FABRIKSCHLIESSUNG I: (Horw LU) Die global tätige Edwards Lifesciences schliesst ihre Produktion im luzernischen Horw. 250 Vollzeitstellen gehen bis Mitte 2018 in der Luzerner Vorortsgemeinde verloren. Nicht betroffen vom Stellenabbau ist die europäische Regionalzentrale von Edwards in Nyon VD. Das Unternehmen begründet in einer Mitteilung die Schliessung des Standortes Horw damit, dass der komplette Herstellungsprozess für Herzklappenprodukte unter einem Dach konzentriert werden solle. In Horw seien nur bestimmte Teilschritte der Herzklappenproduktion ausgeführt worden.

FABRIKSCHLIESSUNG II: (Olten/Aarau) Im Aargau droht rund 250 Angestellten der Verlust des Arbeitsplatzes. Der Arbeitnehmerverband Angestellte Schweiz meldet, die Firma Rockwell Automation überlege sich, rund die Hälfte der etwa 500 Stellen in der Schweiz abzubauen. Rockwell selber will diese Zahlen vorerst nicht bestätigen. Man plane zwar Änderungen der Produktionsstrategie, schrieb das Unternehmen in einer Mitteilung. Teil dieser Anpassung sei die schrittweise Verlagerung der Produktion von Aarau an andere Standorte. Man sei in einer sehr frühen Planungsphase. Deshalb könne Rockwell noch keine Details kommunizieren. Ziel dieser Änderungen ist es laut Rockwell, dem globalen Kostendruck standzuhalten und die globale Kundennachfrage erfüllen zu können.

ZUVERSICHT BEI AXPO: (Baden AG) Nach einem Rekordverlust im Geschäftsjahr 2015/2016 rechnet der Nordostschweizer Stromriese Axpo im laufenden Jahr wieder mit einem Gewinn. Der Energiekonzern verzichtet deshalb darauf, für den Geschäftsbereich Axpo Solutions neue Investoren an Bord zu holen. Dank der operativen Fortschritte und verbesserter Ertragsaussichten ab 2020 könne Axpo die 2016 angekündigte strategische Neuausrichtung der Gruppe aus eigener Kraft finanzieren. Ende 2016 hatte der Verwaltungsrat von Axpo entschieden, die Kompetenzen in den Wachstumsfeldern erneuerbare Energien und internationales Kundengeschäft zusammen mit den Netzen und der Energieverwertung in einer neu zu gründenden Einheit Axpo Solutions zu bündeln und für Investoren zu öffnen. Damit sollte zusätzliches Kapital für den Ausbau dieses Geschäftsbereichs generiert werden.

PROGNOSE GESENKT: (Zürich) Die Ökonomen der Credit Suisse sind für das Schweizer Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr weniger optimistisch. Sie gehen nur noch von einem Wachstum von 1,0 Prozent aus. Vor drei Monaten lautete die Prognose noch 1,5 Prozent. Die Grossbank begründet in ihrem Monitor Schweiz die deutliche Korrektur mit dem schwachen Wirtschaftswachstum im ersten Halbjahr. Für den weiteren Verlauf des Jahres zeigen sich die Ökonomen der Credit Suisse jedoch optimistisch. So zeigten fast alle Wirtschaftsindikatoren nach oben. Damit gehen die Prognosen der Grossbank in die gleiche Richtung wie diejenigen der am selben Tag publizierten Voraussagen der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich KOF (KOF-Konsensus). Die vierteljährlich befragten Konjunkturexperten senken die Prognose für das Wachstum der Schweiz im laufenden Jahr auf 1,3 Prozent. Bei der letzten Befragung waren es noch 1,5 Prozent gewesen. Für 2018 wird unverändert mit einem Plus von 1,7 Prozent gerechnet.

CHEMIE: (Muttenz BL) Die oppositionelle Aktionärsgruppe White Tale macht in einem offenen Brief nochmals mobil gegen die geplante Fusion zwischen dem Basler Chemiekonzern Clariant und dem US-Unternehmen Huntsman. Die Aktionärsgruppe fordert, dass der Geschäftsbereich Plastik und Beschichtungen (Plastics & Coating) verkauft werden solle. Danach solle sich der Konzern auf sein Kerngeschäft fokussieren. Weiter machte White Tale am Dienstag den Ausbau seiner Beteiligung bekannt: Inzwischen hält die Gruppe 15,1 Prozent und ist damit zum grössten Aktionär von Clariant aufgestiegen. Bisher waren es 10 Prozent. Bevor ein Entscheid zur Fusion gefällt werde, solle die angestrebte Fusion von einer unabhängigen Investmentbank untersucht werden, fordern die oppositionellen Aktionäre weiter. Ansonsten stimme die Aktionärsgruppe gegen die Fusion.

WIEDER IN GEWINNZONE: (Zürich) Nach mehreren Jahren Durststrecke ist die Bankensoftwarefirma Crealogix in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt und hat gleichzeitig auch noch einen neuen Umsatzrekord aufgestellt. Insgesamt erreichte der Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr 2016/17 (per Ende Juni) 74,9 Millionen Franken. Das sind 18 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) hat sich mit 7,3 Millionen Franken beinahe verdoppelt. Bei der Profitabilität hat Crealogix die eigenen hochgesteckten Ziele teilweise übertroffen. Unter dem Strich verdiente Crealogix 1,4 Millionen Franken nach einem Verlust von 0,6 Millionen im Vorjahr. Damit hat die Firma den ersten Reingewinn nach drei Jahren Defiziten erzielt. In der Zukunft will Crealogix einen Gang höher schalten.

SCHLUSS MIT E-COINS: (Zürich) Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) zieht die Anbieter der selbst kreierten Scheinkryptowährung E-Coins aus dem Verkehr. Diese hätten Publikumseinlagen in Millionenhöhe entgegengenommen, ohne über die dafür nötige Bankbewilligung zu verfügen, teilt die Finma mit. Bereits seit letztem Jahr hatte ein Verein namens Quid pro Quo die sogenannten E-Coins ausgegeben. Wie die Finma erklärt, handelt es sich dabei allerdings nicht um eine echte Kryptowährung - wie die Bitcoins - sondern um eine vom Anbieter selbst entwickelte Scheinkryptowährung. Denn im Gegensatz zu Bitcoins wurden die E-Coins nicht dezentral mit Hilfe der Blockchain-Technologie gespeichert, sondern ausschliesslich auf vom Anbieter kontrollierten lokalen Servern.

NEUER PILOTEN-GAV: (Zürich) Nach wochenlangen Diskussionen haben sich die Pilotengewerkschaft Aeropers und die Fluggesellschaft Swiss auf einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) geeinigt. Der neue GAV stelle ein Bekenntnis der langjährigen Sozialpartnerschaft von Aeropers und Swiss dar, bestätigte ein Swiss-Sprecher Informationen des "Blick". Mit einer Vertragslaufzeit von vier Jahren werde langfristige Stabilität geschaffen. Details zum GAV nannte der Sprecher nicht. Der Pilotenverband Aeropers hatte im Sommer die GAV-Verhandlungen mit der Swiss-Führung abgebrochen. Offenbar waren schlechtere Löhne für Neueinsteiger und ungünstigere Pensionskassen-Konditionen die Gründe für die Beendigung der Gespräche.

GUTE RENDITE: (Zürich) Die Schweizer Pensionskassen sind gut ins neue Jahr gestartet und haben bis in den Sommer auf den Kapitalanlagen eine ansprechende Rendite erzielt. Mit 3,8 Prozent bis Ende August 2017 liegt die Rendite laut einer Studie des Beratungsunternehmens Complementa über dem langjährigen Durchschnitt. Gleichzeitig falle die Verzinsung für Arbeitnehmer aber in diesem Jahr auf einen historischen Tiefstwert, weil die Kassen weitere Reserven aufbauen und Pensionierungsverluste erleiden. "Die Pensionskassen haben in den letzten fünf Jahren zwar höhere Renditeperspektiven erhalten, sind dabei aber auch höhere Risiken eingegangen", fasst Studienautor Jürgen Rothmund vor den Medien zusammen. Die Umverteilung des Risikos und der Vermögen habe sich dabei in der Anlagestruktur weg von festverzinslichen Anlagen (-8,9 Prozent) hin zu Aktien (+5 Prozent) vollzogen. Dahinter folgen die alternativen Anlagen (+2,4 Prozent) und die Anlageklasse Immobilien (+1,5 Prozent), die aufgebaut wurden. Die Fremdwährungsquote sank derweil in den letzten fünf Jahren um 1,3 Prozent.

DEVISEN: (Zürich) Der Schweizer Franken hat am Dienstag an Wert verloren und ist zum Euro auf den tiefsten Stand seit dem Ende des Mindestkurses Anfang 2015 gesunken. Den Grund dafür sehen Marktteilnehmer vor allem im Höhenflug der Gemeinschaftswährung, die auch im Vergleich zu anderen Devisen zulegte. Ein Euro kostete zuletzt rund 1,1560 Franken.

WIEDER IN GEWINNZONE: (Laax GR) Die grösste Bündner Bergbahn, die Weisse Arena Gruppe in Laax, kann nach dem erstmaligen Verlust im Vorjahr wieder einen Gewinn für das Geschäftsjahr 2016/17 schreiben. Möglich geworden sind schwarze Zahlen aber nur dank eines Sparprogramms. Ohne Sparprogramm hätte das Unternehmen dieses Ergebnis nicht erreicht, wird Chef und Verwaltungsratspräsident Reto Gurtner im neuesten Jahresbericht zitiert. Das Geschäftsjahr beendete die Bergbahn mit 4,5 Millionen Franken Gewinn. Im Vorjahr musste die Weisse Arena Gruppe, die 1996 aus den Bergbahnen Laax und Flims entstand, erstmals in ihrer Geschichte einen Verlust - 1,1 Millionen Franken - verbuchen. Nicht mehr ganz erreicht wurde der Vorjahresumsatz. Die 86 Millionen Franken bedeuten einen Rückgang um vier Prozent.

SPITÄLER IM VISIER: (Freiburg) Der Klinik- und Luxushotelbetreiber Aevis Victoria plant den Kauf weiterer Kliniken. Das Ziel sei, die Präsenz in der Schweiz von aktuell 16 auf rund 20 Kliniken auszudehnen. Aevis Victoria erwäge alle Optionen, sagt der Firmenchef Antoine Hubert in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der Westschweizer Zeitung "L'Agefi". Besonders im Kanton Bern, wo Aevis Victoria noch keine Klinik besitzt, sowie in Basel, der Nordwestschweiz und in der Region rund um Konstanz strebt das Freiburger Unternehmen Akquisitionen an. Neben der geografischen Expansion will Aevis Victoria auch seine Aktivitäten ausbauen. Hubert spricht von medizinischen Zentren, Gruppenpraxen, Zahnkliniken und Spezialzentren einschliesslich der Augenheilkunde. Die Konsolidierung werde in der Schweiz weitergehen, sagt der Walliser.

SPIELZEUGE: (Delaware/Köln) Nun hat es auch Toys R Us erwischt: Der US-Handelsriese für Spielzeug steht vor der Insolvenz, der Druck aus Internet-Konkurrenz und alten Schulden war zu gross. Die Läden in der Schweiz sind aber nicht betroffen. Der Betrieb soll weitergehen. Die Schweizer Toys R US-Gesellschaft bleibt gemäss Unternehmensinformationen von dem Restrukturierungsverfahren, das in den USA und Kanada eröffnet worden ist, unberührt. Der Mutterkonzern aus Wayne (New Jersey) stellte am späten Montagabend einen Antrag auf Gläubigerschutz. Toys R Us beschäftigt insgesamt etwa 64'000 Menschen. Die Gruppe hat 875 Filialen in den Vereinigten Staaten. Weltweit sind es über 1600, wenn man den Kinderausstatter Babies R Us mitrechnet.

HÜRDEN FÜR AUSLÄNDER: (Peking) Europäische Unternehmen in China haben vor wachsenden Hürden bei Investitionen und Marktzugängen gewarnt. "Es gibt noch viel zu tun in dieser Hinsicht", heisst es in einem am Dienstag veröffentlichten Positionspapier der Europäischen Handelskammer in Peking. Vor allem die Lebensmittelindustrie bangt. Zwar seien in einigen Branchen Verbesserungen sichtbar. In anderen Industriezweigen drohten dagegen noch viel striktere Regeln, die den Markt für ausländische Firmen sogar komplett verschliessen könnten. Ausdrücklich warnte die Kammer vor neuen Hürden für die Lebensmittelindustrie, die das Potenzial hätten, das Geschäft von Importeuren "drastisch zu reduzieren". Setzt Peking seine Pläne um, dann müssten sämtliche in die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt eingeführten Nahrungsmittel ab dem 1. Oktober ein eigenes amtliches Unbedenklichkeitszertifikat für China vorweisen.

STAATSFONDS ERREICHT MEILENSTEIN: (Oslo) Norwegens Staatsfonds hat sein neues Rekordvolumen von einer Billion Dollar bestätigt. Das Überschreiten der Marke wurde am Dienstag von Norges Bank Investment Management mitgeteilt, die den Fonds verwaltet. "Eine Billion Dollar zu erreichen - das ist ein Meilenstein", erklärte der Chef der Gesellschaft, Yngve Slyngstad. "Das Wachstum des Marktwerts des Fonds war atemberaubend." Als im Mai 1996 die ersten Öleinnahmen übertragen worden seien, habe sich noch niemand eine derartige Steigerung ausmalen können. Von allen Staatsfonds weltweit ist der norwegische der grösste. Eine Billion Dollar entsprechen dem Zweieinhalbfachen der jährlichen Wirtschaftsleistung des Landes. Der Fonds investiert in Aktien, Anleihen und Immobilien aus mehreren Dutzend Staaten. Zuletzt war er an etwa 9000 Firmen beteiligt und hielt 1,3 Prozent aller weltweit gehandelten Aktien.

ÜBERNAHME STOCKT: (Leverkusen) Bayer kann die rund 66 Milliarden Dollar schwere Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto wohl erst 2018 über die Bühne bringen. Der Abschluss der Transaktion sei nun Anfang kommenden Jahres statt wie ursprünglich geplant Ende 2017 zu erwarten, teilte der deutsche Pharma- und Chemiekonzern mit. Am Montag habe das Unternehmen bei der EU-Kommission den Antrag gestellt, die Prüffrist für den Zukauf um zehn Werktage bis zum 22. Januar zu verlängern. Diese hatte bereits im August Bedenken angemeldet und will die Übernahme deshalb umfassend prüfen. Bayer sieht sich dennoch auf gutem Weg: Von über einem Drittel der rund 30 relevanten Behörden habe das Unternehmen grünes Licht für den Zukauf erhalten.

TUIFLY AUF SPARKURS: (Berlin) Wegen der ungewissen Zukunft der insolventen Air Berlin arbeitet der Ferienflieger Tuifly an einem Sparpaket. Die Tochter von Europas grösstem Reisekonzern sei deshalb bereits in Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern und Gewerkschaften, sagte ein Konzernsprecher am Dienstag. Er wollte einen Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" aber weder bestätigen noch dementieren, wonach Tuifly seine Kosten um mindestens 30 Millionen Euro senken muss, um wettbewerbsfähig zu werden. "Die Verhandlungen laufen noch." Tuifly hat 14 Maschinen an die Air-Berlin-Tochter Niki vermietet, die nun im Bieterverfahren für Air Berlin einen neuen Eigentümer bekommt. Dieser dürfte den Leasingvertrag ("Wetlease") mit Tuifly neu aushandeln.

KLEINERES DEFIZIT: (Paris) Die französische Regierung rechnet angesichts der guten Konjunktur mit einer geringeren Neuverschuldung. Das Defizit werde in diesem Jahr bei 2,9 und 2018 bei 2,6 Prozent des Bruttoinlandproduktes liegen, sagte Finanzminister Bruno Le Maire dem Sender "France 2". Bisher ging die Regierung von 3,0 und 2,7 Prozent aus. "Es ist ein bisschen besser als wir den Parlamentariern zunächst signalisiert hatten, denn das Wachstum ist etwas besser", sagte Le Maire. In den Vorjahren hatte Frankreich die in den EU-Verträgen festgelegte Drei-Prozent-Defizithürde regelmässig überschritten. Der Minister kündigte für 2018 zudem Einsparungen von bis zu 16 Milliarden Euro bei den Staatsausgaben an.

DEUTSCHE ÖKONOMEN OPTIMISTISCH: (Berlin) Kurz vor der Bundestagswahl blicken Börsenprofis überraschend optimistisch auf die deutsche Wirtschaft. Das Barometer für ihre Konjunkturerwartungen im kommenden halben Jahr kletterte im September um 7,0 auf 17,0 Punkte. Das teilte das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zu seiner monatlichen Umfrage unter Analysten und Anlegern mit. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg auf 12,5 Zähler gerechnet. Solide Wachstumszahlen im zweiten Quartal, der zuletzt kräftige Anstieg im Kreditgeschäft der Banken und anziehende Investitionen von Staat und Unternehmen dürften Börsianer "zu einem deutlich positiveren Ausblick als noch im Vormonat bewogen haben", hiess es.

ZUVERSICHT IN SPANIEN: (Madrid) Die spanische Regierung will die Neuverschuldung im kommenden Jahr unter die Marke von drei Prozent drücken. 2017 sei man auf gutem Wege, die angepeilten 3,1 Prozent zu erreichen, sagte Wirtschaftsminister Luis de Guindos In den vergangenen Jahren wurde die in den europäischen Verträgen festgelegte Defizit-Obergrenze von drei Prozent im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt teils sehr deutlich verfehlt. Spanien gehört derzeit aber zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Euro-Zone, was die Steuerquellen des Staates sprudeln lässt. Die Regierung will ihre Wirtschaftsprognosen an diesem Freitag aktualisieren.

(AWP)