ZULASSUNGSSTOPP: (Bern) In der Schweiz dürfen wegen Abgasmanipulationen bestimmte Porsche-Cayenne-Autos mit Dieselmotor nicht mehr neu zugelassen werden. Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat als Reaktion auf die erwiesenen Abgasmanipulationen eine entsprechende Weisung erlassen. Mit einem vorläufigen Zulassungsstopp belegt sind Geländewagen des Typs Porsche Cayenne mit Dreiliter-Dieselmotor der Abgasstufe Euro 6. Wer bereits ein solches Auto besitzt oder eine in der Schweiz schon zugelassene Occasion kauft, ist vom Zulassungsstopp nicht betroffen. Allerdings müssen diese Autos nachgerüstet werden. Porsche musste Ende Juli europaweit seine Cayenne-Modelle zurückrufen, 562 davon in der Schweiz.

MEHR UMSATZ: (Horgen ZH) Ob für Werbung, Architektur, Windanlagen oder Züge: Schweiter Technologies hat in den den ersten sechs Monaten 2017 mehr Platten und Materialien verkauft. Der Umsatz damit kletterte um 5 Prozent auf 485,6 Millionen Franken. Die Verbundwerkstoff-Sparte 3A Composites bildet neu das alleinige Geschäft von Schweiter. Nicht mehr zum Konzern gehört das einstige Kerngeschäft mit Textilmaschinen, das Ende Juni an Rieter verkauft wurde. Mit dem Verkauf erzielte Schweiter einen Gewinn von 98,6 Millionen Franken, was den Reingewinn in der ersten Jahreshälfte auf 129,5 Millionen Franken hochtrieb. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT hingegen sackte um 10 Prozent auf 38,9 Millionen Franken ab.

MEHR GEWINN: (Regensdorf ZH) Der Handyanbieter Mobilezone hat im ersten Halbjahr mehr verdient. Der Reingewinn stieg auf 13,7 Millionen Franken, nach 12,3 Millionen Franken im Vorjahreshalbjahr. Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich leicht auf 18,4 Millionen Franken. Beim Umsatz muss Handyanbieter einen Dämpfer verkraften. Er erwirtschaftet im ersten Halbjahr einen Umsatz von 513 Millionen Franken. In der Vorjahresperiode waren es noch 523 Millionen Franken gewesen. Der Umsatzrückgang ist insbesondere auf den Geschäftsbereich Handel zurückzuführen. Dort nahmen die Verkäufe um 4 Prozent auf 469 Millionen Franken ab. Wie schon in der Vorjahren erwartet Mobilezone für das zweite Halbjahr einen höheren Gewinnbeitrag.

RÜCKLÄUFIGE ERTRÄGE: (Steinach SG) Ein Rückgang im Grosskundengeschäft und negative Währungseffekte haben den Nahrungsmittelhersteller Hügli im ersten Halbjahr 2017 gebremst. Der Umsatz sank um 5,5 Prozent auf 185,7 Millionen Franken. Der Umsatz war bereits im zweiten Halbjahr 2016 um 3,6 Prozent geschrumpft. Dies sei vor allem auf einen temporären Rückgang im Grosskundengeschäft und dem von Marktveränderungen stark betroffenen Markengeschäft der Division Consumer Brands zurückzuführen, teilte Hügli mit. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA sank um 12,7 Prozent auf 21,1 Millionen Franken. Unter dem Strich resultiere ein Konzerngewinn von 10,9 Millionen Franken. Das ist ein Rückgang von 12,4 Prozent.

SCHWÄCHERE NACHFRAGE: (Wattwil SG) Eine schwächere Nachfrage nach Materialien für den Windenergiemarkt in Indien hat dem St. Galler Industrieunternehmen Gurit im ersten Halbjahr 2017 zu schaffen gemacht. Der Spezialkunststoff-Hersteller erzielte weniger Umsatz, verbesserte aber das Ergebnis. Der Nettoumsatz sank nach sechs Monaten um 3,9 Prozent auf 175,2 Millionen Franken, wie Gurit mitteilte. Das Unternehmen spricht von einem temporären Umsatzrückgang bei einer sehr uneinheitlichen Lage in den verschiedenen Zielmärkten. Es geht davon aus, dass der indische Windenergiemarkt im vierten Quartal 2017 wieder wachsen wird. Auf Gewinnseite konnte sich der Hersteller von Hochleistungs-Verbundwerkstoffen deutlich steigern. Der Betriebsgewinn (EBIT) erhöhte sich um 11 Prozent auf 21,2 Millionen Franken. Der Reingewinn kletterte um 8,6 Prozent auf 15,3 Millionen Franken.

HÖHERER LIEGENSCHAFTSWERT: (Zug) Das Immobilienunternehmen PSP Swiss Property hat in der ersten Jahreshälfte 2017 den Reingewinn um 45,5 Prozent auf 94,5 Millionen Franken gesteigert. Grund dafür waren Aufwertungen der Liegenschaften. Diese ausgeklammert blieb unter dem Strich mit 80,4 Millionen Franken 9,6 Prozent weniger. Das Unternehmen hatte allerdings damit gerechnet, weniger mit dem Verkauf von Eigentumswohnungen einzunehmen. Auch mit Mieten nahm PSP weniger Geld ein. Der Ertrag sank um 1,4 Prozent auf 136,4 Millionen Franken. Für das Gesamtjahr 2017 soll der Verkauf eines Wohnbauprojekts zusätzliches Geld in die Kassen spülen. Damit soll der EBITDA 240 Millionen Franken betragen statt rund 225 Millionen Franken.

RÜCKKAUF ABGEBLASEN: (Basel) Der Dentalimplantatehersteller Straumann zieht den am Donnerstagabend angekündigten Verkauf 400'000 eigener Aktien zurück. Man sei zum Schluss gekommen, dass der gebotene Preis den Wert des bestehenden sowie des neu übernommenen Geschäftes nicht abbilde, teilte Straumann am Freitag mit. Konkret hätten die Investoren einen Abschlag von über 2 Prozent zum Schlusskurs vom Donnerstag verlangt. Die Straumann-Titel hatten nach gut aufgenommenen Halbjahreszahlen sowie dem Einstieg in die Kieferorthopädie um über 11 Prozent auf 609,50 Franken zugelegt. Die von den angefragten institutionellen Investoren abgegebenen Gebote hätten auch dieses positive Sentiment auf die Zahlen und die Wachstumsstrategie nicht reflektiert, schreibt Straumann in der Begründung für den Rückzug weiter. Zum Schlusskurs von Donnerstag wären Straumann mit dem Aktienrückkauf über 240 Millionen Franken zugeflossen.

NEUER CHEF: (Paris) Das Neuenburger Uhrenunternehmen Ulysse Nardin erhält per 28. August einen neuen Chef: Patrick Pruniaux übernimmt das Ruder bei der zum französischen Luxusgüterunternehmen Kering gehörenden Marke. Der 45-jährige Franzose folgt auf Patrik Hoffmann. Pruniaux soll insbesondere die internationale Entwicklung der Marke aus dem neuenburgischen Locle beschleunigen, wie Kering mitteilte. Pruniaux war zuvor etwa bei der Marke TAG Heuer des Konzerns LVMH als Vize-Präsident der weltweiten Verkäufe und Geschäftsleitungsmitglied tätig, nachdem er zuvor die Exporte verantwortet hatte. Zudem hatte er 2014 an der Lancierung der Apple Watch mitgewirkt.

NEUE MARKTREGION: (Zürich) Die Deutsche Bank stärkt ihr Geschäft mit vermögenden Privatkunden und Familien in der Schweiz. Sie schafft dazu per 1. September die neue Marktregion "Switzerland Domestic". Ziel der Neuorganisation ist laut einer Mitteilung, die führende internationale Bank für Schweizer Führungskräfte, Unternehmer sowie ein führender Anbieter von Dienstleistungen für Multi Family Offices und Finanzintermediäre zu werden. Multi Family Offices sind Unternehmen, die Investitionen und Trusts für mehrere wohlhabende Familien verwalten. Als Leiter der neuen Marktregion "Switzerland Domestic" hat die Bank Paul Arni ernannt. Er wird in Zürich stationiert sein. Arni war zuvor für die Schweizer Banken Julius Bär, Credit Suisse und UBS tätig.

STREIT BEIGELEGT: (New York) Die Deutsche Bank legt in den USA einen Streit mit Investoren wegen des Vorwurfs von Anleihen-Preismanipulationen durch die Zahlung von 48,5 Millionen Dollar bei. Das Vorhaben muss aber noch von einem Richter des Bezirksgerichts in Manhattan gebilligt werden. Die Investoren haben der Deutschen Bank und neun anderen Instituten vorgeworfen, zwischen 2005 und 2015 Preisdaten ausgetauscht und Strategien koordiniert zu haben, um ihren Profit zu steigern. Auch die Bank of America stimmte am Donnerstag einem Vergleich in der Sache zu und zahlt 17 Millionen Dollar. Die beiden Geldhäuser sind die ersten, die sich mit den Investoren in dem Streit geeinigt haben. Die Vorwürfe richten sich auch gegen Credit Suisse, BNP Paribas, Credit Agricole, Citigroup, HSBC, Nomura, Royal Bank of Canada und die Toronto-Dominion Bank.

PREISE IM FOKUS: (Washington) In den USA haben Abgeordnete eine Untersuchung von Preisanstiegen bei Medikamenten gegen Multiple Sklerose (MS) eingeleitet. Davon betroffen sind die Basler Pharmaunternehmen Novartis und Roche, die deutschen Konkurrenten Bayer und Merck, die französische Sanofi, Teva aus Israel sowie der US-Biotechkonzern Biogen. Die Demokraten Elijah Cummings und Peter Welch forderten am Donnerstagabend die sieben Pharmakonzerne zu Stellungnahmen über die Preiserhöhungen auf. Nachdem sich die Preise für MS-Medikamente seit 2004 nahezu verfünffacht haben, wollen die Abgeordneten herausfinden, ob die Unternehmen die Preise im Gleichschritt angehoben haben. Die USA sind der mit Abstand wichtigste Markt für die Pharmaindustrie - sie erzielt dort 40 Prozent ihrer Umsätze. Zudem verdienen die Unternehmen dort überdurchschnittlich gut, weil ihnen bei der Preisgestaltung kaum Grenzen gesetzt sind.

NEUER ÄRGER: (Seoul/Washington) Nur wenige Tage vor dem erwarteten Marktstart von Samsungs neuem Galaxy Note 8 sind erneut Probleme mit überhitzten Akkus in Samsung-Geräten aufgetreten. Die schadhaften Akkus stammen allerdings nicht von Samsung selbst. Es handele sich um rund 10'000 Einheiten des Galaxy Note 4 mit teils "gefälschten" Batterien, betonte Samsung. Die Geräte seien von dem amerikanischen Logistikunternehmen FedEx Supply Chain aufgearbeitet und gebraucht vom Netzbetreiber AT&T weiterverkauft worden. Betroffen seien ausschliesslich Kunden in den USA, die ihr Gerät zwischen Dezember 2016 und April 2017 von AT&T im Rahmen eines Ersatzgeräteprogramms erhalten hätten.

NEUE EINSCHRÄNKUNGEN: (Peking) Die chinesische Führung will heimische Unternehmen bei Investitionen im Ausland stärker an die Kandare nehmen. Aufkäufe in den Bereichen Hotellerie, Immobilien und Unterhaltung sowie von Sportclubs werden eingeschränkt, wie es in einer staatlichen Mitteilung heisst. In einer weiteren Mitteilung ist von "irrationalen" Investitionen jenseits der Realwirtschaft die Rede. Während dies künftig unterbunden werden solle, seien gleichzeitig Engagements etwa in den Ausbau der "Seidenstrasse" zu unterstützen. Chinas Führung stemmt sich bereits seit einiger Zeit unter anderem mit Kapitalverkehrskontrollen gegen eine massive Kapitalflucht.

SKANDAL WEGEN DISKRIMINIERUNG: (Chicago/Dearborn) Der US-Autohersteller Ford hat einen millionenschweren Vergleich wegen des Vorwurfs sexueller und rassistischer Diskriminierung akzeptiert. Der Konzern zahlt den betroffenen Mitarbeitern bis zu 10,1 Millionen Dollar, wie die US-Aufsichtsbehörde Equal Employment Opportunity Commission (EEOC) diese Woche mitteilte. Die Aufseher gehen davon aus, dass es in zwei Ford-Werken in Chicago zu sexuellen und rassistischen Belästigungen weiblicher und afroamerikanischer Angestellter gekommen ist. Ihre Untersuchung habe zudem gezeigt, dass Vergeltung an Mitarbeiterinnen geübt wurde, die sich über Belästigung und Diskriminierung beschwerten. Der Zeitung "Detroit News" zufolge hatten erst vier Mitarbeiterinnen wegen sexueller Übergriffe geklagt, später sei der Rechtsstreit auf 30 weibliche Angestellte ausgeweitet worden.

ROTE ZAHLEN: (Hongkong) Gestiegene Kosten und ein Absatzrückgang haben den weltweit zweitgrössten PC-Hersteller Lenovo aus China in die roten Zahlen gedrückt. Der Rivale des Marktführers HP weist für sein erstes Geschäftsquartal einen Verlust von 72 Millionen Dollar aus. Vor Jahresfrist hatten noch 173 Millionen Dollar Gewinn in den Büchern gestanden, Der Umsatz verharrte bei 10,01 Milliarden Dollar. Nach zwei Quartalen mit Zuwächsen waren die PC-Auslieferungen zuletzt wieder um sechs Prozent gesunken. Lenovo leidet unter der allgemeinen Branchenschwäche. Vor allem in China gehen PC-Verkäufe zurück, weil sich die Verbraucher vermehrt Smartphones und Tablets zuwenden.

(AWP)