Um 14 Uhr verlieren Zur Rose 4,6 Prozent auf 293,75 Franken, die Tagestiefstkurse liegen gar noch etwas tiefer. Der Gesamtmarkt (SPI) notiert um 0,5 Prozent unter dem Schlussstand vom Vortag.

 

Beobachter verweisen auf einen Bericht in der Publikation "Apotheke adhoc". Wie das Fachjournal berichtet, werden elektronische Medikamentenrezepte entgegen den ursprünglichen Erwartungen in der zweiten Jahreshälfte wohl noch nicht deutschlandweit eingeführt.

 

Erst kürzlich äusserte Analyst Sebastian Vogel von der UBS die Befürchtung, dass sich solche Rezepte aufgrund ihrer technischen Anforderungen nur sehr langsam durchsetzen könnten. Er kürzte deshalb sein 12-Monats-Kursziel für die Zur-Rose-Aktien auf 257 (260) Franken und bekräftigte seine Verkaufsempfehlung.

 

Verteidigende Worte seines Berufskollegen Alexander Thiel bleiben an der Börse hingegen ungehört. Wie der für Jefferies tätige Analyst kontert, sind elektronische Medikamentenrezepte in ganz Deutschland ab dem kommenden Januar obligatorisch. Er hält deshalb sowohl am "Buy" lautenden Anlageurteil als auch am Kursziel von 550 Franken fest.

 

Seit dem Rekordhoch der Aktien von Mitte Februar bei 514 Franken hat Zur Rose mehr als einen Drittel an Börsenkapitalisierung eingebüsst. Neben firmenspezifischen Gründen würden diesen Valoren momentan auch die steigenden US-Zinsen zusetzen, so heisst es weiter. Diese gelten als Gift für Wachstumsaktien wie jene der Versandapotheke.

 

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(AWP)