WEITERHIN MARKTLEADER: (Zürich) Die Migros ist und bleibt Platzhirsch im Schweizer Detailhandel: Sie hat 2017 ihren Umsatz in diesem Geschäftszweig um 0,9 Prozent auf 23,5 Milliarden Franken gesteigert. Beim Gesamtumsatz liegt Migros allerdings hinter Coop zurück. Der Migros-Gesamtumsatz erreichte 28 Milliarden Franken und damit ein Plus von 1 Prozent. Die zehn regionalen Genossenschaften setzten 15,6 Milliarden Franken um, ein Rückgang um 0,5 Prozent. Das ist vor allem auf den Preisrückgang zurückzuführen. Rasant wuchs hingegen der Umsatz im Onlinehandel. 5,1 Prozent betrug das Plus und der Umsatz kletterte damit auf knapp 2 Milliarden Franken. Damit ist Migros beim Detailhandelsumsatz Marktführerin vor Coop. Das Jahr war gemäss Migros geprägt von der Verlagerung in den Onlinehandel, negativen Währungseffekten mit Auswirkungen aufs Reisegeschäft und dem anhaltenden Einkaufstourismus.

NEUES IT-INNOVATIONSZENTRUM: (Zürich) Die UBS schafft in Manno TI ein Kompetenzzentrum für künstliche Intelligenz, Analytik und Innovation. Die Grossbank will in diesem Zentrum bis zu 80 neue Stellen für hochqualifizierte Arbeitnehmende im Technologiebereich schaffen. Die Standortwahl fiel auf Manno, weil in dieser Gemeinde nahe Lugano die Universität der italienischen Schweiz ein weltweit beachtetes und führendes Institut für künstliche Intelligenz betreibt. Die neue Abteilung entsteht am bereits bestehenden UBS-Standort in Manno. Gestartet wird mit 20 bis 30 Stellen. Aufgabe des neuen Instituts wird es sein, die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz und von Big Data für die Bank auszuloten und konkrete Anwendungen für die Schweizer IT-Plattform der Bank zu entwickeln.

STELLENABBAU NACH FUSION: (Stäfa ZH) Nach der Übernahme durch die Fitnesstudiobetreiberin Activ Fitness wird Silhouette Wellness vollständig integriert. Durch die Zusammenlegung kommt es zu einem Stellenabbau in der Verwaltung des zugekauften Unternehmens in Genf. Im Rahmen der Neuorganisation würde die Administration am Hauptsitz von Activ Fitness in Stäfä ZH konzentriert, teilte die Migros-Tochter Activ Fitness mit. Betroffen seien fünf bis acht Vollzeitstellen in Personalwesen, Marketing und Kundendienst, sagte eine Sprecherin von Active Fitness auf Anfrage. Ob es im Rahmen der Restrukturierung von Studios zu weiteren Stellenstreichungen komme, wolle das Unternehmen bis März 2018 klären. Die Stellen der Fitnessinstruktoren bleiben erhalten.

MEHR STELLEN: (Zürich) Schweizer Unternehmen haben laut dem Adecco Swiss Job Market Index im Winterquartal so viele Stellen wie noch nie ausgeschrieben. Die Stellenzahl hat laut der Erhebung gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent zugenommen. Im Vergleich zum Vorquartal blieb der Stellenindex saisonbedingt stabil. Stark zugelegt haben mit 74 Prozent die Stelleninserate für Informatiker, wie der Personaldienstleister Adecco mitteilte. Die gute konjunkturelle Entwicklung der Schweiz begünstige die Stellenausschreibungen, schreiben die Autoren des von der Universität Zürich erhobenen Adecco Swiss Job Market Index.

TEURER GELDWECHSEL: (Zürich) Kauft jemand Fremdwährungen, langen die Schweizer Banken tüchtig zu. Nicht nur an den Gebühren verdienen sie, auch bei den Wechselkursen verlangen sie hohe Aufschläge. Das fand der Internet-Vergleichsdienst moneyland.ch heraus. Dabei zeigte sich: Durchschnittlich sind die verrechneten Fremdwährungskurse teuer, besonders die Notenkurse. Diese kommen etwa zum Einsatz, wenn jemand Fremdwährungen am Bankschalter bezieht. Die Unterschiede zwischen Noten- und Devisenkursen sowie zwischen den Kursaufschlägen pro Währung seien markant.

STEIGENDE HYPOZINSEN: (Zürich) Bei den Hypothekarzinsen zeichnet sich langsam ein Anstieg ab. Sie blieben im Schlussquartal 2017 zwar auf Niveau des Vorquartals. Indikatoren wie steigende Absicherungskosten weisen aber auf einen Zinsanstieg hin. Der Zinsswap für zehnjährige Festhypotheken stieg seit Mitte Dezember stark an, wie der Internetvergleichsdienst Comparis schreibt. Das sei ein Zeichen dafür, dass die Hypothekarnehmer von steigenden Zinsen ausgingen. Im vierten Quartal bewegte sich hier allerdings noch nichts. Die zehnjährigen Festhypotheken wurden gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozentpunkte tiefer mit 1,45 Prozent verzinst.

WENIGER LEERE BÜROS: (Zürich) Nach dem Leerstandrekord im Vorjahr ist der Bestand an leeren Büros im 2017 in den grossen Schweizer Städten wieder etwas zurückgegangen. In Zürich, Basel, Bern, Genf und Lausanne sank das Angebot an leeren Büroflächen um 1,2 Prozent auf 782'000 Quadratmeter. Das ist allerdings immer noch der zweithöchste Stand seit über einem Jahrzehnt, wie aus den Berechnungen des Immobilienberatungsunternehmens Jones Long LaSalle (JLL) hervorgeht. Seit 2010 haben sich die leeren Büroflächen mehr als verdoppelt. In Zürich stieg der Bestand wegen des grösseren Angebots gar um 1,4 Prozent auf 416'000 Quadratmeter. Auch im zweitgrössten Büromarkt, in Genf, ist die Leerfläche mit 187'000 Quadratmetern um 6,2 Prozent grösser geworden. Die Leerstandquote ist von 5,3 auf 5,5 Prozent gestiegen.

PANNE BEHOBEN: (Bern) Die Panne bei den Swisscom-Geschäftskunden ist gemäss dem Telekommunikationsunternehmen behoben. Die Analyse der letzten Tage habe ergeben, dass in der Lieferantensoftware Fehler vorgelegen seien, hiess es bei Swisscom. Die Swisscom erwartet keine weiteren Ausfälle mehr. Die Dienste sollen jedoch weiterhin eng überwacht und Verbesserungsmassnahmen umgesetzt werden, wie die Swisscom mitteilte. Tausende von Geschäftskunden von Swisscom waren seit Montag vergangener Woche von zwei Telefoniestörungen betroffen. Swisscom setzte in der Folge diverse Massnahmen zur Stabilisierung der betroffenen Dienste um. So hätten die Kunden seit vergangenem Montagnachmittag wieder telefonieren können. Swisscom will ihren vertraglichen Verpflichtungen nachkommen und Kulanz zeigen.

MEHR PASSAGIERE: (Genf) Am Flughafen Genf ist die Zahl der Passagiere 2017 um knapp 5 Prozent gestiegen. Mehr als 17,3 Millionen Reisende nutzten ihn. Die Zahl der Flugbewegungen stabilisierte sich mit einem Plus von 0,5 Prozent auf gut 190'700. Der Mehrandrang an Passagieren wurde mit grösseren Maschinen und einer höheren Auslastung der Flugzeuge bewältigt, wie das Unternehmen mitteilte. Lärm- und Umweltbelastung sanken dank leiserer und sparsamerer Flugzeuge. Das Frachtvolumen erholte sich. Nach einem Wachstum von weniger als 7 Prozent 2016 legte es im vergangenen Jahr wieder um 18,7 Prozent zu.

SCHWÄCHERE INFLATION: (Brüssel) Die Inflation in der Eurozone ist trotz der Geldspritzen der EZB auf dem Rückmarsch. Die Konsumentenpreise legten im Dezember lediglich um 1,4 Prozent zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistikamt Eurostat auf Basis endgültiger Daten mitteilte. Im November lag die Teuerung mit 1,5 Prozent noch etwas höher. Die niedrigsten jährlichen Raten wurden in Zypern (-0,4 Prozent) sowie in Irland und Finnland (je 0,5 Prozent) gemessen. Am stärksten war der Preisauftrieb in Litauen und Estland (je 3,8 Prozent). Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für den Euroraum einen Wert von knapp zwei Prozent an, der als ideal für die Konjunktur gilt. Sie kauft massenweise Staatsanleihen und andere Wertpapiere auf, um so die Inflation anzuheizen und die Wirtschaft auf Trab zu bringen.

VW MIT REKORDABSATZ: (Wolfsburg) Der deutsche Volkswagen-Konzern hat 2017 mehr Fahrzeuge ausgeliefert als je zuvor. Der Autohersteller übergab 10,74 Millionen Fahrzeuge an Kunden in aller Welt. Das waren 4,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damit dürfte der Volkswagen-Konzern der grösste Autobauer der Welt vor Toyota bleiben. Der japanische Rivale hatte bereits im Dezember mitgeteilt, dass er für 2017 mit einem weltweiten Absatz von 10,35 Millionen Fahrzeugen rechne. Das wäre zum Vorjahr ein Plus von zwei Prozent. US-Konkurrent General Motors hat sich mit dem Verkauf der defizitären Europatochter Opel an PSA Peugeot Citroen vorerst aus dem Rennen um einen Spitzenplatz verabschiedet.

WEITER AUF WACHSTUMSKURS: (Berlin) Europas grösster Online-Modehändler Zalando will seine Geschäfte im laufenden Jahr weiter steigern. "Unser Fokus liegt nach wie vor auf starkem Wachstum und dem Ausbau unseres Marktanteils", sagte Geschäftsleitungsmitglied Rubin Ritter. Im vierten Quartal erhöhte die Berliner Firma vorläufigen Zahlen zufolge ihren Umsatz zwischen 21,2 und 23,2 Prozent auf maximal 1,345 Milliarden Euro. Damit erzielte sie im wichtigen Weihnachtsquartal einen bereinigten Betriebsgewinn (Ebit) zwischen 107 und 120 Millionen Euro. Im Gesamtjahr kam Zalando bei einem Erlös von maximal 4,5 Milliarden Euro auf einen bereinigten Betriebsgewinn von höchstens 222 Millionen Euro.

MEHR UMSATZ: (Paris) Der französische Zughersteller Alstom ist vor der geplanten Zug-Allianz mit Siemens in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2017/18 weiter gewachsen. Der Umsatz kletterte im Zeitraum April bis Dezember um 6 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Mit dem Umsatzzuwachs in den ersten neun Monaten liege das Unternehmen im Plan mit seinen Zielen bis 2020, sagte Unternehmenschef Henri Poupart-Lafarge. Der Deal mit Siemens mache Fortschritte. Ende September hatten Siemens und Alstom die Zug-Allianz angekündigt, die im laufenden Jahr abgeschlossen werden soll.

WENIGER GEWINN: (New York) Der Gewinn der Bank of America hat sich wegen Einmalbelastungen durch die US-Steuerreform im vierten Quartal halbiert. Der Überschuss fiel auf 2,37 Milliarden Dollar von 4,54 Milliarden vor Jahresfrist. Die Belastung durch die Steuerreform von US-Präsident Donald Trump bezifferte die Bank of America auf 2,9 Milliarden Dollar. Die Bank hatte während der Finanzkrise Verluste geschrieben. Diese konnte sie über Jahre geltend machen, um die Steuerlast zu drücken. Da durch die grösste Steuerreform in den USA seit 30 Jahren die Körperschaftssteuer auf 21 Prozent von 35 Prozent sinkt, fällt der Wert dieser Verlustvorträge.

ROTE ZAHLEN: (New York) Die US-Investmentbank Goldman Sachs ist wegen Einmalkosten durch die US-Steuerreform in die roten Zahlen gerutscht. Im vierten Quartal stand unter dem Strich ein Verlust von 2,14 Milliarden Dollar nach einem Gewinn von 2,15 Milliarden vor Jahresfrist. Die Belastungen aus der Steuerreform bezifferte Goldman Sachs auf 4,4 Milliarden Dollar. Der Grossteil der Summe entfällt nach früheren Angaben auf eine einmalige Steuer, um im Ausland erzielte Gewinne in die USA zu holen.

HÖHERE PRODUKTION: (Washington) Die US-Firmen haben ihre Produktion im Dezember kräftiger als erwartet gesteigert. Die Unternehmen stellten 0,9 Prozent mehr her als im Vormonat, wie die US-Notenbank Fed mitteilte. Experten hatten lediglich mit einem Zuwachs von 0,4 Prozent gerechnet. Zugleich wurde die Produktionszahl für November nachträglich auf minus 0,1 von plus 0,2 Prozent nach unten korrigiert. Zum Produzierenden Gewerbe gehören der Industriesektor, Bergbau sowie Strom- und Gasunternehmen. Auch wegen der Ende Dezember einsetzenden Kältewelle konnten die Versorger ihre Leistung um 5,6 Prozent steigern, nachdem sie im November geschrumpft war.

FORD ENTTÄUSCHT ANLEGER: (Dearborn) Wechselkurs-Effekte und steigende Rohstoffpreise setzen Ford zu. 2018 werde der bereinigte Gewinn voraussichtlich 1,45 bis 1,70 Dollar je Aktie betragen, teilte der US-Autobauer am Dienstag mit. Analysten waren bislang im Schnitt von 1,62 Dollar ausgegangen. Zugleich gab Ford bekannt, 2017 habe der bereinigte Gewinn je Anteilschein nach vorläufigen Zahlen 1,78 Dollar betragen. Marktexperten hatten mit 1,83 Dollar gerechnet. Die Ford-Aktie verlor nachbörslich mehr als zwei Prozent an Wert.

NEUES DATENKABEL: (Mountain View) Google beschleunigt den Ausbau eigener Unterwasserkabel, um seinen Datendiensten in einzelnen Regionen mehr Tempo zu geben. Eines der Projekte soll die USA mit Irland und Dänemark verbinden. Dieses Kabel mit dem Namen "Havfrue" (Dänisch für Meerjungfrau) soll im kommenden Jahr fertiggestellt werden, wie Google mitteilte. Zwei weitere neu angekündigte Kabel sollen die USA und Chile verbinden sowie Hongkong und Guam. Google würde damit in elf Datenpipelines investiert haben. Von 2010 bis Ende vergangenen Jahres waren vier gebaut worden. Die Kabel-Investitionen können sich auf hunderte Millionen Dollar belaufen. Der Konzern profitiert davon aber im Wettbewerb der Cloud-Dienste mit kürzeren Reaktionszeiten und stabiler Verfügbarkeit.

CHINAINVESTITIONEN SINKEN: Das Niveau der chinesischen Direktinvestitionen in Europa ist 2017 um 76 Prozent gestiegen. Das kam aber nur durch die verspätete Mega-Übernahme des Agrarchemiekonzerns Syngenta durch ChemChina zustande. Ohne den Mega-Deal wären die Investitionen um 22 Prozent abgesackt. Denn das vergangene Jahr stand in China unter dem Zeichen verschärfter Kapitalkontrollen, wie das Beratungsunternehmen Baker McKenzie schreibt. Das senkte die Zahl der angekündigten Transaktionen beträchtlich. Sie stieg 2017 noch um 6 Prozent auf 350. Bei mehr als der Hälfte handelte es sich aber um Abschlüsse bereits 2016 angekündigter Transaktionen.

(AWP)