TELEKOM: (Bern) Bei der Abschaltung der analogen Festnetztelefonie biegt die Swisscom auf die Zielgerade ein. Mittlerweile telefonieren rund 1,9 Millionen Kunden übers Internet. Damit müssen noch rund 200'000 Kunden zum Wechsel überredet werden. Denn ab nächstem Jahr zieht die Swisscom der analogen Telefonie den Stecker, wie der Konzern vor über drei Jahren angekündigt hatte. Umgestellt werde regionenweise, sagte der Verantwortliche, Beat Döös, in einer Telefonkonferenz. Die ersten 20 Gemeinden in den Regionen Uster, Zürich Ober- und Unterstrass, Aarberg sowie Nyon würden ab Februar damit beginnen. Danach folgten vier Grossregionen. Von den verbliebenen 200'000 Kunden seien viele ältere Menschen, die nur einen Festnetzanschluss bei der Swisscom hätten. Diese Zielgruppe sei sehr anspruchsvoll und schwierig, sagte Döös. Es gebe Leute, die seien sehr ängstlich. Diese lasse man nicht allein. Man kontaktiere jeden Privatkunden, zunächst mit einem Brief, dann per Telefon.

MEHR PROFIT: (Zürich) Der weltweit grösste Schokoloadehersteller Barry Callebaut hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinnsprung erzielt. Die Verkaufsmengen wurden in einem stagnierenden Markt um 4,4 Prozent gesteigert. Im Ende August abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 erhöhte sich der Reingewinn um 38,3 Prozent auf 302,9 Millionen Franken. Grund für die Profitabilitätssteigerung sind unter anderem der Ausstieg aus weniger profitablen Kakaoverträgen sowie Effizienzsteigerungen. Beim Betriebsgewinn (EBIT) resultierte ein Plus von 21,5 Prozent auf 488,2 Millionen Franken. Während der internationale Schokolademarkt bei den Volumen bei 0,1 Prozent stagnierte, konnte Barry Callebaut die Verkaufsmengen um 4,4 Prozent erhöhen. Damit wurde das mittelfristige Ziel von einem Verkaufsmengenwachstum von 4 bis 6 Prozent erreicht.

EINKAUFSZENTRUM: (Ebikon LU) Wenige Stunden nach der Eröffnung hat die Mall of Switzerland, das grösste Einkaufszentrum der Zentralschweiz, in Ebikon LU tausende Menschen angezogen. E Das rote Band zur offiziellen Eröffnung der Mall of Switzerland wurde vom Luzerner Baudirektor Robert Küng zerschnitten. Dazu gab es Alphornmusik und eine akrobatische Trommelshow. 450 Millionen Franken hat der Staatsfonds von Abu Dhabi (ADIA) über eine Tochtergesellschaft in den Konsumtempel investiert. Platz gibt es hier für 140 Retail- und Gastronomiebetriebe. Dazu kommen Kinos, Modeschauen, Ausstellungen und ab Frühling 2018 eine Indoor-Surfwelle. Die Betreiber rechnen mit bis zu fünf Millionen Besucher jährlich.

FINANZDIENSTLEISTUNGEN: (Zürich) Der frühere Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz hält privat einen Anteil von 15 Prozent an der Raiffeisen-Tochter Investnet. Ein Sprecher von Vincenz bestätigte eine entsprechende Vorabmeldung der "Handelszeitung". Die Beteiligungsgesellschaft Investnet steht im Fokus des am Wochenende bekannt gewordenen Enforcement-Verfahrens der Finanzmarktaufsicht Finma gegen Raiffeisen und deren Ex-CEO Vincenz. Der Raiffeisen-Verwaltungsrat habe es dem damaligen Bankchef Pierin Vincenz erlaubt, sich privat an der Investnet zu beteiligen, so die "Handelszeitung". Der private Aktienkauf von Vincenz sei schliesslich zum Amtsantritt von Nachfolger Patrik Gisel als Raiffeisen-CEO Anfang Oktober 2015 vollzogen worden. Die Investnet investiert Kapital in KMU in der Schweiz, Deutschland und Österreich.

FINANZDIENSTLEISTUNGEN: (Zürich) Die Flynt Bank AG verkauft ihr Kernprodukt "Worth Ecosystem" an bestehende Kunden. Das Vermögensverwaltungstool sei an Schweizer Unternehmer, die gleichzeitig Kunden von Flynt seien, verkauft worden. Dadurch erhalte das Unternehmen des ehemaligen Leonteq-Chefs Jan Schoch einen "erheblichen Mittelzufluss", wie Flynt mitteilt. Über die Details des Verkaufs sei Stillschweigen vereinbart worden. Zudem kommt es zu grösseren Umwälzungen im Management. Neben dem Chef Stijn Vander Straeten verlassen vier Verwaltungsräte das Unternehmen. Es sind dies Präsident Peter Forstmoser, Vizepräsident Daniel Halter, Elgar Fleisch und Tze Hoe Chan. Laut Handelsregister verbleibt damit einzig Jasmin Schmucki im Verwaltungsrat.

MEHR LOHN IN DER FLEISCHBRANCHE: (Zürich) Fleischfachleute und Fleischverkäufer erhalten mehr Lohn. Die Sozialpartner der Fleischwirtschaft und des Metzgereigewerbes haben sich für 2018 auf eine Lohnerhöhung von insgesamt 0,8 Prozent geeinigt. Damit konnten die diesjährigen Lohnverhandlungen nach drei Jahren mit Nullrunden erfolgreich abgeschlossen werden, schreiben der Schweizer Fleisch-Fachverband (SFF) und der Metzgereipersonal-Verband der Schweiz (MPV). Die Lohnerhöhung teilt sich laut Mitteilung auf in eine generelle Lohnerhöhung von 0,5 Prozent. Zusätzliche 0,3 Prozent der Lohnsumme würden Metzger, Fleischverkäufer und weitere Angestellte der Fleischbranche individuell erhalten.

SWISS LIFE WÄCHST DANK AUSLAND: (Zürich) Der Lebensversicherer Swiss Life hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres mehr eingenommen. Die Prämieneinnahmen des Konzerns stiegen von Januar bis September um 3 Prozent auf rund 13,8 Milliarden Franken. In Lokalwährungen wuchsen die Einnahmen ebenfalls um 3 Prozent, wie Swiss Life mitteilte. Allerdings verdiente Swiss Life ausschliesslich im Ausland mehr. In der Schweiz, dem mit Abstand wichtigsten Markt von Swiss Life, gingen die Einnahmen in den ersten drei Quartalen um 7 Prozent auf 7,6 Milliarden Franken zurück. Bei der Tochter Asset Managers nahm das Ergebnis derweil um 8 Prozent auf 455 Millionen Franken zu. Sie verzeichnete Nettoneugeldzuflüsse von 18 Prozent. Damit erhöhten sich die verwalteten Vermögen per Ende September auf insgesamt 60,8 Milliarden Franken. Beim Fee-Geschäft, wo man auf Anlage-, Pensionskassenberatungen oder Immobilienmaklergeschäfte setzt, erzielte der Konzern gut 1 Milliarde Franken. Das ist ein Plus von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

KLIMA: (Brüssel) 30 Prozent weniger Kohlendioxid aus dem Auspuff bis 2030: Die EU-Kommission hat am Mittwoch ihren Vorschlag für schärfere CO2-Grenzwerte für Autos beschlossen. Die Neuregelung werde nicht nur den Klimawandel bekämpfen und die Luft in Europas Städten verbessern, sondern den Autofahrern auch Hunderte von Euro an Einsparungen an der Zapfsäule bringen, sagte EU-Klimakommissar Miguel Arias Cañete. Im Wesentlichen sollen Neuwagen bis zum Jahr 2025 im Schnitt zunächst 15 Prozent weniger Kohlendioxid ausstossen, bis 2030 dann 30 Prozent weniger. Sonst drohen den Autobauern deftige Strafen. Arias Cañete betonte, die Einhaltung der Ziele werde künftig strenger kontrolliert. Dazu würden Verbrauchsanzeigen für alle Neuwagen vorgeschrieben.

UHRENINDUSTRIE: (Le Locle NE) Der neue Chef der Neuenburger Uhrenmarke Ulysse Nardin Patrick Pruniaux zieht bereits vor dem Jahresende ein vorsichtig positives Fazit zum Geschäftsjahr. 2017 habe sich bis jetzt nicht schlecht präsentiert, sagte er in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. Pruniaux, der seit zwei Monaten den Uhrenhersteller leitet, sieht auch die ganze Branche nach der Krise wieder im Aufwind. Genauere Angaben zum Geschäftsverlauf der zur französischen Gruppe Kering gehörenden Uhrenmarke machte Pruniaux nicht. Für das kommende Geschäftsjahr will Pruniaux vor allem die bereits wichtigen Märkte in Osteuropa und in den USA bearbeiten. Gleichzeitig sieht er grosses Absatzpotenzial in Asien und in der Schweiz.

LUXUSGÜTER: (Paris) Die weiter anziehende Nachfrage nach Luxusartikeln hat dem französischen Hermes-Konzern ein überraschend hohes Umsatzplus beschert. Vor allem Parfüm und Seidentücher seien zuletzt zunehmend gefragt gewesen. Nach China hätten nun auch wieder die Geschäfte in Europa und den USA zugelegt. Der Umsatz des für seine Edel-Handtaschen bekannten Konzerns zog im Sommerquartal auf vergleichbarer Basis um 11,3 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro an und damit stärker als erwartet.

INTERNET: (Bangelore) Der chinesische Internet-Gigant Tencent steigt grösser beim defizitären Snapchat-Betreiber Snap ein. Tencent habe ein Aktienpaket gekauft und halte damit einen Anteil von zwölf Prozent, teilte das US-Unternehmen mit. Den Anlegern machte die Nachricht offenbar neue Hoffnung. Der Messaging-Dienst Snapchat leidet unter der harten Konkurrenz mit dem weltgrössten sozialen Netzwerk Facebook und wächst nicht so stark wie erhofft. Die Anzahl der täglich aktiven Snapchat-Nutzer stieg im dritten Quartal im Vergleich zu den vorherigen drei Monaten nur um fünf Millionen auf 178 Millionen und damit weniger als von Experten erwartet. Der Umsatz wuchs zwar binnen Jahresfrist um 62 Prozent auf rund 208 Millionen Dollar. Der Verlust wurde aber auf 443 Millionen Dollar mehr als verdreifacht. Snapchat wird vor allem von jüngeren Menschen genutzt, die es schätzen, dass ihre Nachrichten schnell wieder gelöscht werden.

DETAILHANDEL: (London) Der kriselnde britische Handelskonzern Marks&Spencer will angesichts von Rückgängen bei Umsatz und Gewinn den Umbau beschleunigen. Der Vorsteuergewinn vor Einmaleffekten sank im Halbjahr (per Ende September) des Geschäftsjahres auf rund 219 Millionen Pfund (288 Millionen Franken), vor Jahresfrist waren es noch 231,3 Millionen Pfund gewesen. Auch die Umsätze gingen auf vergleichbarer Basis zurück. Steigende Inflationsraten drücken nach der Brexit-Entscheidung auf die Stimmung der britischen Konsumenten.

MEDIEN: (London) Das britische Medienunternehmen Sky droht damit, seinen Nachrichtensender Sky News zu schliessen, sollte die geplante Übernahme durch Rupert Murdochs 21st Century Fox gestoppt werden. Das geht aus einem Dokument hervor, das die britische Kartellbehörde CMA (Competition and Markets Authority) veröffentlichte. Die britische Regierung hatte im September eine zweite Prüfung des 11,7 Milliarden Pfund (rund 15 Milliarden Franken) schweren Deals angeordnet. Geprüft wird sowohl aus wettbewerbsrechtlichen Gründen, als auch im Hinblick auf die Medienvielfalt und die Einhaltung journalistischer Standards.

MEDIEN: (Berlin) Gut laufende Digitalgeschäfte haben dem Medienkonzern Axel Springer im dritten Quartal ein Umsatzplus gebracht. Von Juli bis September stiegen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,3 Prozent auf 859,7 Millionen Euro. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 6,9 Prozent auf 156,1 Millionen Euro zu. Unter dem Strich sprang für die Aktionäre allerdings deutlich weniger heraus. Mit 37,2 Millionen Euro hat sich diese Kenngrösse gegenüber dem Vorjahreswert mehr als halbiert. Die im August nach oben geschraubte Prognose bestätigte das Management aber.

(AWP)