ROCHE VERLAGERT STELLEN: (Basel) Der Pharmakonzern Roche will in Kaiseraugst AG 235 Stellen streichen. Teile der Verpackungseinheit sollen an andere Standorte verlegt werden. Die meisten Stellen werden ab 2019 betroffen sein. Die Verpackungseinheit für etablierte, chemisch hergestellte Medikamente mit grossen Produktionsvolumen soll grösstenteils an andere Standorte verlagert werden, wie Roche mitteilte. Diese Produkte sollen in Zukunft an jenen Standorten verpackt werden, an denen sie produziert werden. In Kaiseraugst will sich Roche künftig auf die Produktion und Markteinführung von neuen, hochwirksamen Medikamenten in kleineren Mengen fokussieren.

INDUSTRIE: (Genf) Der ABB-Konzern will seinen Standort in Genf nicht schliessen, aber Restrukturierungen vornehmen. Laut der Gewerkschaft Unia sind 100 Stellen betroffen. Hinzu kommen sollen 43 Temporär-Arbeitsplätze. Die Verlagerung sei Teil der globalen Neuausrichtung des Bereichs Transformatoren, teilte die ABB mit. In Europa werde die Produktion von Traktionstransformatoren im polnischen Lodz konsolidiert. Es sei geplant, in Genf ABB weiterhin Prototypen und kleinere Stückzahlen zu produzieren. Gerüchte um eine Verlagerung von bis zu 180 Stellen von ABB Sécheron nach Polen gibt es schon länger. Am vergangenen Dienstag protestierten angesichts der Gerüchte über Verlagerungen ins Ausland rund 130 Beschäftigte von ABB Sécheron mit einer Kundgebung und Arbeitsniederlegungen und kritisierten mangelnde Kommunikation des Managements.

INSIDERHANDEL-PROZESS: (Bellinzona) Ein Zürcher Verwalter muss sich wegen Insiderhandels vor dem Bundesstrafgericht verantworten. Der 53-Jährige soll unter anderem im Zusammenhang mit der Fusion der Zementriesen Holcim und Lafarge einen Gewinn von 2 Millionen Franken erzielt haben. Gemäss Anklageschrift der Bundesanwaltschaft haben der Finanzfachmann selbst, seine Lebenspartnerin und drei Vermögensverwaltungskunden profitiert. Der 53-jährige Schweizer soll von einer nicht bekannten Quelle jeweils vor wichtigen unternehmerischen Schritten Insiderinformationen erhalten haben. Diese soll er genutzt haben, um im eigenen Namen oder im Namen seiner Lebenspartnerin Derivategeschäfte zu tätigen. Die Bundesanwaltschaft hat eine bedingte Freiheitsstrafe von 14 Monaten beantragt.

INVESTNET IM FOKUS: (St. Gallen) Das Verfahren der Finanzmarktaufsicht Finma gegen Raiffeisen dreht sich offenbar um die Mehrheitsbeteiligung Investnet. Laut Raiffeisen-Chef Patrik Gisel stehen nach einem eigenen Governance-Check die Entscheidungsprozesse, die zu der Beteiligung geführt haben, im Fokus. Es gehe darum, wie die Verträge gestaltet und aufgegleist wurden, sagte Gisel im Interview mit der "Finanz und Wirtschaft", das online veröffentlicht wurde. Nach dem Governance-Check, den Raiffeisen intern Ende 2016 initiiert und im Frühjahr/Sommer 2017 abgeschlossen habe, seien die Prozesse und Strukturen allgemein angepasst worden, sagte Gisel. Die Finma führt ein Verfahren gegen Raiffeisen zu Corporate-Governance-Themen, also zur guten Unternehmensführung. Auch der frühere Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz ist im Visier der Aufsichtsbehörde.

VERBREITUNG BRAUCHT ZEIT: (Zürich) Das Dienstleistungsunternehmen der Schweizer Banken, die Swiss Bankers Prepaid Services AG, zeigt sich zufrieden mit den vor 15 Monaten eingeführten Angeboten von mobilen Bezahldiensten. Die Verbreitung brauche aber noch Zeit, sagte Stephan Lindecker, Marketingchef von Swiss Bankers, anlässlich des Swiss Payment Forum in Zürich. Konkret nutze aktuell eine gut fünfstellige Zahl von Swiss-Bankers-Kunden mobile Bezahlangebote wie ApplePay oder Samsung Pay, so Lindecker. Diese nutzen unabhängig vom Alter das mobile Bezahlen vor allem für kleinere Beträge und sind zu rund 80 Prozent männlich.

AGROCHEMIE: (Basel) Der Agrochemiekonzern Syngenta kauft vom chinesischen Staatsunternehmen Cofco das Saatgutgeschäft Nidera Seeds. Einen Kaufpreis nennt Syngenta in der Mitteilung nicht. Die Transaktion muss noch von den Behörden genehmigt werden. Das niederländische Saatgutunternhemen Nidera mit Sitz in Rotterdam wurde erst im Februar 2017 vollständig von Cofco übernommen. Die Schwerpunkte des Geschäfts liegen nach Angaben von Cofco in Europa und Lateinamerika, mit Fokus auf Argentinien und Brasilien.

KLAGE WEGEN DIESELSKANDAL: (Braunschweig D) Wegen des Dieselskandals reichen mehr als 15'000 deutsche Autobesitzer beim Landgericht Braunschweig eine Sammelklage gegen Volkswagen ein. Sie fordern rund 360 Millionen Euro Schadenersatz. Dies geht aus einer Mitteilung der Konsumentenschutzorganisation Fédération romande des consommateurs (FRC) hervor. FRC stützt sich auf die Aussage ihrer deutschen Partnerorganisation myRight. Gemäss FRC handelt es sich dabei um die grösste europäische Sammelklage. Zunächst können sich jedoch lediglich Betroffene aus Deutschland daran beteiligen. Ende Jahr soll es dann auch für Schweizer möglich sein.

FEINDLICHE ÜBERNAHME: (San Jose) Im Chipgeschäft könnte der bisher grösste Firmenkauf bevorstehen: Broadcom will für 130 Milliarden Dollar den Konkurrenten Qualcomm kaufen. Es ist der Versuch einer feindlichen Übernahme gegen den Willen von Qualcomm. In dem Gesamtpreis sind auch Schulden von 25 Milliarden Dollar berücksichtigt, wie Broadcom mitteilte. Das Angebot liegt bei 70 Dollar pro Qualcomm-Aktie. Das Papier war am Freitag bei 61,81 Dollar aus dem Handel gegangen. Qualcomm ist im Grossteil der Smartphones und Tablet-Computer mit den Kommunikationschips vertreten, die für die Verbindung zu Netzen sorgen. Zudem stellt das Unternehmen in vielen Telefonen auch den Hauptprozessor und verdient Geld mit Patentlizenzen auf diverse Technologien.

VEREINBARUNG GEKIPPT: (Frankfurt) Für die Piloten der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin gibt es nun doch keinen geregelten Übergang zur Lufthansa-Tochter Eurowings. Der Vorstand der Vereinigung Cockpit hat die bereits mit dem Unternehmen getroffene Vereinbarung zu den Einstellungsbedingungen gekippt. Ein Fast-Monopolist im deutschen Pilotenmarkt dürfe ihre Position nicht ausnutzen, um einen Betriebsübergang zu umgehen, teilte die Gewerkschaft mit. Eurowings verlangt, dass sich Air-Berlin-Beschäftigte neu bewerben. Die Einigung hätte nur die Standards bei individuellen Einstellungen geregelt und ist nicht mit einem regulären Betriebsübergang zu verwechseln.

DUDLEY VERLÄSST FED: (Washington) Der einflussreiche Präsident der New Yorker Federal Reserve Bank (Fed), William Dudley, wird Mitte 2018 vorzeitig abtreten. Dies teilte der New Yorker Notenbankableger mit. Mit seinem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Amt werde sichergestellt, dass bereits lange vor Ablauf des Mandats ein Nachfolger feststehe. Dudleys Amtszeit endet regulär Anfang 2019. Bevor er zur New York Fed kam, war er Partner bei der US-Bank Goldman Sachs.

NISSAN PRODUZIERT WIEDER: (Tokio) Nach dem Skandal um unzureichende Sicherheitsüberprüfungen will der Autobauer Nissan seine Produktion in Japan ab Dienstag fast vollständig wieder aufnehmen. Das Verkehrsministerium habe fünf der sechs Werke inspiziert und genehmigt, dass dort erneut produziert werde, teilte das Unternehmen mit. Nissan hatte im Oktober die Produktion in allen sechs Werken in Japan gestoppt. Zuvor war bekannt geworden, dass in Dokumenten über die Fahrzeug-Checks routinemässig falsche Angaben gemacht wurden, um Mitarbeiter einzusetzen, die dafür nicht qualifiziert waren. Die Fehler im Produktionsprozess seien "korrigiert" worden, erklärte der Autobauer.

XING WÄCHST: (Hamburg) Das Karrierenetzwerk Xing wächst weiterhin kräftig und rechnet für das Gesamtjahr mit etwas mehr Gewinn als ursprünglich angenommen. Die Erlöse des Karrierenetzwerks erreichten von Januar bis September 134,5 Millionen Euro und damit 24 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen damit etwas über 21 Millionen Euro, ein Plus von 16 Prozent, wie die Tochter des deutschen Medienkonzerns Burda mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um 22 Prozent auf 43,7 Millionen Euro zu. Xing-Chef Thomas Vollmoeller geht nun für das gesamte Geschäftsjahr von einem EBITDA zwischen 58 und 59 Millionen Euro aus, während er zuvor noch 57 Millionen angepeilt hatte.

WENIGER AUTOS VERKAUFT: (London) In Grossbritannien sind die Neuwagenverkäufe den siebten Monat in Folge gesunken. Der Absatz brach im Oktober im Vorjahresvergleich um 12,2 Prozent ein, wie der Herstellerverband SMMT mitteilte. Grund dafür sei vor allem ein deutlicher Rückgang bei der Neuzulassung von Dieselfahrzeugen und wachsende Unsicherheit der Konsumenten mit Blick auf den Brexit. Insgesamt wurden im Oktober in Grossbritannien rund 158'000 Neuwagen abgesetzt. Die Dieselverkäufe brachen um fast 30 Prozent ein.

TEUERUNG: (Neuenburg) Die Preise in der Schweiz haben sich im Oktober gegenüber dem Vormonat mit einem Plus von 0,1 Prozent kaum verändert. Die Teuerung gegenüber dem Vorjahresmonat betrug 0,7 Prozent. Dies geht aus den Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) stieg im Oktober auf den Stand von 100,9 Punkten (Dezember 2015=100). Leicht teurer gegenüber dem Vormonat wurden Kleider sowie Benzin und Heizöl. Weniger bezahlen musste man hingegen für Pauschalreisen ins Ausland sowie für Hotelübernachtungen.

(AWP)