ABSCHLUSS DES VERKAUFS: (Breitenbach SO) Die Industriegruppe Von Roll trennt sich von den letzten noch verbliebenen Aktivitäten im Wassergeschäft. Das kommunale Trinkwassergeschäft in Deutschland wird an W.E.T. Wasser, Energie, Technologie GmbH verkauft. Von Roll macht zum Verkauf keine weiteren Angaben. Bereits Anfang Februar hatte die Gruppe den Teil des Wassergeschäfts verkauft, der den chinesischen Markt umfasste. Die Industriegruppe hatte bereits 2013 eine Überprüfung dieses Geschäftsteils angekündigt. Der Entscheid zum Verkauf fiel jedoch erst im letzten Jahr. Da die Verkaufsgespräche im Dezember 2017 bereits weit fortgeschritten waren, führt Von Roll das Wassergeschäft im Finanzbericht bereits als aufgegebener Geschäftsbereich.

CFT MIT GEWINNRÜCKGANG: (Lausanne) Der Westschweizer Finanzbroker Compagnie Financière Tradition (CFT) hat 2017 weniger verdient. Der Reingewinn nach Abzug der Minderheiten sank um 7,9 Prozent auf 46,7 Millionen Franken. (Lausanne) Der Umsatz sank wie bereits Ende Januar bekannt gegeben leicht um 0,1 Prozent auf 802,5 Millionen Franken. Das Ergebnis wurde insbesondere durch Änderungen bei den Steuern beeinflusst. So führte die Steuerreform in den USA zu einer Wertberichtigung von 3 Millionen Franken. Die Steuerausgaben erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Millionen Franken. Beim Ausblick bleibt CFT vage. Trotz einer deutlichen Steigerung der Umsätze Anfang Jahr ist es laut CFT verfrüht, daraus eine Tendenz für das Gesamtjahr abzuleiten.

BACHEM MIT UMSATZSPRUNG: (Bubendorf BL) Das Biochemieunternehmen Bachem hat im Geschäftsjahr 2017 den Umsatz um 10,6 Prozent auf 261,6 Millionen Franken gesteigert. Der Reingewinn erhöhte sich um 1,4 Prozent auf 41,8 Millionen Franken. Das im Vergleich mit dem Umsatz deutlich geringere Wachstum des Gewinns erklärt Bachem mit den Wechselkursen. Insgesamt haben die Wechselkursentwicklung das Ergebnis mit 1,8 Millionen Franken belastet nach einer Verbesserung des Ergebnisses im Vorjahr um 1,2 Millionen Franken. Auch für die nächsten Jahre geht Bachem von einem weiteren starken Wachstum aus. So soll der Umsatz in lokalen Währungen um durchschnittlich 6 bis 10 Prozent ansteigen.

MÖGLICHER GEGENSCHLAG: (Brüssel) Die EU hat offiziell die Liste von US-Produkten veröffentlicht, die im Fall eines anhaltenden Handelskonflikts mit neuen Zöllen belegt werden könnten. Zu den aufgeführten Waren zählen Whiskey, Motorräder, Jeans und Tabakprodukte. Es sind aber auch Nahrungsmittel oder Stahlprodukte dabei. Die Liste wurde im Internet veröffentlicht, um europäischen Firmen die Gelegenheit zu geben, sich zu möglicherweise negativen Auswirkungen bei Vergeltungsmassnahmen äussern. Sie haben dafür nun bis zum 26. März Zeit. Die Abgaben werden nach den derzeitigen Beschlüssen aus Washington vom 23. März an fällig. Um eine Eskalation des Handelskonflikts abzuwenden, soll es Mitte nächster Woche ein Treffen zwischen EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström und US-Handelsminister Wilbur Ross geben.

TIEFERE TEUERUNG: (Brüssel) Die Inflation in der Eurozone ist im Februar stärker gefallen als zunächst geschätzt. Die Teuerungsrate sank auf 1,1 Prozent. Damit korrigierte das Statistikamt Eurostat eine frühere Schätzung nach unten, die 1,2 Prozent ergeben hatte. Im Januar lag die Inflation bei 1,3 Prozent. Mit dem dritten Rückgang in Folge ist die Teuerungsrate so niedrig wie seit über einem Jahr nicht mehr und entfernt sich damit weiter vom Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB). Diese strebt als optimalen Wert für die Wirtschaft knapp zwei Prozent an.

PANNE BEIM BÖRSENHANDEL: (Frankfurt) Eine technische Panne hat den Börsenhandel in Frankfurt am Freitagmorgen mehr als eine Stunde lahmgelegt. Auch einer der grössten Börsengänge der vergangenen Jahre in Deutschland - das Debüt der Siemens-Medizintechniktochter Healthineers auf dem Parkett - verzögerte sich dadurch. Wegen Störungen des elektronischen Handelssystems Xetra zog sich der Auftakt hin. Auch an der Terminbörse Eurex gab es Probleme. Am grossen Verfallstag an der Börse, Hexensabbat genannt, laufen an der Termin- und Optionsbörse Eurex Futures und Optionen auf Aktienindizes und Einzelwerte aus.

PRÄZISERER EZB-AUSBLICK: (Frankfurt) Die EZB wird aus Sicht ihres Chefökonom Peter Praet mit einem Ende ihrer billionenschweren Anleihenkäufe viel genauer über die künftige Zinsentwicklung informieren müssen. Aktuell stellt die Euro-Notenbank erste Zinserhöhungen erst weit nach Ende der Käufe in Aussicht. Die Finanzmärkte würden dies derzeit weitgehend als 'bis zum nächsten Frühling' deuten, sagte Praet in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. "Aber irgendwann wird dieser 'weit nach'-Hinweis nicht mehr ausreichen, um der Öffentlichkeit genügend Informationen über den wahrscheinlichsten Ausblick für unsere Politik zu geben." Denn sobald das Anleihen-Kaufprogramm stoppt, verschwindet Praet zufolge dessen Signalaspekt. "Und man muss daher viel präziser sein hinsichtlich des künftigen Pfads der kurzfristigen Zinsen."

MEHR BONI TROTZ VERLUST: (Frankfurt) Die Deutsche Bank zahlt ihren Mitarbeitern ungeachtet des dritten Jahresverlusts in Folge wieder Milliarden-Boni. Die Aktionäre müssen sich hingegen abermals mit einer Mini-Dividende zufrieden geben. Während das Personal knapp 2,3 Milliarden Euro an variabler Vergütung bekommt, schüttet das Geldhaus an seine Anteilseigner rund 230 Millionen Euro aus - ein Zehntel des Betrages. Das Top-Management bekommt wegen des Verlusts von einer halben Milliarde Euro für 2017 keinen Bonus. Die Geschäftsleitung hatte bereits in den vergangenen beiden Jahren Nullrunden bei den Boni eingelegt.

HÖHERE STUNDENLÖHNE: (Luxemburg) Die Stundenlöhne in der EU sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Wie das Statistikamt Eurostat für das vierte Quartal 2017 mitteilte, erhöhten sich die stündlichen Löhne und damit verbundene Kosten wie Sozialabgaben um 2,3 Prozent. In der Eurozone fiel der Anstieg mit 1,5 Prozent geringer aus. Vor allem Staaten in Osteuropa verzeichneten kräftige Lohnzuwächse. Spitzenreiter war Rumänien als eines der ärmsten Länder EU. Dort stiegen die stündlichen Arbeitskosten binnen Jahresfrist um 14,3 Prozent, die Stundenlöhne legten dabei um 14,2 Prozent zu. In nur zwei EU-Ländern gab es Rückgänge. In Finnland sanken die Arbeitskosten um 0,7 Prozent. In Italien gingen sie um 0,2 Prozent zurück.

PORSCHE WILL WACHSEN: (Hamburg) Der deutsche Sportwagenbauer Porsche will den Umsatz in diesem Jahr stabil halten und peilt 2019 den nächsten Wachstumsschub an. "Für 2018 streben wir eine Stabilisierung von Umsatz und Auslieferungen auf diesem hohen Niveau an", sagte Finanzchef Lutz Meschke in Stuttgart mit Blick auf die Bestmarken des abgelaufenen Jahres. Den nächsten Sprung erwarte Porsche mit dem Elektrowagen Mission E, der 2019 als erstes rein elektrisches Fahrzeug der VW-Tochter auf den Markt kommen soll.

GROSSER BÖRSENGANG: (Frankfurt/Main) Begleitet von einer kleinen technischen Panne hat Siemens seine Gesundheitssparte Healthineers an die Börse gebracht. Der Aktienkurs zog kurz nach dem Start an und erreichte 30 Euro, damit lag er über dem Ausgabepreis von 28 Euro pro Aktie. Siemens trennt sich von 15 Prozent seiner Anteile an Healthineers. Das spült 4,2 Milliarden Euro in die Konzernkassen. Die Gesundheitssparte des Siemens-Konzerns ist in robuster Verfassung. Im vergangenen Jahr machte die Sparte einen Umsatz von 13,8 Milliarden Euro, die Umsatzrendite betrug gut 18 Prozent. Healthineers beschäftigt weltweit etwa 48'000 Menschen. Bewertet wird Healthineers bei einem Ausgabepreis von 28 Euro pro Aktie mit rund 28 Milliarden Euro.

URTEIL IM ABGAS-SKANDAL: (Hamburg) Spektakuläres Urteil im VW-Abgasskandal: Das Hamburger Landgericht verurteilte einen VW-Händler, einen Dieselwagen wegen manipulierter Abgaswerte zurückzunehmen und gegen einen Neuwagen zu tauschen. Der Richter befand, dabei sei unerheblich, ob bei dem Gebrauchtwagen bereits eine neue Software aufgespielt sei. Damit unterscheidet sich das Gerichtsurteil von anderen. "Wenn man das Urteil zu Ende denkt, sagt das Gericht, Volkswagen hat noch nicht einmal die Möglichkeit, die Mängel zu beheben", sagte Rechtsanwalt Frederik Wietbrok, der den Besitzer eines 2015 gekauften VW Tiguan vertrat. Das Gericht nehme Volkswagen jegliche Möglichkeit, Fahrzeuge mit manipulierter Software in der bisherigen Form nachzubessern. Ob das Urteil Folgen für den millionenfachen Rückruf von manipulierten Dieselautos durch VW hat, bleibt abzuwarten.

HANDELSKAMMER MAHNT TRUMP: (Washington) Der Vorsitzende der einflussreichsten US-Unternehmenslobby hat Präsident Donald Trump eindringlich davor gewarnt, einseitig Zölle auf chinesische Importe zu verhängen. "Zölle könnten zu einem zerstörerischen Handelskrieg mit ernsten Konsequenzen für das US-Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen führen", erklärte der Präsident der US-Handelskammer, Thomas Donohue. Leidtragende wären Konsumenten, Bauern und Unternehmen. So würden solche Zölle einen Grossteil dessen ausradieren, was amerikanische Familien durch die kürzlich unter Trump verabschiedete Steuerreform an Geld einsparen könnten. Trump erwägt nach Reuters-Informationen Importzölle von bis zu 60 Milliarden Dollar auf chinesische Waren. Er will damit nach Angaben aus dem Weissen Haus auf den Diebstahl intellektuellen Eigentums reagieren, den er China vorwirft.

SPOTIFY GEHT AN DIE BÖRSE: (London/San Francisco) Der weltgrösste Musik-Streamingdienst Spotify zieht seinen Plan für einen ungewöhnlichen Börsengang durch. Spotify geht den Weg einer Direktplatzierung. Das Börsendebüt wird am Dienstag nach Ostern in New York gefeiert. Spotify hat einen ungewöhnlichen Weg an die Börse gewählt. Das Unternehmen will mit der Börsennotiz nur eine Plattform für seine Investoren schaffen, Spotify-Aktien zu handeln. Die spät an Bord gekommenen Startup-Investoren können ihre Darlehen dabei in Aktien tauschen. So sollen Gründer und Investoren die Kontrolle behalten.

UMSATZPLUS BEI TIFFANY: (Bangalore) Gute Geschäfte zu Weihnachten haben beim Luxusjuwelier Tiffany für Schub gesorgt. Im vierten Quartal, das am 31. Januar endete, stieg der Umsatz um 8,5 Prozent auf 1,33 Milliarden Dollar, wie das US-Unternehmen mitteilte. Vor allem in China und Amerika habe das Geschäft kräftig zugelegt. Im Heimatmarkt hatte Tiffany in der Vergangenheit darunter gelitten, dass Touristen dort weniger Geld ausgaben. Im Kampf gegen sinkende Umsätze setzt der Nobeljuwelier seit einiger Zeit auch auf günstigeren Modeschmuck oder Dekorationsgegenstände für zuhause. Wie Tiffany weiter mitteilte, brach der Gewinn im vierten Quartal um 61 Prozent ein auf 62 Millionen Euro. Hauptgrund waren demnach belastende Effekte aus der US-Steuerreform.

ZWEITE AMTSZEIT BEI BOJ: (Tokio) Der Gouverneur der japanischen Zentralbank, Haruhiko Kuroda, bleibt weitere fünf Jahre im Amt. Beide Kammern des Parlaments segneten einen entsprechenden Vorschlag der Regierung ab. Damit dürften die Währungshüter der Bank of Japan (BoJ) ihre ultralockere Geldpolitik fortsetzen. Kuroda ist seit 2013 im Amt. Die Notenbank versucht seitdem, die Inflation anzuheizen und die Wirtschaft anzukurbeln. Zwar hat sich Japan nach Einschätzung von Ökonomen aus der jahrelangen Deflation mit stetig fallenden Preisen inzwischen befreit. Doch der Preisanstieg liegt noch immer weit unter dem von der Zentralbank angestrebten Inflationsziel von zwei Prozent.

(AWP)