch zurück", sagte Bank-Chef John Cryan. Die Erträge - die gesamten Einnahmen der Bank - fielen um ein Zehntel auf 6,6 Milliarden Euro. Für die UBS- und CS-Rivalin geht es nun nach der Sanierung darum, wieder Kunden zurückzugewinnen und Marktanteile zu gewinnen.

TWITTER ENTTÄUSCHT BÖRSE: (San Francisco) Das Nutzerwachstum von Twitter ist im zweiten Quartal wieder deutlich abgeflaut - das kam an der Börse überhaupt nicht gut an. Verglichen mit dem Vorquartal stagnierte die Zahl der monatlich aktiven Nutzer bei 328 Millionen, wie das Unternehmen mitteilte. Analysten hatten nach einem starken ersten Vierteljahr mit einem weiteren deutlichen Zuwachs gerechnet. Anleger reagierten enttäuscht, die Aktie fiel vorbörslich zunächst um mehr als acht Prozent. Auch finanziell bleibt die Lage angespannt, der Verlust nahm im Jahresvergleich von 107,2 auf 116,5 Millionen Dollar (99,4 Millionen Euro) zu. Die Werbeeinnahmen sanken um acht Prozent auf 489 Millionen Dollar. Beim gesamten Konzernumsatz gab es einen fünfprozentigen Rückgang auf 574 Millionen Dollar.

DOW CHEMICAL: (Frankfurt) Der US-Chemieriese Dow Chemical hat kurz vor der Mega-Fusion mit dem Rivalen DuPont von höheren Preisen und einer starken Nachfrage profitiert. Der operative Betriebsgewinn (EBITDA) nahm im zweiten Quartal um zwölf Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar zu, wie der BASF-Konkurrent in Midland im US-Bundesstaat Michigan mitteilte. Insgesamt wurden im Quartal 215 Millionen Dollar an Einsparungen erzielt. An der Börse kam dies gut an: Die Dow-Aktie legte zeitweise 1,5 Prozent zu. Seinen Umsatz erhöhte Dow im zweiten Quartal um rund 16 Prozent auf 13,8 Milliarden Dollar. Auf seinem Heimatmarkt Nordamerika setzte Dow 14 Prozent mehr um. Der Chemieproduzent baute seinen Mengenabsatz um drei Prozent aus. Das kräftigste Plus erzielte das Unternehmen dabei im Nahen Osten und Afrika mit 17 Prozent sowie in Indien mit 14 Prozent.

FOXCONN INVESTIERT IN USA: (Washington) Der taiwanesische Auftragsfertiger Foxconn wird im US-Bundesstaat Wisconsin für zehn Milliarden US-Dollar ein neues Werk bauen. US-Präsident Donald Trump kündigte den Bau der Fabrik feierlich im Weissen Haus an. Trump sagte, das Werk werde schon zu Beginn 3000 "amerikanischen Arbeitern" einen neuen Job bieten. Viele weitere würden folgen, sagte er. Das Potenzial liege bei 13'000 Arbeitsplätzen. Die Fabrik werde Display-Panels für Fernsehgeräte herstellen. Foxconn gehört der Flachbild-TV-Pionier Sharp. Trump sagte, der Foxconn-Deal sei ein Beweis dafür, wie zugkräftig das Label "Made in the USA" sei.

MILLIARDENVERLUST: (Abu Dhabi) Der arabische Air-Berlin-Grossaktionär Etihad ist wegen Abschreibungen auf Flugzeuge und Problemen bei seinen Partnern tief in die Verlustzone gerutscht. Für 2016 verzeichnete die in Abu Dhabi beheimatete Fluggesellschaft ein Minus von rund 1,9 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen mitteilte. Im voraufgegangenen Jahr war noch ein Gewinn von 103 Millionen Dollar ausgewiesen worden. Es war der erste Verlust für die Fluggesellschaft seit Anfang des Jahrzehnts.

US-INDUSTRIEAUFTRÄGE: (Washington) Die Aufträge für die US-Industrie haben im Juni weit stärker angezogen als erwartet. Die Bestellungen für langlebige Güter mit mindestens dreijähriger Haltbarkeit - vom Fernseher bis zum Flugzeug - legten um 6,5 Prozent zum Vormonat zu. Dies war der kräftigste Anstieg seit Juli 2014, wie das Handelsministerium in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Plus von 3,0 Prozent gerechnet. Im Mai gab es nach revidierten Daten ein leichtes Minus von 0,1 Prozent. Für starken Schub im Juni sorgten Aufträge für Zivil-Flugzeuge, die um 131 Prozent nach oben schnellten. Boeing informierte auf seiner Webseite, das Unternehmen habe im Juni Aufträge für 184 Jets eingesammelt - im Mai waren es lediglich 13.

(AWP)