NEUER CHEF: (Basel) Novartis-Chef Joseph Jimenez tritt per 31. Januar 2018 nach achtjähriger Tätigkeit zurück. Der Verwaltungsrat hat Vasant Narasimhan mit Wirkung auf 1. Februar 2018 zum neuen Chef ernannt. Laut Jimenez sei dies sowohl aus beruflicher als auch aus persönlicher Sicht der Richtige Zeitpunkt, die Führung an Narasimhan abzugeben. Narasimhan (Jahrgang 1976) ist Mitglied der Geschäftsleitung von Novartis und seit 2005 für den Konzern tätig. Momentan leitet er die Medikamentenentwicklung beim Pharmakonzern. Der amerikanische Staatsbürger mit indischen Wurzeln wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern seit über fünf Jahren in Basel. An der Strategie ändert sich mit dem Chefwechsel gemäss Novartis vorerst nichts. Jimenez wird noch bis zum 31. August 2018 dem neuen Chef unterstützend und beratend zur Verfügung stehen, um einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen.

HÖHERER HALBJAHRESGEWINN: (St.Gallen) Der Versicherer Helvetia hat im ersten Halbjahr mehr verdient als vor Jahresfrist. Der Konzerngewinn ist um 13 Prozent auf 210,1 Millionen Franken gestiegen. Hauptgrund dafür sind steigende Aktienkurse. So erhöhte sich der Ertrag aus den Kapitalanlagen innert Jahresfrist von 465,7 Millionen Franken auf 598,9 Millionen Franken. Zum Gewinnsprung beigetragen hat zudem, dass Helvetia sich insbesondere im Bereich der Schadenversicherungen geschäftlich verbessert hat. So sank im Vorjahresvergleich der Schadenaufwand um über 2 Prozent. Bei der Integration der 2014 erworbenen Versicherer Nationale Suisse und Basler Österreich meldet Helvetia, dass diese fast vollständig vollzogen sei.

AUSBAU FILIALNETZ: (Genf) Des Discounter Denner weitet sein Filialnetz aus und setzt auf Kundennähe. Denner-Chef Mario Irminger setzt damit weiter eher auf traditionelle Geschäfte denn auf Verkaufskanäle im Netz. Im Nahrungsmittelbereich werden jährlich rund 40 Milliarden Franken umgesetzt, davon lediglich 400 bis 500 Millionen über Einkäufe im Internet, wie Denner-Chef Irminger gegenüber den Westschweizer Tageszeitungen "24 Heures" und "Tribune de Genève" feststellte. "Das zeigt, dass in der Schweiz 99 Prozent der Nahrungsmittelkäufe immer noch in Läden getätigt werden", so Irminger. Priorität hat für Irminger deshalb auch die Nähe zu den Kunden in allen Regionen des Landes. Derzeit gibt es schweizweit rund 800 Filialen. Die Filialen in Bahnhöfen sind laut Irminger nicht die profitabelsten, da die Mieten recht hoch sind.

SINKENDE SICHTGUTHABEN: (Zürich) Die Sichtguthaben bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sind in der vergangenen Woche gesunken. Die Einlagen von Bund und Banken lagen am 1. September bei 579,2 Milliarden Franken nach 579,8 Milliarden Franken in der Woche davor, wie die SNB mitteilte. Das ist ein Rückgang um rund 0,6 Milliarden Franken. Auf die Giroguthaben inländischer Banken entfielen Ende letzter Woche 468,5 Milliarden Franken. Die Entwicklung der Sichtguthaben gilt als Indiz dafür, ob die SNB am Devisenmarkt interveniert, um den Franken zu schwächen. Die Zentralbank kauft Fremdwährungen und schreibt den Banken den entsprechenden Franken-Betrag auf deren SNB-Konten gut.

SENKUNG TECHNISCHER ZINSSATZ: (Basel) Die Basler Kantonalbank (BKB) und ihre Tochter Bank Cler justieren ihre Vorsorgeeinrichtung: Sie senken den technischen Zinssatz vom 2,5 auf 1,5 Prozent und schiessen als Arbeitgeber 15 Millionen respektive 10 Millionen Franken in ihre Pensionskasse (PK) ein. Der technische Zinssatz bildet die erwartete Rendite auf Vorsorgekapitalien und Rückstellungen ab. Angesichts anhaltend sehr tiefer Zinsen und steigender Lebenserwartung der Versicherten sieht der BKB-Konzern "grosse Herausforderungen" für seine PK, wie er mitteilte. Ein tieferer technischer Zinssatz solle diese "stärken". Aus dem tieferen technischen Zinssatz ergeben sich höhere Vorsorgeverpflichtungen, die der Konzern auf die Rentenbezüger, Arbeitgeber und aktive Versicherte aufteilt. Das BKB-Stammhaus beteiligt sich mit 14,7 Millionen Franken und die Bank Cler (früher Bank Coop) mit 9,8 Millionen an der einmaligen Zuweisung an die PK. Beide Banken wollen ihren Anteil in der Jahresabrechnung 2017 beim Personalaufwand verbuchen.

WEITERE ARBEITSPLÄTZE: (Luterbach) Der amerikanische Biotech-Konzern Biogen wird bei der neuen biopharmazeutischen Produktionsanlage in Luterbach SO zusätzlich 200 Arbeitsplätze schaffen. Damit entstehen insgesamt 600 Arbeitsplätze. Die zusätzlichen 200 Mitarbeitenden würden hauptsächlich für den Betrieb und den Unterhalt der Anlagen verantwortlich sein, teilte Biogen mit. Derzeit laufe die Personalsuche für alle 600 Stellen auf Hochtouren. Bis zum Produktionsstart Anfang 2019 sollen alle Stellen besetzt sein. Die biopharmazeutische Produktionsanlage wird seit Anfang 2016 auf einer riesigen Industriebrache im Gebiet Attisholz Süd hochgezogen. Der Bau der Anlage kommt gemäss Biogen planmässig voran und soll Ende 2018 abgeschlossen sein.

ERFOLGREICHES HALBJAHR: (Zug) Die Zuger Immobiliengesellschaft Varia US Properties hat das erste Halbjahr nach dem Börsengang erfolgreich abgeschlossen. Die Mieteinnahmen schossen um die Hälfte in die Höhe. Die Gesamterträge legten um 31,2 Prozent auf 43,3 Millionen Dollar zu. Der Betriebsgewinn hat sich von 13,2 Millionen Dollar auf 25,1 Millionen Dollar entwickelt. Unter dem Strich hat sich der Gewinn von 6,5 Millionen Dollar auf 15 Millionen Dollar mehr als verdoppelt. Auf Varia entfällt 12,2 Millionen Dollar (Vorjahr 2,9 Millionen Dollar). Das Portfolio bestand per Ende Juni aus 47 Objekten mit insgesamt 7289 Wohneinheiten und einem Immobilienwert von 508,1 Millionen Dollar. Die Vermietungsquote betrug gemäss Mitteilung vom Montag 95,3 Prozent.

GRÜNES LICHT: (Brüssel) Die EU-Kommission hat den Weg für einen umstrittenen staatlichen Kredit über 150 Millionen Euro für die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin frei gemacht. Die Airline soll damit die kommenden Monate bis zu einem Verkauf überbrücken können. Derzeit verhandelt die Airline mit Lufthansa und mindestens noch zwei weiteren Interessenten. Konkurrenten äusserten sich zuvor kritisch zu diesem Rettungsplan. Sie sehen den Staatskredit als verbotene Beihilfe. Nach Ansicht der Kommission wird dadurch der Wettbewerb jedoch nicht übermässig verfälscht. Die verlustreiche Air Berlin hatte Mitte August Insolvenz beantragt. Seitdem hat die Airline ihr Langstrecken-Angebot gestutzt und einzelne Flüge ausfallen lassen.

NEUES BÜRO: (Paris/Zürich) Die in Paris ansässige Mehrländerbörse Euronext will ein neues Büro in Zürich sowie in vier weiteren Städten in Europa eröffnen. Die Märkte Schweiz, Deutschland, Italien und Spanien seien wegen ihrer guten Wachstumschancen im Technologiesektor ausgewählt worden, teilte Euronext mit. Ziel sei es, mit den neuen Büros Technologieunternehmen dabei zu unterstützen, ihr Geschäft mit Hilfe der Kapitalmärkte weiterzuentwickeln. Direktor und Schweizer Vertreter von Euronext in der Schweiz wird Soren Bjonness.

WENIGER DIESEL: (Flensburg) Die Verkäufe von Dieselfahrzeugen sind in Deutschland angesichts der Diskussion um mögliche Fahrverbote in Grossstädten weiter eingebrochen. Der Anteil der Selbstzünder an den Neuzulassungen im August ging von 45,3 Prozent vor einem Jahr auf nun 37,7 Prozent zurück, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg mitteilte. Insgesamt wurden jedoch im abgelaufenen Monat mit 253'679 Pkw 3,5 Prozent mehr Fahrzeuge neu zugelassen als vor einem Jahr, was auch an einem kräftigen Plus bei den Stadtgeländewagen (SUV) lag. Nach acht Monaten liegt der deutsche Markt bei den Pkw-Neuzulassungen mit 2,9 Prozent im Plus. Deutlich zulegen konnten im August die Oberklasse-Hersteller Mercedes-Benz und BMW, von deren Hauptmarken 7,5 und 6,7 Prozent mehr Autos zugelassen wurden. Die VW-Kernmarke musste dagegen mit minus 10,9 Prozent einen weiteren Dämpfer hinnehmen.

AUFGESTOCKT: (Berlin) In Deutschland wird der Mobilitätsfonds für die Kommunen von zunächst 500 Millionen Euro auf eine Milliarde aufgestockt. Dazu habe sich der Bund auf dem Gipfel mit Vertretern von Kommunen und Bundesländern bereit erklärt, sagte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel in Berlin. Damit wird der Fördertopf verdoppelt. Mit dem Geld sollen Kommunen, die besonders stark von Stickoxid-Emissionen betroffen sind, etwa die Infrastruktur für E-Mobilität verbessern und öffentliche Nahverkehrsangebote attraktiver machen. Die Beteiligten des Gipfels seien "alle der Meinung" gewesen, dass pauschale Fahrverbote vermieden werden müssten, sagte Merkel nach den Gesprächen.

NEUER FAHRDIENST: (Stuttgart) Der Autobauer Daimler will mit seiner Transporter-Sparte in Europa ein System für Mitfahrangebote aufbauen. Dazu steckt Mercedes-Benz Vans 50 Millionen US-Dollar in ein Joint Venture mit dem US-Unternehmen Via, das einen solchen "Ride-Sharing" genannten Dienst bereits in einigen amerikanischen Städten anbietet, wie in Stuttgart mitgeteilt wurde. Noch in diesem Jahr soll es in London los gehen, weitere europäische Grossstädte sollen folgen. Fahrgäste geben dabei ihr Fahrtziel in eine App ein und fordern eine Mitfahrgelegenheit an. Das System ordnet sie dann einem mit anderen Fahrgästen besetzten Van zu, der in der Nähe und in etwa die gleiche Richtung unterwegs ist. Anders als beim Linienbus gibt es keine festen Routen und Fahrpläne. Und anders als beim Taxi steigen Fahrgäste unterwegs zu und auch wieder aus. Gesteuert werden die Vans von professionellen Fahrern.

TEURERE ÜBERNAHME: (Frankfurt) Die Übernahme des Arzneimittelherstellers Stada kostet Bain und Cinven mehr als erwartet. Die Finanzinvestoren sind im Ringen mit dem US-Investor Paul Singer um eine höhere Abfindung für die Stada-Aktionäre eingeknickt. Beim Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags mit Stada wollen die Finanzinvestoren den übrigen Aktionären eine Abfindung von 74,40 Euro pro Aktie anbieten, teilten die neuen Stada-Eigentümer mit. Der von Singer kontrollierte Hedgefonds Elliott hatte mindestens diesen Wert gefordert, nur dann werde er einen Beherrschungsvertrag - der den Zugriff der neuen Eigentümer auf die Stada-Kasse ermöglicht - unterstützen.

NEUE FÜHRUNGSKRÄFTE: (London) Der angeschlagene Konsumgüterriese Reckitt Benckiser will sich mit frischen Führungskräften aus dem Tief kämpfen. Dafür zögen sich unter anderem die Spitzen der Personal- und IT-Abteilung zurück, teilte der britische Konzern mit. Dem Anbieter von Produkten wie Calgon, Sagrotan und Vanish machen weiterhin die Folgen eines Cyber-Angriffs vom vergangenen Juni zu schaffen, der die Produktion und Auslieferung lahmgelegt und Kosten in Höhe von rund 100 Millionen Pfund verursacht hatte. An der Börse kamen die Abgänge nicht gut an: Die Papiere von Reckitt, zu dessen Portfolio auch Durex-Kondome und Scholl-Fusspflegemittel gehören, gaben nach.

VERBOT: (Shanghai/Peking) China hat dem rasanten Wachstum bei Kryptowährungen einen Riegel vorgeschoben. Die Aufsichtsbehörden des Landes verboten die sogenannten Initial Coin Offerings (ICO), über die - analog zum Initial Public Offering (IPO), also dem Börsengang eines Unternehmens - neue Cyberwährungen geschaffen werden können. "ICOs sind eine Art illegale öffentliche Kapitalbeschaffung, die im Zusammenhang mit kriminellen Machenschaften wie Betrug und Schneeballsystemen stehen", hiess es in einer Mitteilung der Zentralbank. Die Kurse von Cyberdevisen rutschten nach dem Verbot deutlich ab. Die mit Abstand grösste Währung Bitcoin verlor auf der Handelsplattform BitStamp sieben Prozent auf 4286 Dollar. China hat laut Experten dem Hype um ICO nun einen Riegel vorgeschoben, um in Ruhe regulatorische Massnahmen einzuführen.

RÜCKRUF: (Peking/Wolfsburg) Volkswagen ruft in China 1,82 Millionen Autos in die Werkstätten. Grund seien möglicherweise defekte Einspritzpumpen, teilte die chinesische Konsumentenschutzbehörde mit. Demnach geht es um zwei Modelle, die VW zusammen mit dem chinesischen Partner FAW produziert, um Passat-Modelle aus den Jahren 2011 bis 2015, die VW zusammen mit dem Partner SAIC baut, sowie um 19'000 importierte Modelle. Die Einspritzpumpen in diesen Autos würden bis zum 25. Dezember für die Kunden kostenlos ausgetauscht. China ist für Volkswagen ein wichtiger Markt. Im vergangenen Jahr verkaufte der Konzern dort rund vier Millionen Fahrzeuge, fast ebenso viele wie in Europa. Der Absatz in der Volksrepublik war um mehr als zwölf Prozent gestiegen.

(AWP)