ABGAS-SKANDAL: Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) ist im Abgas-Skandal mit einer seiner zwei Klagen gegen VW und die VW-Importeurin Amag gescheitert. Das Handelsgericht Zürich hat die Feststellungsklage abgelehnt. Die SKS zieht das Urteil ans Bundesgericht weiter. Im Abgas-Skandal ist die SKS den betroffenen Schweizer Autobesitzer mit zwei Klagen zu Hilfe geeilt. Mit einer Feststellungsklage wollte die SKS erreichen, dass ein Schweizer Gericht die Widerrechtlichkeit der Abgasmanipulation von VW feststellt. Mit einer Schadensersatzklage gegen den VW-Konzern und die Amag sollten dann die von der SKS vertretenen rund 6'000 betroffenen Autobesitzer zu ihrem Recht kommen. Mit ihrer ersten Klage ist die SKS jetzt jedoch gescheitert. Das Handelsgericht Zürich begründet den Entscheid mit dem fehlenden Feststellungsinteresse in diesem Fall. So habe einerseits der SKS das Gericht nicht davon überzeugen können, dass die Manipulation der Dieselfahrzeuge von VW nach wie vor als Täuschung wirkt.

BANKEN: Mehr Neugelder, mehr Hypotheken, mehr Ertrag: Raiffeisen hat im ersten Halbjahr trotz der Turbulenzen wegen der "Affäre Vincenz" erfolgreich geschäftet. Der Gewinn ging wegen eines Sondereffekts aber leicht zurück. Raiffeisen-Chef Patrik Gisel fällt es nicht leicht, sich per Ende Jahr von der Bankengruppe zu verabschieden. "Es tut mir schon ein bisschen weh, eine solch erfolgreiche Gruppe zu verlassen", sagte er bei der Präsentation der Halbjahreszahlen. Aber es sei der richtige Schritt, weil er so in der Affäre um den früheren Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz zu einer Beruhigung beitrage. Auf neue Vorwürfe und Behauptungen im Zusammenhang mit der Affäre wollte er nicht detaillierter eingehen.

BANKEN: Der Verkauf der Privatbank Notenstein La Roche an Vontobel kostet nicht nur bei der verkauften Einheit rund 140 Stellen. Auch bei Raiffeisen und der IT-Firma Arizon, welche laut Angaben auf der Internetseite im Besitz von Raiffeisen und der Bankensoftwarefirma Avaloq ist, werden rund 50 Stellen abgebaut. Für die Betroffenen gibt es einen Sozialplan. Besonders für ältere Mitarbeitende wurden dabei gute Bedingungen ausgehandelt und Härtefälle verhindert.

VERSICHERUNGEN: Der weltweit drittgrösste Rückversicherer erhält einen Schweizer Chef. Hannover Rück hat den Schweizer Jean-Jacques Henchoz zum neuen Vorstandsvorsitzenden des Versicherers ernannt. Henchoz arbeitet zurzeit für die Swiss Re. Henchoz leitete seit 2011 die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) der Swiss Re und war in dieser Region verantwortlich sowohl für das Lebens- wie das Nicht-Lebengeschäft. Seit Januar 2012 ist er in dieser Funktion Mitglied der Konzernleitung der Swiss-Re-Gruppe.

BANKNOTEN: Die neue 200er-Banknote ist ab heute im Umlauf. Zuerst war sie am Morgen bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) verfügbar und wird nun sukzessive an die Banken und die Post ausgeliefert. Das Interesse der Bevölkerung hielt sich bislang in Grenzen. In Bern gab nur einzelne Neugierige vor den Schaltern der SNB, wie ein Videoreporter von Keystone-SDA berichtete. Der neue Geldschein gefiel denen, die ihn bekamen. In gab es einzelne Neugierige vor den Schaltern der SNB, wie ein Videoreporter von Keystone-SDA berichtete. Die neue Banknote der 9. Serie ersetzt den bisherigen 200er-Schein, von dem 56 Millionen Stück im Umlauf sind. Die Nationalbank geht davon aus, dass nach einem halben Jahr zwei Drittel der Noten ausgetauscht sind.

ARBEITSMARKT: Die Schweiz ist noch immer ein beliebtes Zielland für Arbeitnehmende aus dem Ausland, hat aber an Attraktivität eingebüsst. Zu diesem Schluss kommt eine Studie zum internationalen Arbeitsmarkt. Demnach rangiert die Schweiz unter anderem hinter den USA, Deutschland und Kanada auf Platz acht der beliebtesten Länder. Im Vergleich zur letzten Ausgabe der Studie im Jahr 2014 bedeutet das einen Verlust von drei Plätzen. Insbesondere bei Russen, Chinesen und US-Amerikanern, aber auch bei Italienern und Deutschen hat die Schweiz an Attraktivität verloren.

INFORMATIONSTECHNOLOGIE: Der chinesische Smartphonehersteller Xiaomi hat im abgelaufenen Quartal wegen der starken Nachfrage nach Handys und vernetzten Geräten einen Umsatzsprung hingelegt. Die Erlöse schossen um 68 Prozent auf 45,24 Milliarden Yuan (umgerechnet 6,5 Mrd. Fr.) hoch. Xiaomi profitierte dabei von der gestiegenen Nachfrage nach seinen günstigen Smartphones ausserhalb des Heimatmarktes wie beispielsweise in Indien, wie der seit Juli börsennotierte Konzern am Mittwoch mitteilte. Dort verdrängte das Unternehmen den südkoreanischen Giganten Samsung als Marktführer.

INDUSTRIEGAS: Die Fusion der beiden Industriegasehersteller Linde und Praxair gerät wegen der Auflagen von Kartellwächtern zunehmend in Gefahr. "Auf Basis weiterer Rückmeldungen von Wettbewerbsbehörden ist nunmehr davon auszugehen, dass die umsatzbezogene Obergrenze für Veräusserungszusagen überschritten wird", teilte Linde mit. Linde und Praxair hatten in ihrer Fusionsvereinbarung festgelegt, dass bei den kartellrechtlich notwendigen Verkäufen von Unternehmensteilen die Grenze von 3,7 Milliarden beim Umsatz oder 1,1 Milliarden Euro beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) nicht überschritten werden darf.

AUTOINDUSTRIE: Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental muss bei der Resultatprognose für das laufende Jahr zurückrudern. Geringere Umsatzerwartungen, höhere Kosten sowie Gewährleistungsfälle hätten im dritten Quartal belastet, teilte der Konzern mit. Auch im vierten Quartal gebe es noch Auswirkungen. Diese Warnung liessen den Aktienkurs einbrechen: Er verlor am Vormittag rund 10 Prozent. Dies zog auch die Papiere der Autohersteller ins Minus.

FAHRDIENSTE: Im Skandal um sexuelle Belästigung und Diskriminierung bei Uber will der Fahrdienst-Vermittler mehreren hundert Angestellten Entschädigungen zahlen. Laut einem Einigungsvorschlag sollen 56 derzeitige und ehemalige Beschäftigte eine Gesamtsumme von 1,9 Millionen Dollar erhalten. Das sind also rund 33'9000 Dollar pro Person. Die Einigung muss noch von einem kalifornischen Richter abgesegnet werden.

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(AWP)