TELEKOMMUNIKATION: Der Telekomkonzern Sunrise hat im zweiten Quartal zwar mehr umgesetzt, aber weniger verdient. Der Umsatz stieg um 2,1 Prozent auf 463 Millionen Franken. Der bereinigte Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) schrumpfte um 1,8 Prozent auf 150 Millionen Franken. Hier schlägt der Verkauf von über 2'200 Handymasten vor einem Jahr zu Buche, für deren Benutzung Sunrise nun bezahlen muss. Dies triebt die Kosten nach oben. Ohne diesen Effekt wäre der bereinigte Betriebsgewinn leicht gestiegen.

BANKEN: Die Postfinance verzeichnet im ersten Halbjahr 2018 wegen markant tieferer Erträge aus dem Zinsdifferenzgeschäft sowie eines einmaligen Sondereffekts im Vorjahr einen Gewinneinbruch. Ganz überraschend kommt der Rückgang allerdings nicht: Er hatte sich bereits nach dem ersten Quartal abgezeichnet. "Die negative Entwicklung entspricht aufgrund der anhaltenden Tiefzinsphase an den Geld- und Kapitalmärkten den Erwartungen", schrieb die Post-Tochter denn auch in einer Mitteilung. Er werde sich ausserdem fortsetzen.

BANKEN: Die Waadtländer Kantonalbank (Banque Cantonale Vaudoise, BCV) hat im ersten Halbjahr 2018 dank dem Verkauf einer Immobilie deutlich mehr verdient. Der Reingewinn legte um 15 Prozent auf 187,6 Millionen Franken zu. Der Verkauf einer nicht betriebsnotwendigen Liegenschaft habe 34 Millionen Franken in die Kasse gespült, teilte die zweitgrösste Schweizer Kantonalbank mit.

BANKEN: Im Falle eines Finanzmarkteinbruchs könnte ein wesentlicher Teil der Schweizer Privatbanken verschwinden, weil sie ein Kostenproblem haben. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Beratungsunternehmen KPMG und der Universität St. Gallen. Per Ende Juni 2018 waren noch 107 Privatbanken in der Schweiz aktiv. Diese Zahl ist damit schon seit 2010 um rund ein Drittel zurückgegangen. Vor allem kleine Häuser verschwanden. Aber auch die grossen Häuser hätten weiterhin ein Kostenproblem, betonten die Autoren der Studie.

KONJUNKTUR: Die Wirtschaft in der Schweiz läuft auf Hochtouren. Das zeigen auch die jüngsten Daten zur Produktion in der Industrie und auf dem Bau im zweiten Quartal: Die Gesamtproduktion nahm um 7,6 Prozent zu, nachdem bereits in den Vorquartalen ähnliche Wachstumsraten verzeichnet worden waren. Der Umsatz in Franken in den beiden Branchen wuchs in der Berichtsperiode um 8,3 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. Dabei legte die Industrie mit 9,2 Prozent aber deutlich stärker zu als der Bau mit 4,7 Prozent.

KONJUNKTUR: Der Schweizer Detailhandel kann in der ersten Jahreshälfte auf eine erfreuliche Entwicklung zurückblicken, und auch der Ausblick für das Gesamtjahr fällt positiv aus. Die Experten von BAK Economics rechnen laut einer Mitteilung vom Donnerstag mit einem nominalen Wachstum des Gesamtumsatzes von rund einem Prozent. Die positiven Impulse aufgrund der guten konjunkturellen Lage würden im Schweizer Detailhandel vermehrt sichtbar. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres habe der Umsatz um 0,6 Prozent zugelegt. Ohne den Bekleidungsdetailhandel habe das Wachstum bei 1,7 Prozent gelegen, schrieb das Wirtschaftsforschungsinstitut weiter. Dies sei ein beachtlicher Wert, welcher zuletzt im ersten Halbjahr 2010 erreicht worden sei - also noch vor der Einführung der Franken-Untergrenze.

FAHRZEUGINDUSTRIE: Wer derzeit sein Auto versichern will, kann dies zu solch günstigen Konditionen tun wie noch nie. Laut dem Online-Vergleichsportal Comparis sind die Prämien auf einem Rekordtief. Besonders junge Autofahrer profitieren demnach von dem stark gestiegenene Konkurrenzkampf zwischen den Versicherungen, der insbesondere durch den Markteintritt von Direktversicherern angeheizt wurde. Aber auch spezielle Online-Angebote sorgten für Bewegung bei den Preisen. Seit 2008 seien die Kosten für eine Vollkasko-Versicherung von Klein- und Mittelklassewagen um gut 18 Prozent gesunken. Junge Fahrerinnen und Fahrer unter 25 Jahren sparen laut den Angaben im Durchschnitt sogar rund 22 Prozent. Dabei profitieren besonders junge Männer von 38 Prozent tieferen Prämien, junge Frauen zahlen rund 17 Prozent weniger als noch vor 10 Jahren.

SOFTWARE: Die chinesische Handelsplattform Alibaba wächst weiterhin rasant. Im vergangenen Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 61 Prozent auf 80,9 Milliarden Yuan (rund 11,6 Milliarden Franken), wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Unterm Strich in der Bilanz sorgte allerdings die gestiegene Vergütung von Mitarbeitern mit Aktien für einen Rückgang des Nettogewinns um 45 Prozent auf 7,65 Milliarden Yuan (rund 1,1 Milliarden Franken). Alibaba hat nun 576 Millionen aktive Nutzer in seinen chinesischen Handelsplattformen, damit kamen binnen drei Monaten 24 Millionen hinzu. Die Erlöse im Handelsgeschäft sprangen um 61 Prozent auf 69,2 Milliarden Yuan hoch. Bei Cloud-Diensten konnte Alibaba die Erlöse mit 4,7 Milliarden Yuan fast verdoppeln, im Geschäft mit digitalen Medien wuchs der Umsatz um 46 Prozent auf knapp sechs Milliarden Yuan.

INFORMATIONSTECHNOLOGIE: Facebooks Sicherheitsapp Onavo Protect, die nebenbei Informationen über die Nutzung anderer Anwendungen sammelte, ist aus Apples App Store für iPhone und iPad geflogen. Dem "Wall Street Journal" zufolge zog Facebook die Anwendung auf Druck von Apple zurück. Der iPhone-Konzern schreibt vor, dass App-Entwickler keine Informationen über die Nutzung anderer Anwendungen auf den Geräten sammeln und erhobene Daten nur für den Funktionszweck der App verwendet werden. Onavo ist eine sogenannte VPN-App, die eine sicherere Online-Verbindung herstellt. Das Online-Netzwerk erklärte, die Daten über die Nutzung anderer Apps würden nicht für die Entwicklung von Facebook-Produkten verwendet. Aber man bekomme damit einen Eindruck davon, welche Apps insgesamt populär seien und wie die Leute sie nutzten.

FAHRZEUGINDUSTRIE: Volkswagen will mit Milliardeninvestitionen in die Digitalisierung seiner Fahrzeuge die Kunden enger an sich binden und Geld mit neuen digitalen Diensten verdienen. Bis 2025 seien Ausgaben von 3,5 Milliarden Euro geplant, kündigte der Vertriebschef der Marke Volkswagen, Jürgen Stackmann, am Donnerstag in Berlin an. Die Autos sollten zum digitalen Endgerät auf Rädern werden, die Kunden neue Services der konzernweiten Plattform "Volkswagen We" nutzen. Mit den geplanten digitalen Angeboten sollten Umsätze in Milliardenhöhe erzielt werden.

INFORMATIONSTECHNOLOGIE: Der chinesische Technologiekonzern Huawei wird beim neuen Mobilfunkstandard 5G in Australien nicht mitmischen können. Die dortige Regierung teilte am Donnerstag mit, aus Gründen der nationalen Sicherheit keine potenziell von ausländischen Regierungen gesteuerten Ausrüster haben zu wollen. Huawei wurde zwar nicht namentlich genannt. Ein Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur Reuters aber, die Vorgabe richte sich gegen das Unternehmen, das damit ausgeschlossen werde. Huawei ist der weltgrösste Netzwerkausrüster und konkurriert hier vor allem mit Ericsson und Nokia. Zugleich sind die Chinesen als Smartphone-Hersteller Samsung und Apple dicht auf den Fersen.

(AWP)